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Samstag, 31. Oktober 2020

Fürbitten ALLERHEILIGEN SELIG SEID IHR ....

 


1.11.2020  Selig sind  

Wir feiern das Fest „Allerheiligen“ – schon seit dem 4.Jahrhundert gab es ein Fest aller „heiligen Märtyrer“ – seit dem 8.Jahrhundert werden „alle Heiligen“ gefeiert – und wir in unseren Tagen wissen, dass damit nicht nur die Heiligen im katholischen Heiligenkalender gemeint sind. Denken wir an all die, die gestorben sind, die aber mit geholfen haben unsere Welt menschlicher und heil-samer zu machen. An diesem Tag, zu "Allerheiligen" hören wir im Evangelium die berühmten „Seligpreisungen“ in der Version des Matthäus Evangeliums. Von den kleinen Schwestern in Paris gibt es dazu eine moderne Nachdichtung. Bitten wir mit diesen Worten

Lass uns selig sein, weil wir einen Berg von einem Maulwurfhügel unterscheiden können, so wird uns viel Ärger erspart bleiben.

Lass uns selig sein, wenn wir vor dem Handeln nachdenken und vor dem Nachdenken beten. Sie werden wir viele Dummheiten vermeiden.

Lass uns selig sein, wenn wir immer besser lernen, zu schweigen und zuzuhören.                                 So werden viel Neues lernen.

Lass uns selig sein, wenn wir darauf achten, was andere brauchen. Wir werden Menschen sein, die Freude säen.

Lass uns selig sein, wenn wir uns nicht für unentbehrlich halten und wenn wir genug Humor haben, um auch über uns selbst lachen zu können. Das wird uns selbst Freude machen

Lass uns selig sein, wenn wir die kleinen Dinge des Lebens mit Ernst und die ernsten Dinge mit Gelassenheit sehen; das wird vielen das Leben erleichtern. 

Lass uns selig sein, wenn wir möglichst allen Menschen mit Wohlwollen begegnen. Vielleicht hält man uns für naiv, aber die Nächstenliebe ist nicht billiger zu haben.

So bitten wir guter Gott, schenke uns diese „Seligkeit“, dass wir dich und deine Güte in allem erkennen, was uns begegnet -  vor allem in jedem Menschen, den du uns anvertraust. Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Man ist nur so jung
wie man sich fühlt.
Man denkt nur so tief
wie man sich wühlt.
Man kriegt nur so viel
wie man sich gibt.
Man lebt nur so lang
wie man sich liebt." Robert Gernhardt

 

"Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen"        Heiner Geißler

 

"Alter ist eine herrliche Sache,
wenn man nicht verlernt hat,
was anfangen heißt" Martin Buber

 

"Gut sein ist die Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein,
das löst und bindet alles und ist besser als Klugheit und Rechthaberei." Rosa Luxemburg


"Abwesenheit vermindert mittelmäßige Liebe
und vermehrt starke.
Wie der Wind Lichter auslöscht
und Flammen anfacht"            de Rochefoucould


"Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andere, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben..
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde! "         Hermann Hesse

 

"Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;...
Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Nah ist das Land,
...das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand. "           Rilke

 

„In Auseinandersetzungen sprich nur über die aktuelle Situation.
Lasse die Vergangenheit ruhen.
Bedenke, dass die beste Beziehung die ist, in der jeder Partner den anderen mehr liebt als braucht.
Öffne der Veränderung deine Arme, aber verliere dabei deine Werte nicht aus den Augen.
Bedenke, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist." Dalai Lama

 

„Wenn du dich in Gefahr glaubst, an einem Menschen zugrunde zu gehen, so rechne es ihm nicht gleich als Schuld an, sondern frage dich vorerst, wie lange du schon nach solch einem Menschen gesucht hast.“   Arthur Schnitzler

 

"DU
sei wie DU,
immer." Paul Celan


"Verschiebe nicht auf morgen, was genau so gut auf übermorgen verschoben werden kann."              Mark Twain





Freitag, 30. Oktober 2020

Fürbitten 31.10 Luther: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders"

 


 31.10.2019 Reformationstag  Reformation braucht es immer

Es soll am Tag vor Allerheiligen gewesen sein, im Jahr 1517, als der katholische Mönch und Theologe Martin Luther seine 95 Reform-Thesen zur Reform der Kirche an die Tür zur Schloßkirche in Wittenberg nagelte. Luther hatte seine Überlegungen zuvor in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen zugesandt. Erst als diese nicht reagierten, kam es zum öffentlichen Thesenanschlag – wobei es historisch um die genauen Umstände ein paar Fragezeichen gibt. Wie die Geschichte aber letztlich ausgegangen ist, wissen wir. Noch heute, nach mehr als 500 Jahren, ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch zum Glück schon unter vielen Christen. Für unsere evangelischen Freunde ist der Reformationstag jedenfalls ihr größter kirchlicher Feiertag. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers

"Beten heißt: Gott den Sack unserer Sorgen vor die Füße werfen", sagt Luther

So bitten wir in diesen Tagen inständig, dass es uns gelingt, mit den großen Problemen der Corona Pandemie fertig zu werden. Wir bitten um Vernunft und Solidarität, dass sich die Menschen wieder füreinander verantwortlich fühlen und kurzfristig eigene Interessen und Bedürfnisse hintanstellen. Dass wir aber auch in der Herausforderung des Helfens nicht versagen

"Anfechtungen, Krisen, sind Umarmungen Gottes. Die Krise ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten wird, kann auch nicht glauben", sagt Luther

So bitten wir für uns selbst, lass uns keine Angst vor Krisen haben. Lass uns auch immer wieder die Durststrecken in unserem persönlichen Leben und so manche Unsicherheiten aushalten. Für unsere europäischen Regierungen bitten wir, dass gerade die, die sich als christlich empfinden, wieder zu einem solidarischen Handeln etwa in der Frage der Flüchtlinge und Migranten finden


"Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr als ihre Tugenden",  sagt Luther

Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß, ob mancher Fehler, den wir machen, nicht sogar für Andere hilfreich sein kann. Für die politisch Verantwortlichen bitten wir, dass sie in ihrem Reden und Tun verantwortungsbewusst bleiben und nicht zu einem Klima der Ausgrenzung und des Hasses beitragen 

 

"Das Kreuz setzt dir zu, nicht damit du darunter verkommst, sondern dass du lernst, Gott zu vertrauen", sagt Luther

Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir tun und aushalten, was immer auf uns zukommt. Bitten wir vor allem, für alle kranken Menschen und für all jene, die Opfer von Terror, Verfolgung und Katastrophen sind.

 

"Die Kirche braucht eine Reformation. Diese Reformation ist aber eine Angelegenheit der ganzen Christenheit", sagt Luther

Hilf unseren Kirchen auf dem Weg zur Erneuerung festgefahrener Positionen und Gesetze. Hilf auch uns selbst, dass wir nicht in alten Mustern erstarren, sondern immer wieder die neuen Herausforderungen der Zeit an uns erkennen.

 

"Hier stehe ich, ich kann nicht anders", auch dieses Zitat wird Luther zugeschrieben.

Bitten wir darum, dass wir aufrechte Menschen sind, auf deren Wort man sich verlassen kann und dass wir doch auch immer wieder fähig zu Kompromissen und vor allem zum Vergeben sind


 So bitten wir in unserem gemeinsamen Glauben im Namen Jesu, Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"So ist das Leben und so muss man es nehmen,
tapfer, unverzagt und lächelnd - trotz alledem." Rosa Luxemburg

 

"start where you are.
use what you have.
do what you can." Arthur Ashe

 

"Sieh zu, dass dich nichts unterkriegt! Die Erfüllung deiner früheren Wünsche erlass den Göttern, äußere die richtigen jetzt neu..."
Vide, ne te ulla res deprimat.... Seneca

 

"Nicht einwilligen.
damit uns eine Hoffnung bleibt.
die Ausdauer bitten,
sie möge mit uns leben.
die Zuverlässigkeit der Unruhe
nicht vergessen." Walter Fritz

 

"War ich ein Falter
vor meiner Geburt
ein Baum oder
ein Stern.
Ich habe es vergessen.
Aber ich weiss
dass ich war
und sein werde
Augenblicke
aus Ewigkeit." Rose Ausländer

 

"Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird."                       Khalil Gibran


"Ob ich viel habe oder wenig,
immer habe ich alles, das ganze Leben" Anne Frank 


"Jeder Ausgang ist ein Eingang irgendwo anders." Tom Stoppard

 

"Aber die größte Begabung ist doch die, auf der Welt sein zu können und es auszuhalten,                       mit einem gewissen Frohsinn." Ilse Aichinger


"„Glückwünsche
dass du dir glückst.
dass dir das Glück anderer glücke.
dass durch dich/ ein oder zwei Menschen/ besser sich glücken.
dass das Glück dich nicht blende/ für das Unglück anderer.
dass du dir glückst /auch im Unglück.
dass eine Welt werde/wo zusammen mit dir/viele sich glücken können.“
Kurt Marti.

 

Sage nicht mein. Es ist dir alles geliehen.                                                                                                           Lebe auf Zeit und sieh, wie wenig du brauchst..                                                                                                     Zerreiß deine Pläne. Sei klug und halte dich an Wunder...                                                                             Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten. " Mascha Kaleko

 

"Ich habe eine Diät gemacht und fettem Essen und Alkohol abgeschworen -                                                    in zwei Wochen verlor ich 14 Tage." J.Lewis





Donnerstag, 29. Oktober 2020

Fürbitten 30.10 Ganz bewusst für andere BITTEN



30.10.2020 Phil.1.3    so viele brauchen unser gutes Denken an sie

„Ich danke Gott jedesmal, wenn ich an euch denke, immer, in jedem meiner Gebete, bitte ich mit Freude für euch alle“ das schreibt Paulus der Jesus Gemeinde in Philippi. Wie sehr danken wir Gott bewusst für all die Menschen, die uns lieb und nahe sind. Bitten wir heute

Für unsere Familie, für unsere Freunde, für unsere Arbeitskollegen, für unsere Nachbarn

Bitten wir für die, die uns nicht so nahe stehen oder die uns vielleicht sogar ein Problem sind

Bitten wir für die Menschen in unserer Stadt, in unserem Land, für die Menschen weltweit. Ganz besonders bitten wir für die Opfer der jüngsten Terroranschläge in Frankreich

Bitten wir für alle, die von der Corona Pandemie betroffen sind, besonders für die Kranken und ihre Angehörigen

Wir bitten für alle Ärzte und Pflegepersonen, für all die Menschen, die wieder unter erschwerten Bedingungen für die Allgemeinheit arbeiten müssen

Bitten wir für alle Verantwortlichen, dass sie die richtigen Maßnahmen in dieser schwierigen Zeit treffen und bitten wir auch um Vernunft für die, die sich gegen diese Maßnahmen querlegen

 

So bitten wir und wollen damit allen nahe sein, die unsere Bitten und unsere guten Gedanken brauchen. Guter Gott, schenke du, was wir selbst nicht schenken können,  Amen.


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt,
der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann. Bach Matthäuspassion

 

 "Glück ist selbst genügsam. Es braucht keinen Kommentar.                                                                    Es kann in sich eingerollt schlafen wie ein Igel"   Robert Walser

 

"Das Große ist nicht dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein."
Sören Kierkegaard


"Die Bewegung des Lebens ist lernen"  Buddha


"Gemeinsam gehen. 
Lange Zeit. 
Sich trennen können, 
bevor der Hass die Seele zerstört. 
Die Entwicklung des andern achten. 
Ihn nicht zum Sklaven machen. 
Dem anderen seine Talente glauben. 
Ihn nicht zum Jasager erziehen. 
Dem anderen Lebensraum geben. 
Niemanden zum Mitgehen zwingen. 
Nachgeben können, 
ohne verbittert zu sein. 
Großzügig denken. 
Glauben können! 
Es ist genug da 
Von allem und jedem." Martin Gutl

 

" Bildung ist etwas, was man                                                                                                                         ganz ohne Beeinträchtigung durch den Schulunterricht erwerben muss."    Mark Twain

 

"Was unsere Zeit am dringlichsten braucht:
dass wir Menschen in uns hinein lauschen
und dort die Erde weinen hören"
der buddhistische Mystiker Thich Nhat Hanh

 

"Kein Vormarsch ist so schwer
wie der, zurück zur Vernunft." B.Brecht

 

"Für ein gutes Gespräch sind die Pausen genauso wichtig wie die Worte"
Heimito von Doderer   


„Liebe - auch so
ein Problem, das Marx
nicht gelöst hat“ Jean Anouilh "


"Die Grundformel aller Sünde ist: Verfehlte oder versäumte Liebe." Franz Werfel

 

"Wie ich dich liebe? Lass mich zählen wie.
Ich liebe dich so tief, so hoch, so weit,
als meine Seele blindlings reicht, wenn sie
ihr Dasein abfühlt und die Ewigkeit.
Ich liebe dich ...
Mit aller Leidenschaft der Leidenszeit
und mit der Kindheit Kraft...
Mit allem Lächeln, aller Tränennot
und allem Atem. Und wenn Du es gibst,
will ich dich besser lieben nach dem Tod."    
Elizabeth Barret-Browning - übersetzt von Rilke





Mittwoch, 28. Oktober 2020

Fürbitten 29.10 Sr.Restituta Kafka - im Widerstand gegen die Nazis ermordet

 


29.10.2020 Sr.Restituta Kafka  wie 2016

Heute ist ein Gedenktag für die österreichische Ordensfrau Restituta Kafka. Sie hat als Christin ihren aktiven Widerstand gegen das Naziregime mit dem Tod bezahlt. Schwester Restituta, eine Franziskanerin, weigerte sich als Krankenschwester Kruzifixe aus den Patientenzimmern im Krankenhauses Mödling zu entfernen und schrieb auch regimekritische Texte.  Am 29.Oktober 1942 ist die Hartmannschwester in Wien "wegen Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt worden, im März 1943 wurde Helene Kafka, wie Sr.Restituta mit bürgerlichem Namen hieß, im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil, durch Enthauptung, ermordet. Ein schrecklicher Tod in einer schrecklichen Zeit, wo sich die Mehrheit der Menschen mit einem verbrecherischen Regime arrangiert hatten. Darunter sehr viele Christen, auch viele sogenannte Würdenträger in der katholischen aber auch in der evangelischen Kirche. Sr.Restituta ist 1998 für ihr entschiedenes NEIN zur Diktatur seliggesprochen worden. bitten wir Gott heute

 

Sei an der Seite aller Menschen, die auf Grund ihrer religiösen oder politischen Überzeugung verfolgt werden. Segne die Arbeit aller Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen

lass auch uns aufrechte Menschen sein, dass wir auch unter widrigen Umständen für das einzutreten, wovon wir überzeugt sind,                      

gib uns auch den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist.

Hilf uns zu erkennen, wo auch in unserem Leben Entscheidungen anstehen, die wir treffen müssen, auch wenn sie uns und anderen wehtun.

Lass, dass wir uns selbst nichts vormachen. dass wir uns nicht auf halbherzige Kompromisse einlassen – dass wir nicht stur, aber entschieden sind

Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen können.                         Gib uns die Kraft, wenn es notwendig ist, auch gegen den Strom zu schwimmen

Gib uns den Mut, Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und uns für all die einzusetzen, die niemand haben, der auf ihrer Seite stehen.

Hilf uns weiterhin in Österreich die richtigen Entscheidungen zu treffen, um Menschen in  Not beizustehen, ohne Wenn und Aber. Lass, dass Ausländerhetze, Rassismus und Diskriminierung Andersdenkender bei uns keinen Platz haben und dass wir als Christen entschieden dagegen auftreten.

So bitten wir, im Namen Jesu, amen


Dienstag, 27. Oktober 2020

Fürbitten 28.10 erkennen, wohin der eigene Weg führen soll

 


28.10.2020  Fest der Apostel Simon und Judas  den eigenen Weg in Freude gehen

Das Evangelium berichtet heute, wie Jesus aus der Schar von Männern, die ihm folgten, die 12 engsten Vertrauen, die 12 Apostel ausgewählt hat. Unter ihnen Simon und Judas, deren Fest heute gefeiert wird. Dieser Judas ist nicht identisch mit jenem Judas im Evangelium, der Jesus später verraten wird. Es geht also um das, was wir Berufung nennen und in der Lesung heute heißt es: Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde– ihr seid Hausgenossen Gottes – ihr gehört ganz dazu. Bitten wir, dass wir immer mehr den Mut haben, in dieser Freiheit als Kinder Gottes zu leben 

 Dass wir erkennen, was die ganz besondere Aufgabe ist, die auf uns wartet und die gerade wir ausfüllen sollen. Dass wir unserer inneren Stimme trauen – gerade auch heute wieder

 dass wir nicht zu ängstlich oder manchmal auch zu träge sind, uns von alten Mustern und Verhaltensweisen zu verabschieden

Dass wir uns nicht durch falsche Rücksichten gebunden fühlen, uns auf Neues einzulassen

Dass wir auch anderen helfen, ihre Berufung, ihren eigenen Weg zu finden, dass wir niemanden verunsichern, niemanden entmutigen

dass auch unsere kirchlichen Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr Mut und Trost für ein selbst gewähltes Leben geben, ein Leben in der Freiheit als „Hausgenossen Gottes“

Und bitten wir um Menschen, die ganz speziell in der Kirche den Weg ihrer Berufung finden und diesen Weg mit Freude gehen können

So bitten wir guter Gott: lass uns dort sein, wo du uns haben willst – lass uns erkennen, jeden Tag wieder, wohin du uns sendest und dann lass uns im Vertrauen auf Dich leben. gehen: Wir bitten im Namen Jesus.Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Man will Sicherheiten und keine Zweifel,
man will Resultate und keine Experimente,
ohne darauf zu sehen, dass nur durch Zweifel Sicherheiten
und nur durch Experimente Resultate entstehen können.“ C.G.Jung

 

"Es gibt Oasen in der Wüste,
leuchtendes Morgenrot am Ende der Nacht,
Quellen unter Geröll
Es gibt
Türen, die sich wieder öffnen,
Worte, die das Schweigen durchbrechen,
Gesten der Versöhnung
Es gibt
Farben des Regenbogens,
Knospen aus trockenen Zweigen,
Trauer, die uns reifen lässt,
und immer wieder -
ein Neuanfang" Christa Spilling Nöker

 

"Alle Welt sehnt sich nach Freiheit,
und doch ist jedes Geschöpf in die Ketten seiner Abhängigkeiten verliebt;
das ist der Urwiderspruch, der unentwirrbare Knoten
unserer Natur." Sri Aurobindo

 

"wäre das Wort DANKE das einzige Gebet, das du sprichst,                                                                    so würde es genügen" (Meister Eckhart)

 

"Der Mensch ist Sehnsucht" Gabriel Marcel


"Immer wieder neu anfangen - weil Leben anfangen ist,                                                                       immer, in jedem Augenblick" Cesare Pavese

 

"Wir streben mehr danach,
Schmerz zu vermeiden
als Freude zu gewinnen." Sigmund Freud

 

"Vergangenheit
muss abgeschlossen sein,
um Gegenwart herzustellen" Margarete Mitscherlich

 

"Je länger man vor der Tür zögert,
desto fremder wird man" Franz Kafka

 

"Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsse im Leben alles glatt gehen.                                 Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge,             Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen." Antoine de Saint-Exupéry

 

"Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten."  

Hilde Domin



Montag, 26. Oktober 2020

Fürbitten 27.10 Wo den Himmel suchen??

 


27.10.2020 Lk.13.18  Sauerteig, Senfkorn wie man sich den Himmel vorstellen soll?

 Wie soll man sich „den Himmel“ vorstellen - „Womit kann man das Reich Gottes vergleichen?“ fragt Jesus seine Zuhörer – Ja, woran sollen wir erkennen, dass Gott und seine Wirklichkeit     DA sind. Jesus zeigt auf die ganz kleinen Dinge: so wie das Senfkorn wächst, so wie der Sauerteig das Brot macht – so, aus ganz kleinen Anfängen entsteht etwas Besonderes. Das Reich Gottes wächst, es wächst IN UNS. So bitten wir heute

dass das Vertrauen wächst, gerade auch dann, wenn auch heute nicht alles so laufen wird, wie wir es planen

dass die Gelassenheit wächst, wenn wir uns manchmal mehr Dank wünschen würden, für das, was wir tun

dass die Geduld wächst, weil wir nie ganz so sind, wie wir es gerne hätten und weil wir das auch bei den anderen akzeptieren müssen

dass das Verstehen füreinander wächst, in die Menschen, mit denen wir zusammenleben oder denen wir heute neu begegnen

dass die Liebe wächst, in den vielen Momenten der Ungeduld, und immer dann, wenn wir uns eigentlich nichts mehr von anderen erwarten

dass die Freiheit wächst, dass wir nach vorne schauen können und nicht gefangen bleiben in dem was war, dass wir immer wieder neu anfangen können

dass die Freude wächst, am Leben und an jedem Tag, der uns unsere Lebendigkeit spüren lässt – und dass die Dankbarkeit wächst, für alles, was uns immer wieder geschenkt wird

Bitten wir auch, dass Verständnis, Rücksicht und Solidarität wachsen in dieser herausfordernden Zeit der Pandemie, in der jede und jeder von uns sich mit - verantwortlich fühlen muss. Amen

Sonntag, 25. Oktober 2020

Fürbitten 26.10 NATIONALFEIERTAG -

 

26.10.2020 NATIONALFEIERTAG

Es ist ein Nationalfeiertag unter besonderen Vorzeichen, ganz geprägt vom Geschehen der Pandemie, die für viele Menschen allein schon aus wirtschaftlichen Gründen eine Katastrophe ist. Mehr als 400.000 Menschen sind ganz ohne Arbeit, ca. 300.00 derzeit in Kurzarbeit – wobei junge Menschen von der Krise besonders betroffen sind. Die Lage vieler kleinen Unternehmen, die Lage vieler Kulturschaffenden ist dramatisch. Und noch steigen die Zahlen der Covid Erkrankten. Bitten wir heute:

 Dass alle Menschen, denen es wirtschaftlich schlecht geht, so gut wie möglich von den Hilfsmaßnahmen des Staates aufgefangen werden – dass niemand vergessen wird

 

Bitten wir für unsere Schulen, die Kindergärten, für unser Bildungssystem -  bitten wir für die  besonders belasteten Pädagogen, für die Eltern, die unter großem Druck stehen, für die Kinder, deren Leben viele Einschränkungen hat

 

Bitten wir ganz besonders für alle Kranken, die Menschen in den Spitälern, die Menschen auch in den Alters-und Pflegeheimen:

 

Bitten wir, dass die Bereitschaft in der Gesellschaft zur gegenseitigen Hilfe anhält, dass Solidarität kein leeres Wort ist. Schon warnt die Caritas vor einer Pandemie der Armut

 

Danken wir am heutigen Tag aber auch ganz bewusst allen, die geholfen haben, und die immer noch helfen, diese schwierige Zeit zu bewältigen – danken wir den Ärzten und dem Pflegepersonal und jedem und jeder Einzelnen, die ihren Beitrag leisten, durch Vernunft und Disziplin

 

Guter Gott, hilf uns allen, solidarisch zu denken und solidarisch zu leben: dass wir das Miteinander und das Wohl aller suchen. Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Geht hinaus in euren Tag
Geht in euren Tag hinaus
ohne vorgefasste Ideen,
ohne Erwartung von Müdigkeit,
ohne Plan von Gott,
ohne Bescheidwissen über ihn,
ohne Enthusiasmus,
ohne Bibliothek -
Brecht auf ohne Landkarte -
und wisst,
dass Gott unterwegs zu finden ist,
und nicht erst am Ziel.
Versucht nicht,
ihn nach Originalrezepten zu finden,
sondern lasst euch von ihm finden
in der Armut eines banalen Lebens." Madleine Delbrêl

 

"Ich sage euch: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." (Friedrich Nietzsche)

 

Ich weiß, in den Unterschieden zwischen uns liegt Kraft.
Ich weiß, wo wir überlappen, gibt es Behaglichkeit." Ani DiFranco

 

"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen,
und misstrauen Sie denen, die sie gefunden haben." André Gide

 

"In jeder Minute, in der du dich ärgerst,
versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens" Albert Schweitzer

 

"Anstatt immer nur das Beste geben zu wollen,

sollten wir lieber einfach Gutes tun" Peter Ustinov

 

"...Sei wachsam und
entscheide dich
ob ja oder nein
gib deiner Angst
keine Gelegenheit
dir den Kopf
zu verdrehen" Wilhelm Bruners

  

 "Verdamme niemand,
dessen Ungemach du nicht am eigenen Leib gespürt hast"
George Tabori

 

"So ist das Leben und so muss man es nehmen,
tapfer, unverzagt und lächelnd - trotz alledem." Rosa Luxemburg

 

"Willst du ganz werden,
dann sei ruhig halb.
Willst du gerade werden,
dann sei ruhig krumm.
Willst du voll werden,
...dann sei ruhig leer.
Willst du wiedergeboren werden,
dann stirb ruhig.
Willst du, dass dir alles gegeben wird,
dann gib alles hin." (Tao Te King, Vers 22)

 

Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. (Meister Eckhart)

 



Samstag, 24. Oktober 2020

Fürbitten Sonntag 25.10 WER IST MEIN NÄCHSTER ?

 

Foto Caritas

25. 10. 2020 Mt.22.34 Gottesliebe Nächstenliebe 

„Du sollst Gott lieben mit ganzem Herzen, und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft – Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“

Was ist das Wichtigste aller Gebote, wird Jesus heute im Evangelium von einem Schriftgelehrten gefragt. Und Jesus formuliert es ganz einfach. Zwei Dinge sind am Wichtigsten, sagt er:           und das Erste ist ohne das Zweite nicht denkbar: „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und -  du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“   Wie einfach könnte das sein:   NUR zwei Gebote. Dabei wissen wir, wie sehr es sich so oft schon bei der Nächstenliebe „spießt“ Bitten wir heute für unsere „Nächsten“:

Von der Gefahr einer Pandemie der Armut hat die Caritas eben erst gewarnt. Bitten wir um Hilfsbereitschaft für alle, die in unserem eigenen Land dringend auf Unterstützung angewiesen sind. Dass wir so gut wir können, die großen Hilfsorganisationen unterstützen.

Bitten wir, dass uns die Herausforderung der Pandemie nicht abstumpft gegen die Not all derer, die in Flüchtlingslagern gerade jetzt vor dem Winter dringend Hilfe bräuchten, dass auch Österreich wieder Menschen aufnimmt

Bitten wir auch für uns selbst, dass wir den „nächsten Menschen“ in unserer Nähe nicht übersehen,  den, dem wir vielleicht ja lieber aus dem Weg gehen würden.

Bitten wir für genau diesen einen „nächsten“ Menschen, mit dem wir vielleicht momentan ein ganz besonderes Problem haben, der uns überfordert und immer wieder zu viel von uns verlangt

Bitten wir im Bereich von Politik und Gesellschaft, dass man auch im Andersdenkenden                  „den Nächsten“ sehen kann, bitten wir um eine Gesellschaft, die gerade jetzt in der Zeit der Pandemie zusammensteht und Gemeinsamkeit sucht.

bitten wir aber auch darum, dass wir uns selbst – ohne Egoismus - „der Nächste“ sind, dass wir in diesem Sinn auch mit uns selbst barmherzig und liebevoll umgehen

Du bist der Gott, den wir mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, mit unserem ganzen Denken und all unserer Kraft lieben wollen. Hilf uns, dass wir auch füreinander liebevoll da sind, dass uns ein gutes Miteinander gelingt: so bitten wir im Namen Jesu. Amen



immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"An jedem Morgen eine neue Ankunft.
Eine Freude, eine Melancholie, eine Niedertracht, ein kurzes Gewahrsein,
sie kommen als unerwarteter Besuch.
Heiß sie willkommen und nimm alle auf!
Und seien sie auch eine Horde von Sorgen,
die mit Gewalt das Haus durchfegen,
der Einrichtung berauben,
auch dann, geh redlich mit jedem Gast um.
Vielleicht räumt er Dich frei
für eine neue Wonne." Rumi 

 

"der uns die stunden zählte,
er zählt weiter.
was mag er zählen, sag?
er zählt und zählt...
nur was uns lauschen half:
es lauscht nun
für sich allein." Paul Celan

 

"Alles übergab ich dem Staunen, selbst das Vertrauteste" Bert Brecht

 

"Ich suche..,
nach dem, was in mir werden will,
nach dem Unverwechselbaren,
was mich zu dem Menschen macht,
der wartend in mir ruht
und zum Leben erweckt werden will…." Ulrich Schaffer

 

"Die Seele ernährt sich von dem,
worüber sie sich freut." Augustinus

 

"Wenn ich jemanden seufzen höre: “Das Leben ist hart”,
bin ich immer versucht zu fragen:
“Im Vergleich wozu?” Sydney J. Harris

 

„Wer mit sich selbst in Frieden leben will,
muss sich so akzeptieren, wie er ist“.     Selma Lagerlöf


"Freiheit wird uns von niemandem gegeben -
wir müssen sie selbst erschaffen.
Sie ist eine tägliche Übung." der Buddhist Thich Nhat Hanh

 

"Der Mensch will brutto geliebt werden,
nicht netto." Friedrich Hebbel