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Sonntag, 10. Dezember 2023

Fürbitten 11.12 Advent heißt: hab MUT

 


11.12.2023  Jes.35.1 „Sagt den Verzagten, habt Mut Lk.5.17 nimm deine Bahre und geh nach Hause

Die liturgischen Texte im Advent sind Mutmacher – Texte. Erdacht und geschrieben von Menschen, die auch in ihrer Lebenszeit Bitterkeit und Unrecht, Kriege und Katastrophen erlebt haben, denen das Leid alles andere als fremd war. Schon 700 Jahre vor Jesus, vor unserer Zeitrechnung – hat der jüdische Prophet Jesaia gegen die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit angeschrieben. „Macht eure erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Kniee wieder fest„Sagt den Verzagten, habt Mut, fürchtet euch nicht“ hören wir heute in seinem Text. Jesaia sieht eine Zukunft vor sich, wo die Blinden sehen, die Tauben hören, die Stummen jauchzen. Quellen wird es in der Wüste geben, Frieden unter allen Kreaturen, kein Kummer und Seufzen, nur Wonne und Freude. DANN wird das geschehen, dann, wenn die Herrschaft Gottes beginnt.

Das Evangelium führt uns von der Vision in den Alltag, dorthin, wo mit Jesus schon ein Stück Gottesreich zu ahnen ist. Und mit der ganz konkreten Hilfe füreinander. Erzählt wird, wie Freunde einen Gelähmten auf der Tragbahre zu Jesus schleppen, ja, sie müssen sogar das Dach eines Hauses abtragen, um ihren Freund von oben zu Jesus abzuseilen, der von vielen hilfesuchenden Menschen belagert ist. Diese Männer scheuen keine Mühe, um zu helfen. Und Jesus HILFT, er heilt, der Gelähmte kommt wieder auf die Beine. Er ging heim, „Gott lobend und preisend“ heißt es im Evangelium. Ein Stück einer himmlischen Vision ist wahrgeworden. Gehören nicht auch wir heute zu den „Verzagten“ – brauchen nicht auch wir Hoffnung, Mut, Zuversicht.

Jesus, mach uns Mut, richte uns wieder auf - wenn wir manchmal wie gelähmt sind,

weil wir hilflos vor Krieg und Katastrophen stehen

weil wir oft Schmerz und Leid nicht lindern können

 

mach uns Mut, richte uns wieder auf - wenn wir manchmal wie gelähmt sind

weil wir uns nicht verstanden fühlen, weil Unrecht geschieht,

weil wir das Gute wollten und doch oft nichts Gutes gelingt  

 

mach uns Mut, richte uns wieder auf - wenn wir manchmal wie gelähmt sind,

wenn wir uns vor Entscheidungen herumdrücken,

wenn wir den Mund nicht aufbringen, dort, wo wir reden sollten

 

mach uns Mut, richte uns wieder auf- wenn wir manchmal wie gelähmt sind,

weil wir uns aus Ehrgeiz selbst überfordern,

weil uns immer wieder die Liebe nicht gelingt,


Jesus, mach uns Mut, richte uns wieder auf

wenn wir sehen, dass andere wie gelähmt sind in ihren Gefühlen und Sorgen –

dann lass uns die richtigen Worte finden, dann hilf, dass auch wir „Dächer abtragen“,

um zu helfen und Menschen zu dir zu bringen, wenigstens im Gebet


Jesus, richte uns auf, wenn wir uns hilflos fühlen angesichts der Welt um uns. Gib uns Kraft und Mut dort anzupacken, wo wir hilfreich sein können. Mach unsere erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest.  amen   

ADVENT VORSATZ 10

 


2.Adventsonntag


"Die eigentliche Freude meines Lebens

waren intensive Erwartungen"

Heimito von Doderer


Samstag, 9. Dezember 2023

Fürbitten 10.12 ADVENT ist ein WEG, mein Weg

 


10.12.2023   2. Adventsonntag B  Einsicht und UmkehrMk.1.1  Jes 40.1

Beim Propheten Jesaia hören wir heute einen Aufruf, nur vier Worte, in denen die ganze Zusage Gottes an uns Menschen enthalten ist: „Tröstet, tröstet mein Volk!“ fordert JAHWE, der Gott der alten jüdischen Bibel, seine Propheten auf. Sie sollen den Menschen im Exil Mut und Hoffnung auf ein Leben wieder in Freiheit machen. An die 700 Jahre später wird sich in diesem jüdischen Volk wieder ein mächtiger Prophet auf den Weg machen, von dem es heißt, er sei der Wegbreiter des Messias. Es ist Johannes der Täufer, von dem heute im Evangelium die Rede ist. Johannes, der Mann in der Wüste, der die Menschen zur Bekehrung und Umkehr aufruft. Und der schon auf den hindeutet, der viel machtvoller nach ihm kommen wird, Jesus. Im Warten auf ihn braucht es auch unsere „Einsicht und Umkehr“. Machen auch wir uns auf den Weg und bitten wir  

Hol uns heraus aus aller Selbstzufriedenheit und Selbstgewissheit

Hilf, dass wir uns auf Neues einlassen und nicht im Alten erstarren

Lass uns loslassen, was schon längst zur Last geworden ist

Mach uns offen für neue Begegnungen, für neue Herausforderungen

Lass uns dankbar sein für jeden Menschen, der uns neue Impulse geben kann

Hilf uns, die Chance in jeder Krise und selbst im Scheitern zu erkennen

Führe du uns, dass wir immer besser lernen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden

Mach uns gütig und barmherzig – im Zusammenleben mit den Anderen aber auch mit uns selbst

 

Tröstet, tröstet mein Volk, so haben wir in der 1.Lesung den Propheten Jesaia gehört: bitten wir heute ganz besonders um Trost und Hilfe für alle, die in ihrem Leid kaum ein Licht im Dunkeln sehen.  – hilf uns selbst, zu helfen, wo immer wir es können. So bitten wir im Namen Jesu Amen

 

Advent Vorsatz 7

 


NIX   ÜBERTREIBEN

einfach NICHTS übertreiben


Aber die größte Begabung ist doch die,

auf der Welt sein zu können und es auszuhalten,

mit einem gewissen Frohsinn. 

Ilse Aichinger


Freitag, 8. Dezember 2023

Fürbitten 9.12 das Himmelreich ist nahe?

 


9.12.2023 Mt.9.35 - 10.1  Welches Himmelreich?

Die Texte im Advent sprechen von Frieden, von Heilung, von Befreiung. Im Evangelium heute wird von einem Jesus berichtet, der „alle Krankheiten und Gebrechen heilt, der Mitleid mit den Menschen hatte, weil er ihre Erschöpfung und Hilflosigkeit sah. Und dieser Jesus sagt: „Geht und verkündet, das Himmelreich ist nahe“. Welches Himmelreich? möchte man fragen. Wohin wir gerade auch in diesen Tagen sehen:  da gibt es mehr Krisen, mehr Elend und mehr Probleme als irgendetwas, das man „Himmel“ nennen könnte. Wie sollen wir hier und jetzt und heute vom Himmelreich sprechen? Sollen wir leere Versprechungen machen? Den Leuten irgendetwas erzählen? Sollen wir uns um eine romantische Stimmung im Advent bemühen? Ein Himmelreich im Kerzenschein? Nein, machen wir es ganz nüchtern. Vielleicht ist das Himmelreich dann nahe, wenn wir selbst versuchen „ein Stück Himmel“ zu bringen. Mehr können wir nicht tun.        Bitten wir heute

 

dass wir zur richtigen Zeit die richtigen Worte finden

dass wir andere aufrichten, dass wir Mut machen, dass wir loben und anerkennen

dass wir uns über Erfolge mitfreuen können und nicht neidig sind

dass wir Schwächen anderer nicht ausnützen und niemand klein machen

dass wir Vertrauen und Offenheit in unsere Freundschaften, Gemeinschaften und Partnerschaften bringen

dass man sich auf uns verlassen kann

dass wir füreinander da sind, ohne den anderen einzuengen und ihm die Freiheit zu nehmen

dass wir geben, was wir geben können, dass wir aber auch auf uns selber achten

dass wir im Zweifel immer das Beste voneinander halten wollen

 

Du guter Gott. Ja, wir wollen heilsam und gut füreinander sein. Das ist es, was Jesus von uns will, jeden Tag wieder. Durch ihn bitten wir dich um deinen Segen und deine Hilfe. Amen

 

 

ADVENT VORSATZ 6

 


nicht so lang herumjeiern

KLARE  ENTSCHEIDUNGEN 

treffen


„Du bist deine eigene Grenze,

erhebe dich darüber.“

Hafiz, persischer Dichter und Mystiker *1390


Donnerstag, 7. Dezember 2023

Fürbitten 8.12 Kairos – der richtige Moment

 


8.12.2023 Maria Empfängnis 

HOCHFEST DER OHNE ERBSÜNDE EMPFANGENEN JUNGFRAU UND GOTTESMUTTER MARIA   Lk 1.26 im richtigen Moment, das Richtige tun

„Maria Empfängnis“ nennen wir diesen Marienfeiertag, und er will uns sagen, dass Maria seit dem Zeitpunkt ihrer Geburt ohne Erbsünde war – im Gegensatz zu uns anderen Menschen. Ein recht junges Dogma ist das und viele werden sich darüber auch nicht im Detail den Kopf zerbrechen. Im Evangelium hören wir heute, wie ALLES begonnen hat. Es ist die Geschichte der jungen Maria, die vom Engel Gabriel vor eine riesige Entscheidung gestellt wird. Ist sie bereit, den Sohn Gottes zur Welt zu bringen? Was kann sie sich überhaupt darunter vorstellen? „Wie soll das geschehen?“ fragt daher Maria zurecht – aber sie sagt, im Vertrauen auf Gott, dennoch JA.

Kairos, nannte man in der Antike den Gott des richtigen Augenblicks, er steht für die Chance, die man ergreift, bevor sie vorbeigezogen ist. Maria jedenfalls hat im richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen.  Bitten auch wir darum


dass wir im richtigen Moment – spüren, woran wir uns orientieren sollen

dass wir im richtigen Moment - erkennen, wem wir vertrauen dürfen,

dass wir im richtigen Moment - den Mut zu klaren Entscheidungen haben

dass wir im richtigen Moment -  stark genug sind, „Ja“ zu sagen, wenn es gut und richtig ist.

dass wir im richtigen Moment - aber auch stark genug sind, „Nein“ zu sagen, wenn es nötig ist,

dass wir im richtigen Moment - auch Anderen Mut aufs Leben machen

dass wir im richtigen Moment – das annehmen können, was sich nicht ändern lässt

dass wir an jedem Tag und in jedem Moment Gott vertrauen  - und ihn bitten, dass wir immer wieder diesen einen richtigen Moment in unserem Leben erkennen und "ergreifen"

Gott im Himmel, in dieser Zeit der bedrückenden Krisen bitten wir heute mit unserem Blick auf Maria ganz besonders für unsere Kinder, unsere Familien, unsere Freunde und für die Menschen überall in der Welt. Um Frieden bitten wir, um Schalom - ganz besonders für diesen Ort der Erde, wo Maria gelebt und ihr JA gesagt hat.    Amen

 

 

 

 

ADVENT VORSATZ 5

 


Ich? Risikogruppe ?

Mir bloß nix einreden lassen



 Lieber Gott mit Christussohn,

Ach schenk mir doch ein Grammophon.
Ich bin ein ungezognes Kind,
Weil meine Eltern Säufer sind.
Verzeih mir, dass ich gähne.
Beschütze mich in aller Not,

Mach meine Eltern noch nicht tot
Und schenk der Oma Zähne.    

Joachim Ringelnatz

 


Mittwoch, 6. Dezember 2023

Fürbitten 7.12 Das Fundament muss tragen

 

7.12.2023 Mt.7.21  auf festen Grund bauen  Felsenfest 

Wir sollen unser Leben auf festen Grund bauen, sagt Jesus heute im Evangelium. Das Fundament muss tragen, damit im Krisenfall nicht vieles wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzt. Worauf aber bauen wir unser Leben, worauf vertrauen wir, was hält uns, wenn es Probleme und Krisen gibt? Jesus sagt: felsen-fest muss das sein, worauf ihr in schwierigen Zeiten zurückgreifen könnt. So bitten wir heute

für alle Menschen die durch Krieg oder Naturkatastrophen im wahrsten Sinn des Wortes den Boden unter den Füßen verloren haben

für alle, die Opfer von Gewalt und Missbrauch sind und denen Vertrauen und Sicherheit im Leben verloren gegangen ist

für alle, die in diesen Tagen Angst um die nahe Zukunft haben, die glauben, keinen festen Halt mehr im Leben zu spüren

für die Politiker und die Verantwortlichen in unserer Gesellschaft, dass sie sich um Stabilität und Sicherheit bemühen und nicht Verunsicherung schüren

für die Wissenschaftler, die in Medizin und Technik immer wieder Grenzen überschreiten wollen und doch am Boden der Humanität bleiben sollen

lass uns darauf bauen: dass Du uns ertragen lässt, was oft unerträglich scheint

lass uns darauf bauen: dass Du uns hoffen lässt, was oft gegen jede Vernunft ist

 

lass uns darauf bauen: dass Du uns loslassen lässt, was nicht mehr gehalten werden soll

lass uns darauf bauen: dass du hinausführt aus der enge unsere eigenen Vorstellungen

 

lass uns darauf bauen: dass Du uns begleitest, auf den Um-und Irrwegen unseres Lebens

lass uns darauf bauen: dass wir Dein „bei uns sein spüren, gerade dann, wenn wir es am wenigsten erwarten

 

lass uns darauf bauen: dass Du uns hinführst zu den Menschen, die uns brauchen

lass uns darauf bauen: dass auch in den schwierigen Stationen unseres Lebens ein Sinn steckt, der zu Besserem und Neuen führen kann

 

So bitten wir, gib uns Vertrauen und Zuversicht, damit wir füreinander da sein können, wie du es für uns bist, in Jesus. Amen

 

 

 

Kunst des Kletterns

Ein kluger Kletterer sucht fixe Haltegriffe

für Hände und Füße.

Wenn zwei oder drei Punkte stabil sind,

kann er beweglich bleiben.

Dann kann er neue Schritte wagen.

 

Gott, du bist wie ein Fels.

Du bietest uns fixe Haltegriffe.

Wenn wir in dir verankert sind,

bleiben wir beweglich.

Dann können wir uns

nach den Sternen ausstrecken.

 

Sei du unser Halt.    Franz Troyer

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 Nichts...nichts ist gefährlicher und seelenmordender als die beständige Beschäftigung mit dem eigenen Wesen und Ergehen, - der eigenen einsamen Unzufriedenheit und Schwäche." Hermann Hesse

 

"Wir streben mehr danach,
Schmerz zu vermeiden
als Freude zu gewinnen." Sigmund Freud

 

"Jeder Lehrer muss lernen, mit dem Lehren aufzuhören, wenn es Zeit ist. Das ist eine schwere Kunst". Brecht

 

Geh ...
geh in deinen eigenen Grund!
Inwendig im Innersten der Seele:
da ist dein Leben,
und da allein lebst du." Meister Eckehart + 1328

 

"der Tagesplan

gestern machte ich mir einen Tagesplan für heute

heute stehe ich auf und schaue lange nicht darauf

es steht darauf was noch nicht getan ist

und noch heute soll das alles getan werden

und wer soll es sein der das tut

diese Frage ist nicht gut

und die Antwort darauf auch nicht " Ernst Jandl

 

 

"Du kannst nicht die eine Hälfte eines Huhnes zum Kochen
und die andere zum Eierlegen nehmen." persische Weisheit

 

 

“Count your age by friends, not years.

Count your life by smiles, not tears.” John Lennon

 

 

„Das Festhaltenwollen, das ist etwas, das einen dauerhaft unglücklich macht. Darin liegt auch die Schönheit von Theater: dass es loslässt. Man spielt (schaut) und man weiß, das Ganze findet nur heute Abend so statt. Und dann ist es wieder vorbei.“  Lars Eidinger

 

"Was unsere Zeit am dringlichsten braucht, ist,

dass wir Menschen in uns hinein lauschen und dort die Erde weinen hören"

der buddhistische Mystiker Thich Nhat Hanh

 

„Erinnere dich an deine Kraft"
Viel Kraft steckt darin, den rechten Moment wahrzunehmen und ihn zu nutzen.
Jedes Problem trägt in sich die Energie, die wir brauchen um es zu lösen.
Fragen und Antworten bilden eine Einheit –
In dem, was uns das Leben zumutet, liegt gleichzeitig das Vertrauen des Lebens zu uns.
Was dich ängstigt, mobilisiert auch deinen Mut.
Was du nicht verstehst, appelliert genau in dem Moment des Unverständnisses
an deine Findigkeit.
Deine Stärke liegt in deiner Schwäche,
wie das Gold in den grauen Schichten Lehms."   Ulrich Schaffer




ADVENT VORSATZ 4

 


ÜBERRASCHUNGEN  

zulassen


"Gott, gib mir die Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden". 

Reinhold Niebuhr, US Theologe


Dienstag, 5. Dezember 2023

Fürbitten 6.12 Machen wir es einfach den Kindern nach !

  


6.12.2023 Hl. Nikolaus 

Der heilige Nikolaus ist keine gesicherte historische Persönlichkeit. Über sein Leben ist wenig bekannt. Möglicherweise war er in der 1. Hälfte des 4. Jh. Bischof von Myra in Lykien. Schon im 6. Jh. ist eine Nikolaus Verehrung nachweisbar.  An sein Leben knüpfen sich zahlreiche Legenden und sie zeigen uns, was auch heute wesentlich für uns Christen sein soll. Not erkennen, helfen, Gutes tun und Freude bringen. Heute könnten wir uns auch wieder etwas von den Kindern abschauen: mit so viel Freude auf etwas warten, die Spannung genießen, sich ohne Krampf beschenken lassen, die Freude mit anderen teilen – auch wenn so vieles in der Welt bitter ist und hoffnungslos scheint.  Bitten wir heute

 

dass wir Freude an diesem neuen Tag haben, was immer er bringt – und dass wir versuchen, diese Freude weiterzugeben

 

dass wir Freude an den Menschen haben, mit denen wir zusammenkommen – und dass wir ihnen sagen, wie wichtig sie für uns sind

 

dass wir Freude an unserer Arbeit haben – was immer das auch ist - und dass wir dankbar sind, weil wir gebraucht werden

 

dass wir Freude haben, wenn wir uns Neues zutrauen und Herausforderungen annehmen - und dass wir auch die Arbeit anderer anerkennen und loben

 

dass wir Freude haben, wenn wir die Freude anderer teilen dürfen - und dass wir Freude an uns selbst haben, weil sich Gott so sehr an uns erfreut, so, wie wir sind

 

So bitten wir um Freude, guter Gott, um Freude und Dankbarkeit. Und dass wir aus dieser Freude heraus selbst anderen beistehen und Not lindern, wo immer wir es können. Amen

Frauen Wünsche an das Christkind ??

 


"Der österreichisch-brasilianische „Amazonas-Bischof“ Erwin Kräutler zeigt sich enttäuscht von den Reformankündigungen von Papst Franziskus. „Er provoziert eine wahnsinnige Hoffnung“, sagte Kräutler im Interview von Kath.ch.

Bei der Amazonien-Synode 2019 hätten viele Bischöfe gefordert, bewährte Männer und Frauen aus entlegenen kirchlichen Gemeinden zu Priestern oder Priesterinnen zu weihen. „Und Papst Franziskus hat es nicht angenommen“, so Kräutler gegenüber dem Partnerportal von Kathpress und der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) – „obwohl er uns Bischöfen zuvor gesagt hat: Macht mir mutige Vorschläge.“ Das mache ihn frustriert und enttäuscht.

„Bei der Synode haben 80 Prozent der Bischöfe für Viri probati und das Frauendiakonat gestimmt“, führte der Bischof aus. Es sei unvorstellbar, dass Papst Franziskus das in seinem Abschlussdokument der Amazonien-Synode mit keinem Wort erwähnt hat.

„Da wird nichts dabei rauskommen“

Der 84-jährige Kräutler gehört zu den bekanntesten Bischöfen Lateinamerikas. Von 1981 bis 2015 leitete er die riesige Amazonas-Diözese Xingu, eine Region, in der viele Katholiken in unzugänglichen Regionen wegen Priestermangels nur einmal im Jahr die Messe feiern können. Pessimistisch äußert sich der Bischof im Interview über den synodalen Prozess der Weltkirche. „Da wird nichts dabei rauskommen“, so Kräutler; „außer Spesen nichts gewesen“. Die drängenden Reformthemen würden dort gar nicht besprochen.

Aus seiner Realität als „Wander-Bischof“ in entlegenen Gegenden berichtete Kräutler, seine Ankunft sei immer ein Fest gewesen. „Ich wurde vom ganzen Dorf verküsst. Und immer wurde mir die Frage gestellt: Wo ist deine Frau?“ Als junger Bischof habe er noch gesagt, dass er nicht verheiratet sei.

„Der Dorfoberste schaute mich komisch an. Er konnte es einfach nicht verstehen. Denn das Konzept Zölibat passt nicht in ihre Lebensrealität“, so der gebürtige Vorarlberger. Später habe er dann gesagt, „dass meine Frau weit, weit weg ist“. Diese Einsamkeit hätten die Dorfbewohner zwar bedauert – „aber immerhin gab es keine komischen Reaktionen mehr“.

„Wir brauchen Frauen – auch in Ämtern“

Dennoch zeigte sich Kräutler auch zuversichtlich für die Zukunft und prophezeite: „Verheiratete Priester kommen zuerst, dann das Frauendiakonat. Priesterinnen werden die nächste Stufe sein.“ Wenn Papst Franziskus sage, dass Frauen nicht zu Priesterinnen geweiht werden dürfen, um sie vor Klerikalismus zu schützen, dann sei das „ein Witz“, so Kräutler: „Die nicht geweihten Männer im Amazonasgebiet sind viel klerikaler als die Frauen, die Gemeinden leiten.“ Er kenne „keine Frau, die Klerikalismus lebt – keine“.

„Wir brauchen Frauen – auch in Ämtern“, betonte Kräutler, und: „Es kann nicht sein, dass uralte Männer eine Theologie der Frau entwerfen.“ Ein nächster Papst könne es vielleicht schaffen, einen „Frühling für die Kirche“ zurückzubringen, wie er ihn als junger Mann beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) erlebt habe, so der 84-Jährige. Jedenfalls könnten ein Nachfolger und die Kirche nicht hinter die Ansätze zurück, die Papst Franziskus eingeleitet habe.

Wieder in Brasilien

Kräutler äußerte sich vor seiner Rückkehr nach Brasilien im österreichischen Koblach. In seiner Heimat in Vorarlberg hatte er die vergangenen zwei Jahre verbracht. Kräutler wirkte unter anderem als Mitautor an der Umwelt- und Sozial-Enzyklika „Laudato si“ (2015) von Papst Franziskus mit.

Als Bischof setzt er sich für die Rechte von Indigenen, Kleinbauern und -bäuerinnen und Landlosen sowie für den Schutz des Regenwaldes ein. Öffentlich prangert er politische und soziale Missstände an. 2010 erhielt er dafür den Alternativen Nobelpreis. Sein Engagement brachte Kräutler wiederholt ins Visier von Wirtschaftsbossen und Landräubern."

ADVENT VORSATZ 3

 


möglichst keine falschen Schlüsse ziehen

nicht alles meint "mich"


Wir sehen die Dinge nicht, 

wie Sie sind,

sondern 

wie  WIR  sind 

Aus dem Talmud


Montag, 4. Dezember 2023

Fürbitten 5.12 die VISION vom FRIEDEN

 

5.12.2023 Jes.11.1 dann wohnt der Wolf beim Lamm   vorher Jes.2.1

Die liturgischen Texte der Kirche im Advent gehören zu den Schönsten überhaupt. Vieles davon stammt aus der hebräischen Bibel, man nennt sie manchmal auch das 1.Testament – verglichen mit dem „Neuen Testament“ der Jesus Erzählungen.                                                                    

In diesen Tagen lesen wir Texte des Propheten Jesaia. Es ist eine so wunderbare Friedensvision, die dieser Mann – 740 Jahre vor Christus – verkündet. Gestern hören wir von einer Zeit Gottes, die kommen wird: "da schmieden die Völker Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, man übt nicht mehr für den Krieg".

Und auch heute gibt uns der Prophet Jesaia die Vision einer radikal ANDEREN Welt: Man tut nichts Böses mehr, es gibt keine Verbrechen. "Der Wolf wohnt beim Lamm, Kalb und Löwe weiden zusammen, der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Schlange". Die Schöpfung und alle Kreatur sind im Frieden vereint. Jesaia lebte selbst in einer Zeit kriegerischer Konflikte – er drückt all unsere Sehnsucht aus. Denn auch rund um uns ist die Welt nicht friedlich. Sind solche Visionen also lächerlich? Oder können wir selbst etwas tun, um unsere kleine Welt friedlicher zu machen. Bitten wir heute

 

Wir bitten um Frieden, um Shalom - Wir denken an all die Zerstörung, das Leid, das Unrecht im Nahen Osten, in der Ukraine aber auch an so vielen anderen Orten dieser Erde.


Wir bitten um Frieden, um Shalom - für alle Regionen unserer Welt, die heute schon unter dem Klimawandel leiden und abhängig davon sind, was die Politiker der großen Staaten zu tun bereit sind, wie jetzt bei der Klimakonferenz in Dubai

 

Wir bitten um Frieden, um Shalom - für alle Länder dieser Erde, wo menschliche Arbeitskraft ausgebeutet und für Rendite und Profit missbraucht wird, wo Frauen in ihren gleichen Lebensrechten beschnitten sind

 

Wir bitten um Frieden, um Shalom - für all die Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, ihre Heimatländer verlassen und Zukunft in Europa suchen, dass es menschenwürdige Lösungen für sie gibt, auch hier in Österreich 

 

Wir bitten um Frieden, um Shalom - für unsere eigene kleine Welt, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen, dass wir einander Zeit zum Leben lassen und einander nicht hetzen. Dass wir großherzig füreinander DA sind, in unseren Gemeinschaften und Freundschaften,

 

Wir bitten um Frieden, um Shalom - für unsere Herzen, damit wir Kränkungen und Bitterkeit ablegen, damit wir verzeihen können, damit wir in jedem Tag Freude und Dankbarkeit entdecken,

 

Guter Gott, auf dein Kommen warten wir, und doch bist du immer schon da, heute und jetzt – in jedem von uns. Hilf uns in dieser Zeit der Krisen, schütze die gefährdeten Menschen, begleite die Kranken und die Sterbenden  und lass, dass auch wir einander schützen und Gutes tun. Amen

 

 

Ausschnitt aus dem Text aus dem Buch Jesaja   Kap.11

Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht (...) Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. (Jes 11, 12, 69)