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Donnerstag, 31. März 2022

Fürbitten 1.4. JESUS ganz Mensch

 


1.4.2022  Joh.7.1 das kann nicht der Messias sein

 Manchmal haben wir von einem Menschen eine so fixe Vorstellung, dass wir letztlich Wesentliches nicht erkennen. Ähnlich geht es den jüdischen Menschen zur Zeit Jesu: Ja, sie sehen die Wunder, die dieser junge Mann bewirkt, sie hören was Jesus über sich und seine Beziehung zu Gott sagt, sie sind auch fasziniert von Jesus: aber sie sagen sich auch: „Den kennen wir von klein auf, was soll der Besonderes sein.“ Bei uns ist es vielleicht gerade umgekehrt: Wir haben so festgefügte Jesus = Sohn Gottes - Bilder, dass wir ihn, den Menschen, der wirklich gelebt hat - gar nicht mehr erkennen können. Bitten wir heute:

 

Dass wir uns immer wieder in den MENSCHEN Jesus hineindenken, ihm so zuhören, dass wir Jesus nicht nur verklärt sehen,

 

dass wir das Ungewöhnliche, das Herausfordernde, das so ganz Andere am Menschen Jesus wahrnehmen

 

dass wir auch „Anstoß“ an ihm nehmen, dass wir Widersprüche, die wir empfinden, nicht nur fromm „weg beten“

 

dass wir immer wieder auch an das durch und durch menschliche Leben von Jesus und seiner Familie denken

 

dass wir uns aus diesem Leben – gerade von Maria -   Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen

 

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken

 

bitten wir, dass wir Jesus gerade auch heute wieder im aller nächsten Menschen entdecken, vielleicht gerade in dem, dem wir lieber aus dem Weg gehen wollen

 

Bitten wir für alle, die unmitttelbar Leidtragende in dieser Krisensituation rund um die Ukraine sind. Bitten wir die Kranken und alle, die sich um ihre Existenz sorgen. Bitten wir für die vielen hilfreichen Menschen, die unseren Alltag aufrechterhalten. Wir bitten im Namen Jesu Amen

Mittwoch, 30. März 2022

Fürbitten 31.3. oft ist es wie ein Weg durch die Wüste

 


31.3.2022  Ex.32.7  Geduld und Ausdauer 

Drastisch wird heute in der Lesung geschildert, wie Moses versucht den Zorn Gottes gegen die Israeliten abzuschwächen. Der Weg ins Gelobte Land dauert den Juden schon viel zu lange. Es ist ein unendlich mühsamer Weg. Die Menschen murren, sie fangen an, ein goldenes Kalb anzubeten und fremde Götter zu verehren.  „Sie sind ein störrisches Volk“ sagt Gott – und so sieht er wohl auch uns immer wieder. Stur, eigensinnig, am falschen Weg. Wir nennen es bisweilen Stress, Burnout, Überforderung. In dieser Zeit der Pandemie, die uns schon viel zu lang dauert und uns allen viel abverlangt, können wir das „Murren des Volkes Israel“ wohl besonders gut verstehen. Jetzt ist es aber auch der Krieg in der Ukraine der viele von uns schwer bedrückt.

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - für alle Menschen, die in diesen Tagen mit Angst und Verzweiflung,  mit Krankheit, mit schwerem Leiden, und oft auch mit dem nackten Überleben kämpfen

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - für alle, die noch immer in Pflegeheimen und Spitälern, aber auch in den Schulen und anderen sozialen Einrichtungen sich ganz um andere kümmern

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - Vor allem auch für die Kinder und Jugendlichen, die noch immer mit ungewöhnlichen Belastungen und Einschränkungen leben müssen

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - auch für uns selbst, dass wir uns trotz aller Schwierigkeiten um Gelassenheit und Geduld bemühen, dass wir nicht zu den Raunzern und Pessimisten gehören

 

Bitten wir für unsere Regierung und alle, die in dieser schwierigen Zeit Entscheidungen treffen müssen - Dass sie die richtigen Lösungen finden, dass es gelingt, die Solidarität unter den Menschen aufrecht zu erhalten

 

Ja, vielen von uns scheint diese Zeit wie ein langer Weg durch die Wüste. Wir bitten um Kraft, Hoffnung und Zuversicht.  Und dass wir dabei das Gemeinsame über das Trennende stellen. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Als ich mich selbst zu lieben begann,                                                                                           habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.              Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist Selbstliebe".          Charly Chaplin

 

"Man muss manchmal von einem Menschen fortgehen, um ihn zu finden".                                     Heimito von Doderer

 

"Wie alt man geworden ist, sieht man an den Gesichtern derer, die man jung gekannt hat.‘‘  Heinrich Böll

 

"Meistens hat, wenn zwei sich scheiden,

einer etwas mehr zu leiden.‘‘ Wilhelm Busch

 

"Wenn Gott mir noch einen Fetzen Leben schenken würde.... Ich würde verstehen, dass das Glück nicht darin liegt auf dem Gipfel des Berges zu sein, sondern dass das wahre Glück daran liegt, wie man den Berg besteigt. Ich würde verstehen, dass ein Mensch nur das Recht hat auf einen anderen Mensch hinab zu blicken, wenn er ihm beim Aufstehen hilft. Einem Kind würde ich Flügel schenken, aber ich würde ihm allein das Fliegenlernen überlassen. Den Alten würde ich lehren, dass der Tod nicht mit dem Altwerden kommt, sondern dass man alt wird, weil man nicht mehr liebt."

Gabriel Garcia Marquez wenige Monate vor seinem Tod 17.4.2014

 

"Viele möchten leben, ohne zu altern, und sie altern in Wirklichkeit, ohne zu leben.‘‘                Alexander Mitscherlich 


"Leiden ist kein Verdienst; das Lamm, das sich fressen lässt, stärkt die Ordnung der Wölfe.‘‘         Stefan Heym

  

"Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.‘‘                     Benjamin Britten

 

„Worauf kann man sich bei seinen Freunden verlassen?                                                               Nicht auf ihr Tun- Man kann nicht wissen, was sie tun werden.                                                   Nicht auf ihre Art. Sie kann sich ändern. Nur auf eines: dass sie nicht weggehen.“ Brecht

 

"Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen,                                doch wir haben die einfache Kunst verlernt: wie Geschwister zu leben". Martin Luther King

 

"Die Seele ernährt sich von dem,
woran sie sich erfreut". Augustinus

 

"Ein Mensch, der sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt,

kriecht nur noch auf dem Bauch herum".  Irisches Sprichwort.




Dienstag, 29. März 2022

Fürbitten 30.3. GOTTVERTRAUEN - wie lernt man das?



30.3.2022  Jes.49.14   Vergisst denn eine Frau ihr Kindlein, eine Mutter den Sohn…und selbst wenn, ich vergesse dich nicht  Joh.5.17 ..darum waren sie aus, ihn zu töten

Die Lesungen für den Gottesdienst heute sind wie ein Drama komponiert. In der jüdischen Bibel hören wir einige der wunderschönsten Worte an Zuversicht und Vertrauen. Durch den Propheten Jesaia spricht Gott: „ICH werde dich erhören, ICH werde dir helfen ... vergisst denn eine Frau ihr Kindlein, eine Mutter ihren Sohn…und selbst wenn sie es täte, ICH DEIN GOTT vergesse dich nicht.  -  Im Evangelium aber spürt man, wie sich die Schlinge um Jesus zuzieht, wie sich das Drama seines Todes vorbereitet. Ist nicht gerade Jesus ein Beispiel dafür, wie von Gott-verlassen man sein kann? Wird er nicht am Kreuz beten: Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen? Scheint in dieser Todes Stunde am Kreuz sein Leben nicht gescheitert?

Auch in unserem Leben liegen Höhen und Tiefen oft so dicht beisammen: Da gibt es Hoffnung, tiefes Vertrauen und – dann wieder, Verzweiflung, auch das Entsetzen, als hätte Gott einen vergessen:  bitte wir heute und halten wir Stille

 

dass wir es ertragen, in diesem Spannungszustand zu leben: zutiefst hoffen und vertrauen und doch immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge  aushalten müssen

 

dass wir Unvorhergesehenes annehmen können, vor allem solche Ereignisse, die uns momentan aus der Bahn werfen

 

dass wir immer besser zwischen Wichtig und Unwichtig unterscheiden lernen, zwischen Wesentlich und Unwesentlich

 

dass wir immer besser im „Gottvertrauen“ leben können, dass wir uns nicht gegen so vieles absichern und versichern wollen

 

bitten wir für alle, die wir im Herzen tragen - für alle, die uns ihre Sorgen und Nöte anvertraut haben                 

 

für die alten Menschen in ihrer Hilflosigkeit und Abhängigkeit - für die Kranken, die schwer Kranken und für alle, die heute sterben werden

 

und bitten wir einmal mehr um ein Ende des Krieges in der Ukraine, aber auch um ein Ende aller Gewalt auf unserer Erde

 

So bitten wir dich guter Gott, lass uns immer wieder deiner Zusage vertrauen: Ich dein Gott verlasse dich nicht“. So legen wir auch diesen Tag ganz in deine Hände, hilf uns vertrauen.  Amen

Montag, 28. März 2022

Fürbitten 29.3. auf HEILUNG warten

 


 

29.3.2022 Joh.5.1 Heilung beim Schaftor

Da gibt es einen Teich, zu dem kranke Menschen strömen, um gesund zu werden. Aber die Sache hat einen Haken: man muss als erster ins Wasser steigen, wenn dieses plötzlich in Wallung gerät. Die Geschichte vom „Teich beim Schaftor“ erzählt heute das Evangelium. Jesus sieht dort einen verzweifelten Mann. Seit 38 Jahren, so erzählt dieser Gelähmte, warte er auf eine Chance zum Gesundwerden. Aber er habe ja niemand, der ihn bis zum Wasser trägt. Kein Helfer da, niemand, der sich für ihn Zeit nimmt, die Konkurrenz beim heilsamen Wasser zu groß. Kein Wunder geschieht für ihn, den Gelähmten. Sicher kommt er sich wie gottverlassen vor. Jesus wird ihn mit wenigen Worten heilen – weil das an einem Sabbat geschieht, macht sich Jesus damit in den Augen der Pharisäer schuldig. Das ist der weitere Aspekt der Geschichte, aber schauen wir auf den Kranken und seine Sehnsucht nach Heilung. Bitten wir  

 

dass wir selbst Menschen sein dürfen, die anderen helfen, die sonst niemand haben.

 

Dass wir auch am heutigen Tag die Menschen wahrnehmen, denen wir vielleicht Gutes tun können

 

Dass wir selbst keine Scheu haben, andere um Hilfe zu bitten

 

Dass auch wir uns eingestehen dürfen, dass es Situationen gibt, in denen wir uns wie von Gott verlassen fühlen

 

dass wir für uns selbst den Sinn in mancher Krankheit erkennen, wenn sie einen zwingt,  Lebensgewohnheiten zu ändern

 

Dass wir aber auch versuchen eine schwierige Situation, in der wir stecken, zu verändern. Dass wir nicht jahrzehntelang wie gelähmt am selben Fleck ausharren

 

Dass wir letztlich aber wissen, dass es im Leben immer wieder Situationen gibt, die man einfach annehmen und ertragen muss

 

So bitten wir guter Gott um die Kraft, unser Leben anzunehmen, wie es ist. Vor allem aber bitten wir in diesen Tagen um ein Ende des Krieges in der Ukraine, um Hilfe für die unzähligen hilflosen Menschen. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Habe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen                                                                     und übernimm Verantwortung für deine Taten". Dalai Lama

 

„Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist oft die vorüber,

in der man kann.“ Marie von Ebner-Eschenbach

 

„Alles vergessen. Fenster öffnen. Das Zimmer leeren. Der Wind durchbläst es.                             Man sieht nur die Leere, man sucht in allen Ecken und findet sich nicht“ Franz Kafka

 

"Du fragst nach einer Rose -lauf vor den Dornen nicht davon.

Du  fragst nach dem Geliebten - lauf vor dir selbst nicht davon. "    Rumi, Das Lied der Liebe

 

„Das Ziel allen Lebens soll sein, dass der Mensch von der Gebundenheit

zur Verbundenheit komme.“ Martin Buber

 

„Wohnlichkeit

ist für mich die Deckung des Bedarfs an seelischem Sein“

Karla Kowalski Grazer Künstlerin und Architektin

 

Wem hast du meinen Engel geschenkt,

die Zuflucht meines entsetzten Herzens

und den Trost meiner Augen?

Du hast meine einfachen Wege durchkreuzt.

Ich werde mich niemals wieder bekreuzen,

so bitter schmerzt mich dies Zeichen." Christine Lavant

 

„Wir (Österreicher) sind fleißig aber nicht aufrichtig“   Peter Gruber, Autor der Studie Soziale Gesundheit in Österreich. Über die Bedeutung der Aufrichtigkeit zitiert er Ernst Gehmacher:      „mir ist aufgefallen, dass der Ernst nie negativ über andere gesprochen hat. Er hat gesagt :         „Ich rede so, als ob derjenige auch dabei wäre“ Ernst Gehmacher, legendärer Sozialforscher +2021

  

 

„Corona hat uns nicht weiter helfen können,

sondern das Ungleichgewicht der Welt potenziert,

die Reichen reicher und die Armen ärmer gemacht,

die Dummen dümmer und die Gierigen gieriger.“

Hans Platzgummer, Schriftsteller, Komponist, Musiker

 

 

"Das aber ist der Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass einer dem anderen Herberge sei                  auf dem Weg zur Ewigkeit" Romano Guardini

 

"Die Gedankenfreiheit haben wir.

Jetzt brauchen wir nur noch die Gedanken". Karl Kraus




Sonntag, 27. März 2022

Fürbitten 28.3. ein neuer Himmel und eine neue Erde ?

 


28.3.2022  ein neuer Himmel, eine neue Erde Jes.65.17 dein Sohn lebt Joh.4.43,

Die Texte dieses Tages sind wie für unsere eigene aktuelle Situation geschrieben. Da geht es im Evangelium um die Todesangst eines Vaters, dessen Kind im Sterben liegt. Diesen Jungen wird Jesus retten, weil sein Vater so inständig bittet und vertraut. Von wie vielen Toten, von wie vielen tragischen Schicksalen hören wir in diesen Tagen. Es scheint kein Ende in Sicht im Krieg in der Ukraine. Welche Sehnsucht spüren wir in diesen Tagen nach einem neuen, nach einem heilen Leben. Im Text der jüdischen Bibel ist genau davon die Rede: von einem neuen Himmel und einer Erde. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Weinen, kein Klagen, Frieden wird sein. Was für eine Utopie. Worauf dürfen wir hoffen?  Bitten wir heute

 

um einen neuen Himmel und eine neue Erde: für alle Menschen, die in diesen Tagen um das nackte Überleben kämpfen

 

wir bitten um einen neuen Himmel und eine neue Erde: für alle Kriegs-und Krisengebiete dieser Welt, in denen vor allem die Kleinen und Schuldlosen leiden

 

wir bitten um einen neuen Himmel und eine neue Erde: für die Alten und Kranken, für die Einsamen und Alleingelassenen


wir bitten um einen neuen Himmel und eine neue Erde:  auch für uns selbst, dass wir in allen schwierigen Situationen nicht die Hoffnung verlieren


und nicht zuletzt bitten wir, um eine Zukunft für diese unsere Erde, gib uns die Chance, sie für unsere Kinder und Kindeskinder lebenswert zu erhalten


Du guter Gott, so legen wir auch diesen Tag  und diese neue Woche ganz in deine Hand: voll Sehnsucht nach einem neuen Himmel und einer neuen Erde für uns alle. Amen

Samstag, 26. März 2022

Fürbitten 4.Fastensonntag 27.3. NEUES kann entstehen, wo VERSÖHNUNG möglich ist

 


27.3.2022 Laetare 2 Kor 5.14 Neues ist geworden  Lk.15.1 verlorener Sohn

Nicht von ungefähr heißt dieser 4.Fastensonntag „Sonntag Laetare“ – Laetare-freuet euch, nach dem ersten Wort des Eingangs-Psalmes. Und die Lesungen des heutigen Tages machen deutlich, worauf sich diese Freude stützt, worin sie gründet. „Altes ist vergangen, Neues ist geworden“ schreibt Paulus, denn „wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine Neuschöpfung“. Und im Evangelium macht die Geschichte vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen Vater klar worin dieses Neue auch immer wieder besteht: In dem Verzeihen, dass wir einander schenken, in der Barmherzigkeit, in den offenen Armen, die wir haben sollen. Wir sind Gesandte an Christi Statt, schreibt Paulus auch: UNS braucht Gott, damit Liebe und Güte und Versöhnung und Barmherzigkeit möglich sind. So bitten wir heute:

Dass wir Neues möglich machen: weil wir immer wieder einen Schlußstrich unter alte Geschichten ziehen können

Dass wir Neues möglich machen: weil wir den ersten Schritt zur Versöhnung machen

Dass wir Neues möglich machen: weil unsere Arme offen sind für Begegnung und einander annehmen

Dass wir Neues möglich machen: weil wir aufeinander achten und füreinander hilfreich sind

Dass wir Neues möglich machen: weil wir auch uns selbst liebevoll akzeptieren und Fehler nachsehen

Dass wir Neues möglich machen: weil wir in der Freude wachsen, weil Gott uns Freude und Liebe und nicht Opfer und Verzicht ist

So bitten wir: Du guter Gott versöhne uns mit dir und versöhne uns untereinander: damit wir fähig zur Freude sind, fähig, das Fest deiner barmherzigen Vater-und Mutter-Liebe zu feiern, inständig bitten wir auch heute um FRIEDEN.  im Namen Jesu, Amen

 


Freitag, 25. März 2022

Fürbitten 26.3. sich vor der Selbstgerechtigkeit hüten

 


26.3.2022  Lk.18.9  "wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird  erhöht.“

Im Evangelium wird heute die Geschichte von zwei Männern erzählt, die in den Tempel kommen, um zu beten. Der eine, ein Pharisäer, ist hoch zufrieden mit sich selbst, er hält sich für gesetzestreu und fromm, ja, er dankt Gott sogar dafür, dass er nicht so ist wie andere Menschen. Der andere Mann, er hat als Zollbeamter keinen guten Ruf, dieser Zöllner fühlt sich als Sünder, er bittet im Tempel Gott um Erbarmen. Für Jesus ist klar, wie die Sache in den Augen Gottes ausgeht: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ Bitten wir heute

Dass wir uns vor Selbstgerechtigkeit hüten

Dass wir uns auch davor hüten, andere gering zu schätzen

dass wir als praktizierende Christen nicht glauben, der Himmel „stünde uns zu“, weil man uns mehr in der Kirche antrifft, als andere

dass wir nicht mit dem, was wir Gutes tun, auf Lob und Belohnung "im ewigen Leben" schielen

dass wir Gott nicht zum Buchhalter degradieren, der uns für Gutes belohnt und für schlechtes bestraft

dass wir uns nicht krampfhaft „klein“ machen, aber dass wir immer auch um unsere Defizite wissen

dass wir uns in unserem kleinen Alltag – aus innerer Überzeugung - immer wieder hinten anstellen - dass wir aber nicht nur bescheiden „tun“, sondern es innerlich auch sind

 dass wir gerade in der Fastenzeit die Freude suchen, dass wir täglich auch für uns selbst DANKE sagen dürfen und uns von Gott angenommen wissen

 Du guter Gott, wie sehr leben wir davon, dass DU gütig auf uns siehst – Hilf, dass auch wir einen gütigen und guten Blick auf Andere haben. Auch heute wieder bitten wir inständig um Frieden.

Amen

Donnerstag, 24. März 2022

Fürbitten 25.3. FLEHEN UM FRIEDEN

 


25.3.2022 Fest Verkündigung des Herrn Lk.1.26  

 Im Vatikan findet heute am späten Nachmittag ein außergewöhnliches Gebet für den Frieden statt.  Papst Franziskus will in einer besonderen Feier Russland und die Ukraine unter den Schutz der Gottesmutter Marias stellen. Dieser 25.März ist für die kirchliche Liturgie ein besonderer Tag. Genau NEUN Monate vor Weihnachten wird das Fest der „Verkündigung des Herrn“ gefeiert. In der Erzählung der Bibel ist das jener Tag, an dem der Engel Gabriel zu dem Mädchen Maria kommt um sie zu fragen, ob sie bereit wäre, ein Kind zu bekommen, das „Sohn des Höchsten“  genannt werden wird.  Maria erschrickt, sie fragt: „wie soll denn das geschehen?“ – aber sie willigt in das eigentlich Unbegreifliche ein. Maria sagt „JA“. Maria sagt, es soll geschehen, wie Gott es will.  Bitten wir heute - mit dem Blick auf die Muttergottes - mit den Worten des Papstes aus seinem Friedensgebet :

 Nimm an, o Mutter, unser Gebet -                                                                                   lass uns im Sturm des Krieges nicht untergehen.

zeige uns Möglichkeiten und Wege der Versöhnung.

Führe die Welt wieder zu göttlicher Eintracht.

Beende den Hass, besänftige die Rachsucht, lehre uns Vergebung.

Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung.

Du Königin vom Rosenkranz, erwecke in uns wieder das Bedürfnis zu beten und zu lieben.

Du Königin der Menschheitsfamilie, zeige den Völkern den Weg der Geschwisterlichkeit.

Du Königin des Friedens, erbitte der Welt den Frieden.

So bitten wir guter Gott, mit unserem Blick auf Maria, im Namen Jesu Amen

 

Auch die Katholiken in der Ukraine und in Russland beteiligen sich an diesem Friedensgebet. Der Bischof von Odessa sagt: "Mit großer Hoffnung beten wir mit der ganzen Welt. Wir glauben an die Hilfe der Gottesmutter Maria."   ORF III überträgt die Feier aus dem Vatikan ab 17.oo 


                      Hier das Friedensgebet des Papstes in deutscher Übersetzung                                                                  https://www.kathpress.at/goto/meldung/2126340/



O Maria, Mutter Gottes, die du auch unsere Mutter bist, wir kommen zu dir in dieser Stunde der Bedrängnis. Du bist Mutter, du liebst uns und du kennst uns. Dir ist nicht verborgen, was uns im Herzen bewegt. Mutter der Barmherzigkeit, wie oft haben wir deine zärtliche Fürsorge erfahren, deine friedenbringende Gegenwart, denn du geleitest uns immer zu Jesus, dem Fürsten des Friedens.

Wir aber sind vom Weg des Friedens abgekommen. Wir haben die Lehren aus den Tragödien des letzten Jahrhunderts und das Opfer der Millionen in den Weltkriegen Gefallenen vergessen. Wir haben die Verpflichtungen, die wir als Gemeinschaft der Nationen eingegangen sind, nicht erfüllt, und wir verraten die Träume der Völker vom Frieden und die Hoffnungen der jungen Menschen. Wir sind an Gier erkrankt, wir haben uns in nationalistischen Interessen verschlossen, wir haben zugelassen, dass Gleichgültigkeit und Egoismus uns lähmen. Wir haben Gott nicht beachtet, wir haben es vorgezogen, mit unseren Lügen zu leben, Aggressionen zu nähren, Leben zu unterdrücken und Waffen zu horten. Dabei haben wir vergessen, dass wir die Hüter unserer Nächsten und unseres gemeinsamen Hauses sind. Mit Kriegen haben wir den Garten der Erde verwüstet, mit unseren Sünden haben wir das Herz unseres Vaters verletzt, der will, dass wir Brüder und Schwestern sind. Wir sind allen und allem gegenüber gleichgültig geworden, außer uns selbst. Und schamerfüllt sagen wir: Vergib uns, Herr!

Im Elend der Sünde, in unserer Erschöpfung und Hinfälligkeit, in der geheimnisvollen Ungerechtigkeit des Bösen und des Krieges erinnerst du, heilige Mutter, uns daran, dass Gott uns nicht verlässt, sondern stets mit Liebe auf uns schaut, mit dem Wunsch, uns zu vergeben und uns aufzurichten. Er selbst hat dich uns geschenkt und der Kirche und der ganzen Menschheit in deinem Unbefleckten Herzen eine Zuflucht geschaffen. Aufgrund der Liebe Gottes bist du bei uns und auch durch die schwierigsten Momente der Geschichte geleitest du uns voll Zärtlichkeit.

So kommen wir zu dir und klopfen an die Tür deines Herzens, wir, deine geliebten Kinder, die du zu allen Zeiten unermüdlich aufsuchst und zur Umkehr einlädst. Komm in dieser dunklen Stunde zu uns, um uns beizustehen und uns zu trösten. Sag uns immer wieder neu: "Bin ich denn nicht da, ich, die ich deine Mutter bin?" Du kannst die Verstrickungen unseres Herzens und die Knoten unserer Zeit lösen. Wir setzen unser Vertrauen in dich. Wir sind gewiss, dass du, besonders in Zeiten der Prüfung, unser Flehen nicht verschmähst und uns zu Hilfe kommst.

So hast du dich auch in Kana in Galiläa verhalten, als du erwirkt hast, dass Jesus eingriff, noch ehe seine Stunde gekommen war. So hast du der Welt sein erstes Zeichen vermittelt. Als sich die Festesfreude in Trübsal verwandelt hatte, sagtest du zu ihm: "Sie haben keinen Wein mehr" (Joh 2,3). Verwende dich erneut für uns, o Mutter, denn heute ist uns der Wein der Hoffnung ausgegangen, die Freude ist geschwunden, die Geschwisterlichkeit verwässert. Wir haben die Menschlichkeit verloren, wir haben den Frieden verspielt. Wir sind zu aller Gewalt und Zerstörung fähig geworden. Wir bedürfen dringend deines mütterlichen Eingreifens.

Nimm an, o Mutter, unser Gebet.

Du Stern des Meeres, lass uns im Sturm des Krieges nicht untergehen.

Du Arche des Neuen Bundes, zeige uns Möglichkeiten und Wege der Versöhnung.

Führe, "du Irdische im Himmel", die Welt wieder zu göttlicher Eintracht.

Beende den Hass, besänftige die Rachsucht, lehre uns Vergebung.

Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung.

Du Königin vom Rosenkranz, erwecke in uns wieder das Bedürfnis zu beten und zu lieben.

Du Königin der Menschheitsfamilie, zeige den Völkern den Weg der Geschwisterlichkeit.

Du Königin des Friedens, erbitte der Welt den Frieden.

Deine Traurigkeit, o Mutter, erweiche unsere verhärteten Herzen. Die Tränen, die du für uns vergossen hast, mögen dieses Tal wieder aufblühen lassen, das unser Hass verdorren ließ. Lass uns, bei allem Lärm der Waffen, durch dein Gebet zum Frieden finden. Liebkose mit deinen mütterlichen Händen alle, die leiden und vor den Bomben fliehen. Lass alle, die ihr Zuhause und ihr Land verlassen müssen, in deiner mütterlichen Umarmung Trost finden. Dein betrübtes Herz erwecke in uns Mitgefühl und dränge uns, unsere Türen zu öffnen und uns der verwundeten und verstoßenen Menschen anzunehmen.

Heilige Mutter Gottes, als du unter dem Kreuz gestanden bist, sagte Jesus, als er den Jünger neben dir sah: "Siehe, dein Sohn" (Joh 19,26). Damit hat er dir einen jeden von uns anvertraut. Dann sagte er zu dem Jünger, und somit zu einem jeden von uns: "Siehe, deine Mutter" (V. 27). Mutter, wir wollen dich heute in unser Leben und in unsere Geschichte bereitwillig aufnehmen. Die erschöpfte und verstörte Menschheit steht in dieser Stunde mit dir unter dem Kreuz. Und sie verspürt die Notwendigkeit, sich dir anzuvertrauen und sich durch dich Christus zu weihen. Das ukrainische Volk und das russische Volk, die dich liebevoll verehren, kommen zu dir, und dein Herz schlägt für sie und für alle Völker, die unter Krieg, Hunger, Ungerechtigkeit und Armut leiden.

Mutter Gottes, die du auch unsere Mutter bist, dir vertrauen wir uns an und feierlich weihen wir die Kirche und die ganze Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, deinem Unbefleckten Herzen. Nimm diesen unseren Weiheakt an, den wir mit Vertrauen und Liebe vollziehen. Gib, dass der Krieg aufhört und schenke der Welt den Frieden. Durch dein von Herzen kommendes Ja trat der Fürst des Friedens ein in die Geschichte; wir vertrauen darauf, dass der Friede auch jetzt wieder über dein Herz zu uns kommt. Dir also weihen wir die Zukunft der ganzen Menschheitsfamilie, die Nöte und Erwartungen der Völker, die Ängste und Hoffnungen der Welt.

Die göttliche Barmherzigkeit ergieße sich durch dich über die Erde und der liebliche Herzschlag des Friedens bestimme wieder unsere Tage. Frau des Ja, auf die der Heilige Geist herabkam, lass uns miteinander wieder in die Harmonie Gottes finden. Stille den Durst unserer Herzen, du "strömender Quell der Hoffnung". Du hast das Menschsein in Jesus eingewoben, so mach auch uns zu Handwerkern der Gemeinschaft. Du bist auf unseren Wegen gewandelt, geleite uns auf den Pfaden des Friedens. Amen.


Mittwoch, 23. März 2022

Fürbitten 24.3. Standpunkt beziehen - gegen faule Kompromisse

 


23.3. 2022  Lk.11.14   „wer nicht für mich ist, der ist gegen mich“   

Manchmal braucht es klare Standpunkte, glasklare Aussagen.Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich“ – sagt Jesus heute im Evangelium. Wir kennen zwar auch eine gegenteilige Aussage, im Markus-Evangelium, (Mk.9.38) wo Jesus seinen Jüngern sagt: „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Mit dieser Sichtweise sollte die Engstirnigkeit der Jünger überwunden werden. Heute im Text aber wird Jesus von Leuten angegriffen, die ihn selbst in Frage stellen und ihn so auch provozieren wollen. In dieser Situation zieht Jesus unmissverständlich eine Grenze. Auch wir müssen diese Balance immer wieder lernen – zwischen Offenheit und unverrückbarem Standpunkt. Bitten wir heute

 dass wir uns nicht vor Auseinandersetzungen drücken, wenn klaren Entscheidungen notwendig sind

 dass wir keine faulen Kompromisse schließen, nur um unsere Ruhe zu haben –

 dass wir nicht aus Feigheit konfliktscheu sind, sondern immer besser lernen, unsere Standpunkte zu vertreten, ohne in Feindschaften zu verfallen

 dass die Menschen wissen, woran sie bei uns sind - dass wir uns aber nicht selbst mit starren Regeln das Leben schwermachen

 dass wir unbeirrbar unseren Weg gehen – und doch immer offenbleiben, für neue Wege und neue Überlegungen

 dass wir das leben, woran wir glauben - dass wir Gott aber nicht missbrauchen für unsere eigenen Rechthabereien

 dass wir ein Feuer der Begeisterung in uns tragen - dass wir aber nicht „zündeln“ oder krampfhaft Probleme schaffen, wo es gar keine gibt

 

Du guter Gott, immer wieder leben wir in einem Spannungsverhältnis, immer wieder müssen wir auf neue Probleme neue Antworten finden. Immer wieder müssen wir uns neu entscheiden: hilf uns, das Richtige zu tun, Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"An besonders schönen Tagen

ist der Himmel sozusagen

wie aus blauem Porzellan.

Und die Federwolken gleichen

weißen, zart getuschten Zeichen,

wie wir sie auf Schalen sahn". Erich Kästner

 

"In guten Stunden

sprechen die Vögel,

und di2e Wurzeln des alten Baumes

singen. Rainer Malkowski

 

"du hast deine warme Seele um mein verwittertes Herz geschlungen,

und all seine dunklen Töne sind wie ferne Donner verklungen".   Else Lasker-Schüler

 

"Lass die wilden Tiere
in Ruh:
Keines mordet
wie du"   Erich Fried

 

"Auch das Denken
schadet bisweilen der Gesundheit". Aristoteles

 

 

"Denn die einen sind im Dunkeln

und die andern sind im Licht

und man siehet die im Lichte

die im Dunkeln sieht man nicht". Bertolt Brecht

 

"Meine Wohnung ist voll von Büchern, die mir erlauben, zwischen ihnen zu leben." Cees Nooteboom

 

"Es gibt noch Wunder, liebes Herz,

getröste dich!

Erlöste dich

noch nie ein Stern aus deinem Schmerz"?   Christian Morgenstern


"Alles was uns an anderen missfällt,

kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen." C.G. Jung


"Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist -
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man 'VERTRAUEN'."    Charly Chaplin


"Wer A sagt, muss nicht B sagen.
Er kann auch erkennen, dass A falsch war." Bertolt Brecht

 

"Es kann nur etwas Neues entstehen, wenn man das macht,

was man noch nicht kann". Heiner Müller

 

SEMPER INCIPE -
Fang immer wieder an


wartet irgendjemand noch auf eine neue "Verordnung"