Quelle: http://orf.at/stories/2229656/2229655/
Beklemmend und die Bilder machen hilflos:
Vier Wochen nach der Entführung von über 200 Mädchen in
Nigeria gibt es ein Lebenszeichen: ein Video
veröffentlicht, in dem etwa 130 Mädchen zu sehen sind. Die
Islamisten von Boko Haram erklären, viele der überwiegend
christlich erzogenen Geiseln zum Islam bekehrt zu haben. Sektenführer Shekau deutet an, dass man möglicherweise
die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren freigelassen
würde - im Austausch gegen alle in Nigeria inhaftierten Boko-Haram-Mitglieder. Allerdings soll auch das nur
jene Mädchen betreffen, die nicht zum Islam konvertiert seien. Die
anderen seien nun ihre „Schwestern“.
In dem Video sind rund 130 Mädchen an einem unbekannten Ort zu
sehen. „Diese Mädchen, um die ihr euch so sorgt, haben wir
befreit. Und wisst ihr, wie wir sie befreit haben? Diese Mädchen
sind Muslime geworden“, sagte Shekau, der in Militäruniform mit
einer automatischen Waffe auftrat.
Die Mädchen tragen graue oder schwarze Schleier, die den ganzen
Körper außer dem Gesicht bedecken. Sie rezitieren die erste Sure
des Koran unter freiem Himmel, umgeben von Bäumen. Anschließend
werden drei der Schülerinnen befragt. Zwei sagen, sie seien vom
Christentum zum Islam konvertiert, während die dritte angibt,
bereits Muslima gewesen zu sein. Eines der Mädchen versichert ganz
offensichtlich unter Zwang, sie seien nicht misshandelt worden.
Kämpfer von Boko Haram hatten Mitte April eine Schule in der
Stadt Chibok im nordöstlichen Staat Borno überfallen und 276
Schülerinnen verschleppt. In der Stadt lebt eine große christliche
Minderheit. Einige der Mädchen konnten fliehen, doch werden noch
immer 223 vermisst. Vor einer Woche entführte die Gruppe elf weitere
Mädchen und veröffentlichte ein Video, in dem Shekau Drohungen
aussprach. In dem ersten Bekennervideo sagte Shekau, man werde die
Geiseln vergewaltigen, als Sklavinnen verkaufen oder zwangsverheiraten.
Die USA, Großbritannien und Frankreich schickten bereits Polizei-
und Militärexperten nach Nigeria, um bei der Suche nach den Mädchen
zu helfen. Israel und China boten ebenfalls Hilfe an.
Die Mädchen sind - so oder so - in Lebensgefahr. Beten wir