22.6.2014 12 Sonntag im Jahreskreis,Mt. 10.26 Fürchtet
euch nicht
In diesen Tagen sind wir wohl alle
fasziniert von dem großartigen Rettungseinsatz in den Tiefen eines
Höhlengewirrs, von dem wir uns gar keine Vorstellung machen können.
Ich stelle mir vor, wie die ersten Retter zu dem Verunglückten
vorstossen, ein österreichischer Arzt war auch dabei, und wie
wohl deren erste Worte gewesen sind. Ich stelle mir vor, wie sie
sagten:
„Fürcht dich nicht Johann, jetzt wird alles gut“.
„Fürcht dich nicht Johann, jetzt wird alles gut“.
"Fürchtet Euch nicht!"
Dreimal wiederholt Jesus diesen Satz im Evangelium. Wir haben
viele Gründe, uns zu fürchten. Eigentlich
sind wir in keinem Augenblick wirklich sicher vor Verlust und
Schmerz. Und so oft fehlen uns Worte, die trösten und
Hoffnung machen. Aber vertrauen wir darauf, dass auch Gott uns aus
allen Tiefen bergen wird.
Bitten wir für alle, die krank sind,
die in diesen Sommertagen im Spital liegen müssen. Bitten wir für
alle, die mit einer unerwarteten Diagnose fertig werden müssen, die
sich vor einer Operation ängstigen oder nicht wissen, wie es nun
weitergehen soll.
Du Gott des Lebens – wir bitten dich
erhöre uns
Bitten wir für
alle, die momentan in ihrem Leben in einer Sackgasse stecken, die ihr
Alltag überfordert, lähmt und müde macht. Bitten wir für
alle, die sich nichts mehr vom Leben erwarten wollen, bitten wir für
die Enttäuschten, die Ängstlichen, die Zyniker
Bitten wir für
die Menschen in unserer Mitte, die vor großen Problemen stehen: als
Opfer gescheiterter Beziehungen, als Kranke, als Arbeitslose. bitten
wir für die Opfer von Unfällen und Gewalt, bitten wir für all die
Opfer von Naturkatastrophen und für alle, die oft von einer Minute
auf die andere vor den Trümmern ihrer Existenz stehen
Bitten wir vor allem für die
jungen Menschen unter uns, die niemand haben, der ihre Angst
versteht, bitten wir für alle, die kriminell und aggressiv werden
weil sie selbst das Gefühl nicht kennen, geliebt und angenommen zu
sein. Bitten wir auch für alle Schüler und Familien, wo ein
Nachzipf die ersehnten Ferien belastet.
Für alle wollen wir auch bitten,
deren Aufgabe es ist, Interessen von Gruppen oder von ganzen Völkern
zu vertreten: in Politik ,Wirtschaft und Gesellschaft dass es ihnen
gelingt Ängste abzubauen und Vertrauen zu schaffen.Vor allem in der
Gesundheits, der Schul- und der Pensionspolitik.
Beten wir – auch wenn es oft so
hoffnungslos scheint- für die Opfer von Kriegen und Bürgerkriegen:
die Frauen und Kinder, die Flüchtlinge und Vertriebenen, auch für
die Soldaten in unsinnigen Kämpfen. Bitten wie für alle, die hier
in Österreich auf Asyl und Aufnahme hoffen, dass es menschenwürdige
Lösungen für sie gibt
bitten wir für alle, die fassunglos
um ein Kind trauern, oder denen ein naher Mensch gestorben ist,
bitten wir für alle, die sich allein gelassen fühlen, und bitten
wir für uns selbst, weil auch uns die Angst vor Unglück und Tod
manchmal das Leben belastet
Bitten wir für
die Führung unserer Kirche, dass auch hier Ängste nicht geschürt
sondern abgebaut werden. Etwa wenn es darum geht, wiederverheirateten
Geschiedenen den Zugang zur Kommunion zu gestatten oder homosexuellen
Menschen die Ehe zu ermöglichen
„Fürchtet euch nicht. Ihr seid
mehr wert als viele Spatzen!“ Im Vertrauen auf dieses Trostwort
Jesu bitten wir dich, Vater im Himmel, sei uns nahe in all
unseren Sorgen und Ängsten. Wir auch wir versuchen wollen, einander
Hilfe und Trost zu sein. Amen