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Freitag, 27. Juni 2014

BISCHÖFINNEN - Konferenz in den USA

                                                    
1. Reihe von li nach re: Bridget Mary Meehan; Joan Houk
2. Reihe von li nach re: Regina Nicolosi, Nancy Meyer, Marie Bouclin
3. Reihe: Andrea Johnson, Olivia Doko, ganz rechts: Christine Mayr - Lumetzberger

BERICHT von 
Christine Mayr - Lumetzberger

auch eine meiner wunderbaren facebook Freundinnen
2002 zur Priesterin geweiht, von der röm.kath Kirche exkommuniziert
jetzt auch Bischöfin 
sie und die anderen Frauen verstehen sich weiter als "römisch-katholisch"


"Vor wenigen Tagen kam ich von einer sehr erfolgreichen Konferenz der römisch katholischen Bischöfinnen zurück. In wenigen Sätzen wurden grundsätzliche Dinge formuliert, die einfach gut verständlich sind. Die sieben anwesenden Bischöfinnen sind alle an Jahren älter, ich bin die „dienstälteste“ und jüngste an Jahren. Wir bilden Frauen aus, weihen sie zu Diakoninnen und Priesterinnen, damit sie ihren Dienst in der Kirche tun können.

Diese Frauen dienen nicht nur innerkirchlich, sie gehen auch hinaus, überwinden Grenzen und Vorurteilen. Sie arbeiten daran, das Antlitz der Kirche menschlicher zu machen. Das männliche Auge sieht seit Jahrhunderten auf die Christinnen und Christen. Das weibliche Auge wurde blind gehalten, blau geschlagen, versteckt, …. Eine Kirche, die mit dem männlichen und dem weiblichen Auge sieht, kann gerade in unserer Zeit das sehen, was ansteht.

Sind nicht in den letzten Jahren viele Skandale aufgedeckt worden? An wen sollen sich die Opfer wenden? Viele Opfer sind Frauen und Kinder, Jugendliche. Wieder an die Männerpriester, von denen manche die Täter sind? Vor wenigen Wochen kamen die unglaublichen Geschichten der toten Babys in Irland in die Medien. Wer waren die geistlichen Begleiter dieser Ordensfrauen, die fraglos zu Täterinnen wurden? Wer hat die Sexualmoral der Kirche bestimmt? Sicher nicht die Frauen.

Und um ein harmloseres Beispiel zu wählen: In irgend einer liturgischen Vorschrift steht, dass der Priester in der Messe als erster die Kommunion zu sich nimmt. Welcher Hausfrau und Mutter fiele es ein, sich selbst zuerst zu bedienen und dann der Familie und den Gästen das Mahl zu reichen? Welcher Mutter fiele es ein, einem ungehorsamen Kind, einem renitenten Jugendlichen, einem untreuen Ehemann das Essen zu verweigern? Der gemeinsame Tisch, das gemeinsame Mahl ist die Chance, ins Gespräch zu kommen, Probleme anzugehen, Versöhnung möglich zu machen. Hungrig wird niemand einsichtig.

Will die Kirche ihre letzte Glaubwürdigkeit behalten, dann sollten sich die Herren Bischöfe schnellstens darauf einigen, dass nur ein gemeinsames Miteinander von Männer und Frauen in den geistlichen Diensten möglich ist. Je länger die Führungsebene der Kirche zögert, desto mehr Menschen werden das Schiff der Kirche verlassen.
Wir Frauen werden weiterhin dem Ruf des Heiligen Geistes folgen und unseren Dienst tun – auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist."

PS in eigener Sache: weil ich Rückmeldungen bekomme, dass es nicht möglich ist 
hier im blog einen Kommentar einzugeben, bitte - bei Bedarf - an  ilse.oberhofer@aon.at, ich freue mich!