Seiten

Freitag, 16. Mai 2014

Conchita und der Heilige Geist

                                                   Tom Neuwirth              Conchita Wurst
                                                                Foto: vienna.at

Conchita und der Heilige Geist,
ja für mich ist das wirklich so ....  WARUM?

immer nur beim U Bahnfahren stoße ich auf die Kleinformat Zeitungen mit ihren etwas anderen Gschichterln und Büderln als in meinem großformatigen rosa Abo.
Aber: da formiert sich erst langsam in meinem Kopf das „Leben vor Conchita“
Der kleine Tom Neuwirth, der großartige Eltern hatte, eine wunderbare Kindergarten Tante, tolle Lehrer und einen tollen Hauptschuldirektor - und nicht zuletzt: einen tollen Pfarrer.

Ich kann nur beschreiben, was ich da so schnell an Fotos und Texten gelesen habe
die Kindergartentante: „Mei der Tom war ein ganz liebes Kind. Am liebsten ist er in der Puppenecke gesessen und hat die Puppen angezogen und mit ihnen gespielt“
ein Lehrer: "der Tom war ein ganz angenehmer Schüler, alle mochten ihn, immer hilfsbereit. Aber man hat gesehen, dass ihn Kleider faszinieren, er hat immer wieder Modelle entworfen“
der Direktor: "Zum Abschluß der Hauptschule hat mich Tom gefragt, ob er eine Modenschau inszenieren darf. Er hat das toll gemacht. Alle Kleider für die Mannequiens am Laufsteg selbst entworfen, er hat alles choreografiert … meiner Frau hat er sogar ein Ballkleid entworfen“
der Pfarrer: Tom sei ein "Supertyp", der "wisse, was es heißt unten zu sein" und für Unangepasstheit verspottet zu werden. Er selbst habe ihm geraten, mit dieser tollen Stimme mal irgendwo aufzutreten...".
die Eltern: die ein Kind sein lassen,wie es ist. Irgendwo lese ich, vom kleinen Tom gäbe es mehr Fotos in Mädchenkleidung als „als Bub“. Eltern,die das zulassen könen, - die ein Kind nicht umnzwingen, die vielleicht trotz mancher Anfeindung in so einer Kleinstadt ihren Buam so lassen,wie er ist....wunderbar!
In einem Interview sagt Conchita: ich liebe meine Eltern so sehr, und sie haben so viel gelernt: dass es nämlich ganz egal ist, „was die Leute“ reden – man muss einfach sein können, wie man ist.
Ein besonderer Fan Conchitas ist die „Oma“: Manchmal probiert sie sogar meine high heels aus,
sagt Conchita, sie liebt meine Roben....

Ihnen allen, Oma, Mama, Papa, Pfarrer, Lehrer, Kindergarten
verdanken wir einen zauberhaften "echten" Menschen – 
und das, was plötzlich an selbstverständlicher Offenheit und begeisterter Toleranz
durch Europa weht.

Na ja, der Wind wird sich schon wieder ein bißchen drehen und abflauen
 – aber zuviel ist schon „neu“ im Denken, auch bei Menschen, die kurz zuvor noch mit Ablehnung oder zumindest Distanz reagiert haben.

Für mich ist das eigentlich „Pfingsten“ - 
                                      Heiliger Geist der NEU macht

                                      Heilige Geistin „ruach“ (im Hebräischen :weiblich) die neu macht

man muss es nur SEHEN

Ilse Oberhofer