Die 27-Jährige sei gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern auf dem Flughafen von Khartum von rund 40 Sicherheitsbeamten festgehalten worden, berichtete der britische Sender BBC unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise. Wohin die Familie ausreisen wollte, war unklar. Unbestätigte Berichte sprachen vom Nachbarland Südsudan, laut BBC waren die USA das Ziel. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Der Fall hatte international Aufsehen erregt. Das Al-Hadsch-Jusif-Gericht in Khartum hatte Mitte Mai angeordnet, die Frau wegen Gotteslästerung und Glaubensabtrünnigkeit (Apostasie) zu hängen. Erst am Montag hatten die Richter laut Sudan News Agency das Todesurteil gegen Ishak aufgehoben -
Nach der im Sudan geltenden Scharia -
der derzeit gängigen islamischen Rechtsprechung - wird jeder als
Muslim betrachtet, der mindestens einen muslimischen Elternteil hat.
Ishaks Vater ist Muslim, die Mutter eine orthodoxe Christin aus
Äthiopien.
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Diese Verbindung wurde im Sudan nicht anerkannt, so dass der während des Verfahrens schwangeren Frau wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs auch 100 Peitschenhiebe drohten.
Sie könne ihren Strafen nur entkommen, wenn sie ihrem Glauben abschwöre und zum Islam zurückkehre, hieß es. Das lehnte die Christin jedoch ab. Ishak, die seit Februar inhaftiert war, musste ihre Tochter in Ketten und ohne medizinische Versorgung im Gefängnis zur Welt bringen. Ihr knapp zweijähriger Sohn war ebenfalls mit seiner Mutter im Gefängnis.
Quelle: religion.ORF.at/APA/dpa