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Donnerstag, 29. Februar 2024

Fürbitten 1.3. PALÄSTINA - heute Weltgebetstag der Frauen

 


1.3.2024 Weltgebetstag der Frauen Palästina

Jedes Jahr im März, und zwar am ersten Freitag des Monats, feiern Frauen aus 170 Ländern rund um die Erde 24 Stunden lang  einen Ökumenischen Weltgebetstag. Die Gebete und die Liturgie für diesen Tag werden jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Der Weltgebetstag heute, am    1. März 2024, kommt aus Palästina. Schon 2017 hat man sich auf dieses Land geeinigt, nun erfährt dieser Tag durch die Situation im Nahen Osten eine besondere Bedeutung. Zum Zeitpunkt des Massakers durch die Hamas und dem Ausbruch des Krieges in Gaza waren die Unterlagen längst fertig. Das palästinensische Komitee für den Gebetstag  hat aber nun aktuell Fürbitten formuliert, in denen auf die aktuelle Situation Bezug genommen wird. Die Fürbitten der Frauen aus Palästina im Wortlaut:


"Wir beten für die Frauen, die in diesen Tagen Kinder und andere Familienmitglieder verlieren. Lass ihre Stärke ein leuchtendes Vorbild sein, wie sie alle Herausforderungen und Schmerzen in Würde ertragen.

Gib ihnen Mut, mit den Widrigkeiten umzugehen. Möge ihre Hoffnung auf Frieden und Wohlergehen inmitten dieser Schwierigkeiten hell erstrahlen.

In dieser Zeit des Krieges beten wir um die Heilung der Herzen und die Wiederherstellung des Friedens. Möge Mitgefühl Hass besiegen und möge das Leid all derer gelindert werden, die vom Krieg betroffen sind. Gewähre ihnen Kraft, Trost und Hoffnung auf eine bessere und harmonische Zukunft.

Wir beten für alle Familien, die Mitglieder verloren haben, für die Entführten, die Vermissten und alle, die noch unter Trümmern liegen. Möge Gottes Geist ihnen Geduld und Kraft schenken, während sie darauf warten, wieder zusammen sein zu können.

Herr Jesus, wir beten für das Ende aller Kriege, besonders in dem Land, das du Heimat genannt hast. Du bist unser Erlöser, der uns die wahre Bedeutung des Friedens gelehrt hat. Führe uns und gib uns Kraft, Frieden in unserem Alltag zu leben".


Bitten wir heute alle in aller Eindringlichkeit um diesen Frieden für Palästina. Ein zentraler Gedanke der Texte kommt aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus (Eph 4,1-7), wo es in Vers 3 heißt: „Der Friede ist das Band, das euch alle zusammenhält“. Guter Gott: Um diesen Frieden bitten wir.  Amen

 https://www.weltgebetstag.at/wgt-2024-palaestina/

  


Die offizielle Stellungnahme zum Weltgebetstag 2024

Der Ökumenische Weltgebetstag der Frauen in Österreich ist schockiert über den grausamen Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf die Zivilbevölkerung in Israel und verurteilt diesen aufs Schärfste. Seit dem Massaker am 7. Oktober und dem folgenden Militäreinsatz der israelischen Armee in Gaza ist die Region Israel und Palästina wieder weltweit ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Wir sind erschüttert vom Ausmaß der Gewalt, die den Nahen Osten erfasst hat. Wieder einmal hat vor allem die Zivilbevölkerung die Auswirkungen von Terror, Geiselnahme und Krieg zu tragen.

Das heurige Weltgebetstagsland Palästina wurde bereits 2017 auf der Internationalen WGT-Konferenz ausgewählt, wo auch die Auswahl der Bibelstelle für den Gebetstext erfolgte.

Die Liturgie, die christliche Frauen aus sechs verschiedenen Kirchen in Palästina für uns erarbeitet haben, ist getragen vom Wunsch nach Frieden und Versöhnung. Darin geäußerte Kritik richtet sich ausschließlich gegen die politische Führung Israels und terroristische Organisationen.

2022 wurden die Texte von einer Fachgruppe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Theologinnen aus drei christlichen Kirchen sorgfältig übersetzt.

Zum Zeitpunkt des Massakers durch die Hamas und dem Ausbruch des Krieges in Gaza waren die Unterlagen längst fertig. Daher findet die aktuelle Situation im Text der Liturgie keine Erwähnung.

Wir beten heute mit unseren Schwestern in Palästina, hören ihre Stimmen und teilen ihre Erfahrungen. Wir tun das im Bewusstsein, dass sich ihre Lebenssituation durch den Terrorakt der Hamas verschlechtert hat.

Wir wissen sehr wohl, dass die politische Situation im Nahen Osten sehr komplex, verworren und für uns als Außenstehende schwer zu beurteilen ist. Wir wissen, dass wir gerade im deutschsprachigen Raum mit unserer Geschichte der Shoah besonders umsichtig und aufmerksam sein müssen.

Wir beten im Bewusstsein, dass wir an der gewaltvollen Situation im Nahen Osten nicht unschuldig sind. Wir nehmen sie ernst.

Wir urteilen nicht.

Wir hören zu.

Wenn heute die Anliegen der Frauen in Palästina im Mittelpunkt stehen, vergessen wir selbstverständlich nicht auf unsere jüdischen Geschwister, hier in Österreich und in Israel, fühlen uns auch mit ihnen verbunden und legen ihr Leid und ihren Schmerz ganz besonders in Gottes Hand.

So wie sich die Situation entwickelt hat, können wir nicht mehr uneingeschränkt hinter dem Titelbild zur Liturgie stehen, denn es enthält Elemente, die in einer Art und Weise interpretiert werden können, wie wir sie nicht verstanden wissen wollen.

Da es nicht wie die Liturgie zwingend zum WGT-Gottesdienst gehört, hat sich der Ökumenische Weltgebetstag der Frauen in Österreich entschlossen, das eigens für den WGT 2024 geschaffene Bild, mit Elementen aus der Liturgie, nicht mehr zu verwenden. Das Heft erhält einen Umschlag mit einem schwarzen Feld, wodurch auf die Problematik nochmals verwiesen wird.

 

Der Vorstand des Weltgebetstags Österreich   12.Dezember 2023

 https://www.weltgebetstag.at/stellungnahme-zum-weltgebetstag-2024/

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Mittwoch, 28. Februar 2024

Fürbitten 29.2. LAZARUS braucht uns heute mehr denn je

 

29.2.2024  Lk.16.19 Der satte Reiche und der arme Lazarus

Die Geschichte, die wir heute im Lukas Evangelium hören, (und die Geschichte ist nur dort überliefert) diese Geschichte ist ein Klassiker der Weltliteratur geworden: Jesus selbst erzählt die die Parabel vom reichen Mann und vom armen Lazarus. Der Reiche ist sehr sehr reich, er it hartherzig und mitleidlos, die Armen vor seiner Türe kümmern ihn nicht – vor seinem Haus liegt der arme Lazarus, halb verhungert, von Geschwüren bedeckt. Als beide sterben, kommt der Reiche in die Unterwelt, wo er von Schmerzen gepeinigt wird – der arme Lazarus aber wird von den Engeln zu Abraham getragen und lebt nun im Paradies.  Dem armen, im Leben geschundenen, ausgebeuteten Lazarus geht es dann gut. Wer gläubig ist, kann sich so ein happy end vorstellen: IRGENDWANN wird es wenigstens Gerechtigkeit für den Armen geben. Aber wenn es nur DIESES Leben gäbe? Den meisten von uns geht es JETZT gut. Natürlich, wir können nichts dafür, dass wir in den reichen Teil der Welt hinein geboren worden sind. Viele von uns tun auch gar nicht so wenig, um wenigstens mit Spenden Armut lindern zu helfen. Denn die Hilfe für die Armen, wir wissen es, ist die NAGEL-Probe unseres Christseins. So bitten wir heute

dass wir zunächst einmal Tag für Tag dankbar dafür sind, dass wir selbst in Wohlstand und Frieden leben dürfen – dass wir uns bewusst sind, wie privilegiert wir leben

Dass wir immer wieder auch darüber nachdenken, wie sehr wir an Sicherheit und Wohlstand hängen

Dass wir selbstverständlich und hilfsbereit auf die Not anderer reagieren – dass uns die Katastrophe und die Not anderer nicht kalt lässt.

Dass wir ganz bewusst zu einem gesellschaftlichen Klima beitragen, in dem es selbstverständlich ist, hilfsbereit auf die Not anderer zu reagieren – dass wir Flüchtlinge, Migranten und Arme nicht als Bedrohung wahrnehmen

Dass wir auch aufmerksam sind für Not in unserer nächsten Umgebung, nicht immer muss es nur finanzielle Not sein

dass wir ganz bewusst auch Zeit und Zuwendung spenden: immer gibt es Menschen die wie Lazarus förmlich verhungern, weil sich niemand um sie persönlich kümmert und annimmt.

bitten wir, dass wir aber auch den geschundenen Lazarus in uns selbst sehen: dieses kleine Ich, das oft so armselig ist, so ausgehungert nach Liebe und Zuwendung. Dass wir die Freundlichkeiten anderer dankbar annehmen können

Du guter Gott. Wir sehen eine Welt, die ungerecht und grausam ist.  Lass uns hilfreich sein, wo immer WIR es mit unseren Fähigkeiten können. Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

 

 

EVANGELIUM

Lk 16, 19-31

„In jener Zeit sprach Jesus: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.

Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.

Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.

Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.

Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht“.

 

 https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-29

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Dienstag, 27. Februar 2024

Fürbitten 28.2. einer dem anderen "dienlich" sein

 



28.2. 2024  Mt.20.17  Wer bei euch groß sein will  

Manchmal ist sicher auch uns schon Ähnliches passiert. Man will jemandem etwas sehr Wichtiges mitteilen, man will sein Herz ausschütten, man will vielleicht über Angst und Sorge reden – aber der andere hört gar nicht hin, geht nicht darauf ein. So geht es Jesus heute im Evangelium. Er ist mit seinen Jüngern unterwegs und im Gespräch versucht er über das zu reden, sie auf das vorzubereiten, was ihm als Leidensweg in Jerusalem bevorsteht. Jesus spricht über seine bevorstehende Verurteilung, über seinen Tod, ja, er deutet aber auch an, was drei Tage nach seinem Tod passieren wird.  Aber die Männer verstehen letztlich nichts und es beginnt sogar ein lächerlicher Streit darüber, wer von ihnen dann im Himmel die besten Plätze neben Jesus einnehmen wird. Die Mutter zweier Apostel will von Jesus sogar eine Zusage: „Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich links und rechts neben dir sitzen dürfen“. Jesus hat seinen Tod vor Augen und muss sich diesen kleinlichen Streit anhören. „Nein“ sagt er. Bei euch soll es anders funktionieren: wer Erster sein will, soll der Diener aller sein. Bitten wir

 

dass wir lernen zuzuhören, dass wir bereit sind Sorgen und Ängste wahrzunehmen, dass wir oft auch das Unausgesprochene hören können

 

dass wir auf den anderen eingehen, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse zurückstellen können, dass wir mitfühlen, auch wenn wir oft nicht direkt helfen können

 

dass wir uns – aus innerer Überzeugung – nicht vordrängen

dass wir nicht nur bescheiden „tun“, sondern es innerlich auch sind

 

dass wir auf Rangordnungen auch in unseren Gemeinschaften verzichten, dass wir für uns keine Bevorzugungen und Vergünstigungen verlangen oder erwarten

 

dass wir nicht glauben, der Himmel hätte etwas mit Lohn und Belohnung zu tun, dass wir nicht glauben, der Himmel „stünde uns zu“ weil wir ohnehin so christlich sind

 

dass wir uns nicht bedienen lassen, sondern schauen, wo wir anderen hilfreich sein können, dass wir fähig zur Teamarbeit sind, dass wir andere etwas gelten lassen

 

dass wir das, was wir für andere tun, gerne tun und nicht dabei auf Lob oder Belohnung schielen.

 

bitten wir heute für alle Männer und Frauen, die in unserer Stadt, die in unserem Land der Öffentlichkeit dienen - alle, die die Straßen kehren, den Müll entsorgen, - die Öffis lenken, die mit Taxis und Krankenwagen fahren, die in Spitälern und Altersheimen arbeiten - für alle, die sich gerade in diesen Tagen wieder ehrenamtlich für Flüchtlinge und Bedürftige engagieren. Du guter Gott, segne ihre Arbeit für uns


Und hilf auch uns, dass wir mit unseren Begabungen, mit unseren besonderen Fähigkeiten, den anderen Menschen „dienen“, so gut wir können. Inständig bitten wir um ein Ende aller Kriege, denn auch sie werden durch Machtansprüche ausgelöst. Amen


 

EVANGELIUM

Mt 20, 17-28

 "In jener Zeit, als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten Tag wird er auferstehen.

Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.

Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele".

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-28

Montag, 26. Februar 2024

Fürbitten 27.2. SCHEIN - HEILIG - nur die anderen?

 

27.2.2024 Mt.23.1  gegen die Scheinheiligkeit 

Um eine besondere Form der Heiligkeit geht es heute im Evangelium. Um die Schein – Heiligkeit. An sich hören wir eine Scheltrede Jesu gegen einige Schriftgelehrte und Pharisäer: Ihnen wirft Jesus vor, die Menschen mit unzähligen Geboten, Gesetzen und Vorschriften zu belasten – während sie selbst ganz anders leben. Nach außen hin seien sie fromm, sie fühlten sich als etwas viel Besseres als die anderen Leute – aber alles ist nur Getue und Gerede. Für Jesus ist diese nach außen hin strenge Wohlanständigkeit ein Gräuel – aber trifft sein Vorwurf nur die Pharisäer seiner Zeit? Alle Bibelstellen sollten wir ja immer so lesen, als würde Jesus letztlich zu uns sprechen, ja direkt  ZU MIR! Bitten wir heute – ganz bewusst in der ICH FORM

Jesus hilf mir, dass ich mich nach außen hin nicht anders gebe, als ich in Wirklichkeit bin

hilf mir, mich selbst zu durchschauen, dass ich meine wirklichen Absichten und Motive immer wieder hinterfrage

lass mich kritisch prüfen, ob ich es wirklich GUT mit jemand meine, oder mich nur wichtig machen will

hilf, dass ich nicht mit doppeltem Maß messe, dass ich nicht von anderen verlange, was ich selbst nicht tue

lass mich gerade auch in der Fastenzeit keinen Wettbewerb in äußerer Frömmigkeit veranstalten

lass, dass ich mich nicht selbst mit religiösen Idealen überfordere, dass ich mir selbst nichts aufzwinge, was keinen Sinn macht

bewahre mich davor, mich wichtig zu machen und  Gutes zu tun, nur um dafür gelobt zu werden

hilf mir, dass ich nicht verdrossen und missgünstig bin, sondern lebensfroh, gütig und zuversichtlich

bitten wir, dass auch all die Menschen, die eine Funktion in der Kirche haben, nicht mit einer doppelten Moral leben oder leben müssen - bitten wir, dass kirchliche Vorschriften Menschen nicht niederdrücken sondern ihnen vielmehr Mut und Trost fürs Leben geben

 

Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und authentische und vor allem gütige und barmherzige Menschen sein. So bitten wir im Namen Jesu. Amen


EVANGELIUM  

Mt.   23, 1-12

In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; 

denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.

Der Größte von euch soll euer Diener sein.

Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“.

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-27

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Sonntag, 25. Februar 2024

Fürbitten 26.2. FASTEN heißt auch: einander das Leben leichter

 


26.2.2024 Lk 6.36, seid barmherzig, richtet nicht

Bisweilen scheint es, als wären die Forderungen Jesu weit überspannt: etwa „Liebet eure Feinde“ – das aber, was Jesus heute im Evangelium einfordert, das sollten wir doch mit einigem guten Willen schaffen können? Seid barmherzig, richtet nicht, verurteilt nicht, vergebt einander. Wie sehr könnte das unser aller Leben erleichtern. so bitten wir

lass uns „barmherzig“ sein - dass wir die Fehler der anderen nicht auf die Goldwaage legen

hilf uns Geduld und Verständnis zu haben

 

lass uns aufhören, zu „richten“ - dass wir uns nicht so schnell ein Urteil über Andere anmaßen

dass wir Vorurteile und fixen Meinungen ablegen

 

lass uns nicht verurteilen - dass wir niemand als hoffnungslos und unverbesserlich abschreiben

dass wir alte Fehler nicht aufrechnen

 

lass uns einander vergeben - dass wir aus einer Mücke keinen Elefanten machen, wenn uns etwas kränkt

dass wir nach einem Konflikt wirklich einen Schlussstrich ziehen

 

Herr lass aber, dass wir auch mit uns selbst barmherzig sind, 

dass wir uns nicht mehr abfordern als uns guttut

dass wir nachsichtig sind, dass wir uns vergeben,  wenn wir vielleicht gerade jetzt in der Fastenzeit

 nicht all das durchhalten, was wir uns vorgenommen haben

 

mach uns vor allem großzügig Gott - großzügig den anderen und uns selbst  gegenüber

bewahre uns selbst vor Wehleidigkeit und Selbstmitleid,

lass uns nicht unserer Gegenwart krank jammern

hilf uns Vertrauen und Zuversicht weiter zu geben

 

Um all das bitten wir im Namen Jesu Amen

 

 

EVANGELIUM

Lk 6, 36-38

"In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden.

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden.

Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; 

denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden".


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Überlege, was Dich aufblühen lässt. Dem gehe nach." Ulrich Schaffer

 

"Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche, die Fragen selbst lieb zu haben ….Forsche jetzt nicht nach Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst und es handelt sich darum alles zu leben. Lebe jetzt die Fragen - vielleicht lebst du dann allmählich ohne es zu merken in die Antwort hinein" Rilke

 

„Was zu viel ist, schadet. Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Unsere große Aufgabe besteht nun darin, das richtige Maß zu finden. Wer es findet, könnte es im LEBEN DANACH besser haben, weil die Energie der Zufriedenheit weiterschwingt.“ Prof. Johannes Huber, Arzt („Hormonpapst“) und Theologe


"Reiß deine Gedanken von deinen Problemen fort,

an den Ohren, an den Fersen oder wie immer.

Das ist das Beste, was der Mensch für seine Gesundheit tun kann."  Mark Twain

  

"Exzesse sind das Schlimmste nicht. Sie machen deutlich.

Unsere schleichenden Übel aber nebeln allmählich ein".  Heimito von Doderer

  

"WENN DU ENTDECKST,

DASSS DU EIN TOTES PFERD REITEST, STEIG AB"!   Weisheit der Dakota Indianer

 

"Kein Vormarsch ist so schwer wie der, zurück zur Vernunft." Brecht

  

"Ein alter, ewiger Fehler, den ich hundertmal begangen und bitter bereut habe, ist mir auch diesmal wieder passiert. Ich wollte mich einer Norm anpassen, ich wollte Forderungen erfüllen, die gar niemand an mich stellte, ich wollte etwas sein oder spielen, was ich gar nicht war. Und so war es mir wieder einmal geschehen, dass ich mich selbst und das ganze Leben vergewaltigt hatte." Hermann Hesse

 

Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch,
ein Ende und ein Anfang,
ein Zusammenlaufen der Fäden
und Auseinandergehen" Yehudi Menuhi

 

„Die Definition von Wahnsinn ist:
Immer wieder das Gleiche zu tun und gleichzeitig
unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten.“ Benjamin Franklin


SEMPER INCIPE - Fang immer wieder neu an 





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Samstag, 24. Februar 2024

Fürbitten 25.2. mit "verklärten" Augen sehen können

 


25.2.2024 2.Fastensonntag  Mk.9.2  Verklärung   

Der 2.Fastensonntag gilt als Sonntag der „Verklärung Jesu“ - aber eigentlich ist im Evangelium gar nicht von „Verklärung“ die Rede. Hier steht nüchtern: „Dort wurde er vor ihren Augen VERWANDELT“. Den, den sie seit langem kennen, sehen die Jünger plötzlich ANDERS. Sie sind mit Jesus auf einen hohen Berg gestiegen und sehen plötzlich, wie Moses und der Prophet Elija erscheinen und mit Jesus reden. Jesus selbst ist nun von einem gleißend hellen Licht umgeben. Die drei Männer Petrus, Jakobus und Johannes sehen Jesus wie „verwandelt . Dieses "neu sehen können" wird letztlich auch sie selbst verwandeln. Bitten wir heute, dass auch wir im Hinschauen auf Jesus  „Verwandlung“ erfahren

Dass wir uns wandeln lassen - wenn wir gut und gütig hinsehen wollen, auf die Menschen um uns, dass wir das Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können, dass unser sie ansehen ihnen guttut

dass wir uns wandeln lassen, - wenn wir von uns selbst ab-sehen, wenn wir aufmerksam und mitfühlend für Andere sind und erkennen, wann wir wo gebraucht werden

dass wir uns wandeln lassen, - wenn wir einsehen können, dass wir auf einem falschen Weg sind, dass wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind

dass wir uns wandeln lassen - wenn wir immer wieder nachsehen können, wenn Situationen und Menschen um uns nicht perfekt sind, wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein. Dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können

dass wir uns wandeln lassen - wenn wir nüchtern hinsehen, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, aber dass wir etwas von der Verwandlung spüren dürfen, die Tag für Tag auch an uns geschieht.

und nicht zuletzt bitten wir auch um diesen Blick, der schon die „verwandelte Gestalt“ sehen kann auch für unsere Kirche. Dass wir vieles nicht nur kritisch sehen, sondern mit der Liebe, die alles verwandelt.

 

Du guter Gott, unser Leben ist Wandlung. „Nichts bleibt wie es ist“, schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, „alles wandelt sich und mich“. So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“ wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Darum bitten wir im Namen Jesu, der die Freude und die Hoffnung und das Ziel unseres Lebens ist. Amen


Evangelium     Mk 9, 2–10

"In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein.

Und er wurde vor ihnen verwandelt;  

seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.

Da erschien ihnen Elíja und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus.
Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind.
Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja.
Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen.
Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke:
Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus.
Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.
Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei:
von den Toten auferstehen".

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-25

 

Freitag, 23. Februar 2024

Fürbitten 24.2. Liebe schaut über den Teller-Rand

 

                                                                                     Foto: www.bing.com/

24.2.2024 Fest des Hl.Matthias Joh.15.9  Liebt einander, 

Der 24.Februar ist ein Schockdatum für uns – an diesem Tag vor 2 Jahren hat der Überfall auf die Ukraine begonnen, und dieser schreckliche Krieg hält an, ohne dass ein Ende abzusehen ist. Die Gedanken von vielen Menschen in Europa kreisen heute wohl um dieses Datum.

In der Kirche wird heute, am 24.Februar, dagegen ein Fest gefeiert, das Fest des hl. Apostels Matthias. Er war von allem Anfang an mit Jesus beisammen, aber erst nach der Himmelfahrt Jesu wurde Matthias, als Ersatz für Judas, zu den Aposteln dazu gewählt.  Er soll später in Äthiopien gepredigt haben; ob Matthias dort den Martertod erlitt, ist nicht sicher zu sagen. Im Evangelium zum heutigen Tag kommt neunmal das Wort „Liebe“ vor. Jesus will es seinen Jüngern regelrecht einhämmern. Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe - Wie ich vom Vater geliebt bin. - Genauso müsst auch ihr einander lieben – Liebt einander.

Liebe ist nicht nur etwas Privates zwischen zwei Menschen, sie umfasst viel, viel mehr. Gerade an unserer Hilfe für die Ukraine oder für Menschen, die auch hier in Österreich unsere Hilfe brauchen, können wir es sehen. Bitten wir heute

 

Dass wir großherzig und großzügig sind, Dass wir über den Tellerrand unserer eigenen Bedürfnisse sehen, dass wir aufmerksam sind für Not rund um uns, aber auch in anderen Erdteilen

Dass wir uns grenzüberschreitend als Gemeinschaft sehen, in der einer für den anderen einstehen soll, so wie es auch die ersten Christen gelebt haben

dass auch wir uns als Apostel Christi verstehen, dass wir eine Stimme der Freundlichkeit und des Verständnisses im Alltag sind, 

dass wir uns gerade als Christen nicht vereinnahmen lassen von Fremdenfeindlichkeit und Angstmacherei, von Ausgrenzung und Diffamierung

dass wir aber auch mit uns selbst liebevoll umgehen, dass wir uns gerade die Fastenzeit als eine Zeit der bewussten Freude und Dankbarkeit gestalten

bitten wir um eine Liebe, die uns auch immer mehr an innerer Freiheit schenkt

 

Du guter Gott, unsere Gedanken sind heute bei den Menschen in der Ukraine und bei all denen, die ihr Land wegen des Krieges verlassen mussten. Unsere Gedanken sind bei den vielen Kindern, die ganz besonders Opfer dieses Krieges sind. Wir denken aber auch an die verheerende Situation in Gaza und wir bitten um ein Ende aller Gewalttaten und Unmenschlichkeiten.  Wir bitten um Frieden, amen

 

EVANGELIUM

Joh 15, 9-17

 

 

 

"In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

Dies trage ich euch auf: Liebt einander"!

 

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-24

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Donnerstag, 22. Februar 2024

Fürbitten 23.2. FRIEDEN braucht VERSÖHNUNG

 


23.2.2024  Mt.5.20 bedingungslos verzeihen   Ez.18.21 Umkehr

Es muss anders werden, ihr müsst umdenken, so könnt ihr nicht weitermachen, ihr müsst ganz anders leben – das sind eigentlich die Kernaussagen aller Texte in der Fastenzeit. Auch heute wieder. In der Lesung aus der jüdischen Bibel ist es Jahwe selbst, der bedingungslos verzeiht, wenn jemand, der schuldig geworden ist, sein Unrecht einsieht und sich ändert. Im Evangelium verlangt Jesus, dass wir selbst bedingungslos verzeihen. Nicht nur verzeihen, sondern dass wir alles tun, um Versöhnung untereinander möglich zu machen. Jede und jeder von uns weiß wohl am besten, wo in dieser Frage ganz persönlich noch „der Schuh drückt. Aber wie sehr braucht auch unsere Welt Versöhnung, wie nur können die furchtbaren Kriege und Konflikte ein Ende finden. Bitten wir heute, wie Franz von Assisi gebetet hat

 

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

 

 

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;

dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

 

 

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

 

Herr, lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

 

Bitten wir, dass wir uns um Frieden rund um uns bemühen dass wir in unseren Gemeinschaften, in der Familie, in der Partnerschaft, behutsam miteinander umgehen, dass wir Konflikte austragen können, ohne uns zu verfeinden, dass wir verzeihen können und auch immer wieder um Verzeihung bitten. Und dass wir nie aufhören um Frieden zu bitten und zu beten

Amen  

 

EVANGELIUM

Mt 5, 20-26

"In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.

Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast".

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-23

Mittwoch, 21. Februar 2024

Fürbitten 22.2. KIRCHE

 

22.2.2024 Fest Kathedra Petri    

Das heutige Kirchen Fest geht eigentlich auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. In den Tagen vom 13. bis 23. Februar gab es ein eigenes Totengedenken. Die Menschen brachten zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen und für jeden Toten wurde auch ein Sessel, ein Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben zunächst bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat der Papst diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Stattdessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet.  Bitten wir heute

 

Für alle, denen die Kirche ein Herzensanliegen ist, trotz allem, was nicht gut und heilig an ihr ist - und für die vielen, die sich ehrenamtlich und oft unbedankt engagieren

 

Wir bitten für den Papst und für alle, die Leitungsämter in der Kirche haben – und wir bitten für die Kirche und die Christen  in allen Kontinenten  

 

Bitten wir, dass unsere Kirchen Orte sind, wo Menschen, die Sehnsucht nach Jesus haben, angenommen werden, so wie sie sind


Dass auch unsere Familien und Gemeinschaften offene Orte der Begegnung mit Jesus sind – und dass auch die Idee der Hauskirche weiter lebt, so wie sie in der Zeit der Pandemie neu entdeckt worden ist


Petrus, der als erster Führer der Kirche gilt, war verheiratet, hatte Familie. Bitten wir um ein Umdenken in der Kirche, was die Verpflichtung zum Zölibat, zur Ehelosigkeit für Priester betrifft – bitten wir um ein Umdenken, was auch die Rolle der Frauen betrifft


Und bitten wir um eine Kirche, wo es Raum gibt für Initiativen und Mitentscheidung, auch der Laien, zum Beispiel bei Bischofsernennungen. Das ist ja momentan ein großer Streitpunkt zwischen dem Vatikan und einem Teil der deutschen Bischöfe und Katholiken

 

so bitten wir, dass in allen innerkirchlichen Debatten und Problemen immer Hoffnung und Zuversicht das letzte Wort haben. Amen

 

 

 

 

 


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Unsere erste Aufgabe ist es, genau zu erkennen. Wer wir sind und dann entsprechend zu handeln und zu leben. Das mag möglicherweise mehr Mut kosten als der Versuch, Mutter Teresa zu sein …      Das Mutigste, was wir je tun werden, ist, demütig das Geheimnis unserer eigenen Realität zu tragen. Das ist das größte Kreuz jedes Menschen".US Franziskanerpater und Therapeut Richard Rohr


"Geduld ist das schwerste und das einzige, was lernen sich lohnt.

Alle Natur, alles Wachstum,...aller Friede, alles Gedeihen

und alles Schöne in der Welt beruht auf Geduld,

braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen." Hermann Hesse

  

"Wer sich entschließen kann, besiegt den Schmerz"....Leonore in Goethe...Torquato Tasso 

 

"Beurteile deinen Tag nicht nach dem,
was du ernten konntest,
sondern nach dem, was du gesät hast." Robert Louis Stevenson

 

Was geschehen, ist geschehen. Das Wasser
Das du in den Wein gossest, kannst du
Nicht mehr herausschütten, aber
Alles wandelt sich. Neu beginnen
Kannst du mit dem letzten Atemzug." Brecht

 

"Der Ursprung allen Konflikts ist, dass ich nicht sage, was ich meine

und nicht tue, was ich sage." Martin Buber

 

„Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.

Das Gegenteil von Leben ist nicht Tod, sondern Gleichgültigkeit!“ Elie Wiesel

 

"Fehler
sind die Pforten zur Entdeckung." James Joyce


"Unter den Idealen, die einen Menschen über sich selbst und seine Umwelt hinausheben können, gehört die Ausschaltung von Gier und Egoismus, Ausmerzung von Trägheit und Verschlafenheit, Eitelkeit und Geringschätzung, Überwinden von Ängstlichkeit und Unruhe und Verzicht auf missgünstige Gedanken zu den Wesentlichsten." Buddha

 

"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie.
Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.
Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen,
bevor wir in ein anderes eintreten können." Anatole France


"Für ein gutes Gespräch sind die Pausen genauso wichtig wie die Worte"    Heimito von Doderer

 

„Alte Leute sind gefährlich;  sie haben keine Angst vor der Zukunft.“ George Bernard Shaw


"Kommt Zeit - kommt Nix"   Graffiti





FASTEN ?

 


Dienstag, 20. Februar 2024

Fürbitten 21.2 Jona und der Wal - und was geht mich das an ?

 


21.2.2024  Jon.3.1  KEHRT UM   Lk. 11.29  Jesus ist "das Zeichen"

Die erste Lesung erzählt heute eine Geschichte, die wir vermutlich alle kennen. Die Geschichte von Jona und dem Wal.  Jona ist ein Prophet, den Jahwe in die große Stadt Ninive senden will, um die sündigen Menschen dort vor ihrem Untergang zu warnen. Jona hat mit dieser Berufung absolut keine Freude. Er flieht auf ein Schiff, das ihn anderswo hinbringen soll. ABER: das Schiff gerät in Seenot, die Besatzung erfährt, dass da einer am Schiff ist, der vor einem Auftrag Gottes davonläuft, und so wird dieser Passagier schnell über Bord geschmissen, damit sich die See wieder beruhigt, das heißt, damit die Götter Ruhe geben.

Wir wissen, wie die Geschichte weiter geht. Ein großer Wal verschlingt den Jona aber nach drei Tagen im Bauch des Wals spuckt dieser Jona aus – und das ausgerechnet am Strand von Ninive. So, jetzt muss Jona seinen Auftrag erfüllen. Merke: wenn Gott einen ruft, dann entkommt man diesem Ruf nicht so schnell. Jona durchquert also die große Stadt Ninive und er kündigt deren Zerstörung an – aber da passiert das Unglaubliche. Die Menschen von Ninive und selbst der König bereuen ihr Unrecht und tun Buße. Und nun passiert noch Unglaublicheres: Diese Umkehr besänftigt Gott. Anders als angedroht, zerstört Gott Ninive nun nicht. „Es reute ihn“, heißt es in der Lesung aus der jüdischen Bibel. Im Empfinden der Menschen hat sich nun das Gottesbild verändert. Man kann sich mit Gott versöhnen, wenn man sich ernsthaft ändern will.  KEHRT UM, Das ist es auch, was Jesus predigt: KEHRT UM! Aber um das zu tun, muss man wohl zuerst erkennen, was man falsch macht. So bitten wir heute

dass wir erkennen: dass nicht alles gut und richtig ist, nur weil wir es jahrzehntelang schon genauso gemacht haben

dass wir erkennen: dass wir Bequemlichkeit überwinden müssen, um Neues an uns                heranzulassen

dass wir erkennen: wie sehr wir an Dingen festhalten, die uns schon längst zur Last geworden sind

dass wir erkennen: wie sehr manche unserer alten Gewohnheiten auch eine Belastung für andere sind,

dass wir auf das schauen, womit wir uns und anderen das Leben leichter machen können

dass wir erkennen: dass wir zumeist nicht GEGEN etwas kämpfen müssen, sondern FÜR etwas, für mehr Miteinander, für mehr Gerechtigkeit, für mehr Frieden, für mehr Freude

und bitten wir nicht zuletzt, dass wir auch erkennen, was Gottes Auftrag an uns selbst ist – und dass wir dann nicht versuchen davon zu laufen


Du guter Gott, so lass uns erkennen, wo auch wir etwas in unserem Leben ändern müssen. Lass uns das nicht als Zwang und Einschränkung sehen, sondern als einen Gewinn von mehr Freiheit. Inständig bitten wir auch heute für die Menschen im Krieg, wir bitten für alle, die in großer Gefahr und Angst sind, wir bitten um Frieden.  Amen



Das Jonabüchlein ist im Unterschied zu den anderen Prophetenbüchern keine Sammlung von Einzelsprüchen, sondern eine Novelle (vgl. Josefsnovelle, Rut), die sich um die einzige Prophezeiung des Buches rankt, das Wort gegen Ninive: "Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört". Dem Buch geht es  darum, dass das als unbedingt angesagte Unheil doch noch abgewendet werden kann; Gott ist in seinem Handeln souverän, größer, als Jona es begreifen kann. Über allem steht die Aussage von der überragenden Barmherzigkeit Gottes mit allen Menschen/Geschöpfen: "ein gnädiger und barmherziger Gott, langmütig und reich an Huld", 

Sprachliche (Verwendung aramäischer Sprachelemente) und inhaltliche Gründe weisen als Entstehung auf das 4. Jh. v.Chr. Das ganze Buch wird am Versöhnungstag in der Synagoge verlesen.

https://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/altes-testament/dodekapropheton-kleine-propheten/jona/


ERSTE LESUNG

Jona 3, 1-10

 „Das Wort des Herrn erging an Jona: Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde.

Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört!

5Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche. Er ließ in Ninive ausrufen: Befehl des Königs und seiner Großen: Alle Menschen und Tiere, Rinder, Schafe und Ziegen, sollen nichts essen, nicht weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und Tiere. Sie sollen laut zu Gott rufen, und jeder soll umkehren und sich von seinen bösen Taten abwenden und von dem Unrecht, das an seinen Händen klebt.

Wer weiß, vielleicht reut es Gott wieder, und er lässt ab von seinem glühenden Zorn, so dass wir nicht zugrunde gehen.

1Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus“.

 

EVANGELIUM  "Die Zuhörer Jesu verlangen ein Zeichen vom Himmel, ein Zeichen, das jeder Diskussion und jedem Zweifel ein Ende macht. Jesus weist sie ab. Die Bekehrung muss eine persönliche Entscheidung sein, die Gott dem Menschen nicht abnehmen kann. Das Zeichen ist in Wirklichkeit die Person Jesu selbst, so wie es für die Einwohner von Ninive kein anderes Zeichen gab als die Anwesenheit und die Botschaft des Propheten"   https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-21 

 

EVANGELIUM

Lk 11, 29-32

"In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.

Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona“.

 

 https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-21