ein kleines PS zu dem, was Kardinal Schönborn sagt:
etwas Entscheidendes sehe ich anders.
Es geht nicht
nur um „einen Auftritt“ von Tom Neuwirth als Conchita Wurst –
Tom Neuwirth "spielt" nicht nur "Conchita"
Conchita - so sehe ich es - ist nicht nur eine Kunstfigur
Conchita ist nicht nur eine Art Kabarett und "gag"
ich denke Tom und Conchita sind EINS -
das müßte nicht einmal noch mit Transsexualität zu tun haben
ich glaube gelesen zu haben, dass Tom sagte, er "fühle" als Mann ...
es geht auch gar nicht nur um "Sexualität"
ich denke in uns allen stecken so viele "Personen, so viele Gefühle, so viele Identitäten.
Das ist nicht gelogen, nicht aufgesetzt, nicht "angepasst"
als Journalistin im Studio war ich eine andere Frau als eine Stunde später
daheim als "Mama" bei den Kindern
in der Kirche bin ich eine andere "Person", als lustig beim Heurigen
wenn ich traurig bin empfinde ich total anders, als wenn ich mich problemlos fühle
wenn ich verliebt bin, bin ich "außer mir" - aber ganz anders, als wenn ich voll Zorn "außer mir" bin..
WO bin ICH? WER bin ICH?
Wieviele Selbstgespräche führt man mit sich,
wieviele verschiedene Personen sind wir in diesen Gesprächen...
wieviele verschiedene Personen sind wir in diesen Gesprächen...
wir haben alle viel "mehrere" in uns als wir uns zugeben wollen
Das Verkleiden ist eine archaische Sehnsucht - der Fasching hat seine tiefe Bedeutung
"Jemand anderer sein" - ausleben dürfen, was man sonst verstecken muss...
Spüren wir einfach unseren vielen ICHs nach - es gibt nicht nur Eines
Eine Journalistin sagte unlängst nach einem Interview, das sie mit mir geführt hatte
"Wenn sie mir jetzt bitte noch in Kurzform sagen, WER SIE SIND?"
Tja, Wer ICH bin? wenn ich das wüßte....