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Montag, 12. Mai 2014

Conchita & Jesus - fürchtet euch nicht!

foto: logbuch.labelizer.de

das war unvermeidlich und ich habe mich gewundert, dass "unsere" Herz Jesu Bilder eigentlich erst so spät die Assoziation zu Conchita hervorriefen ....

Aber ich finde es wunderbar - es zeigt auf "einen Blick" worum es letztlich geht:
um den MENSCHEN

ich habe um die süßlichen,femininen Herz Jesu Bilder schon als Jugendliche einen großen Bogen gemacht. Sie waren mir nur peinlich, der "Kitsch" hat weh getan
Dann später habe ich mehr "dahinter" gespürt: wer immer das dargestellt und gemalt hat, hat diese Sehnsucht zum femininen, zum weiblichen, zum zarten, zum mädchenhaften, zum androgynen  -
In der Kirche aber mußte das unterdrückt, verleugnet, zutiefst abgelehnt werden: nur unter dem "Bild" Jesu durfte man diese Gefühle ausleben
Vieles davon ist letztlich in Pädophilie und Mißbrauch entartet
Oft haben sich die priesterlichen, frommen Täter bis zuletzt nicht eingestanden, dass es einfach ein sexuelles Begehren ist und nicht ein "Jesus liebhaben in einem zarten Knaben"

Der zarte Jesus in Pastell, die wunderbare Conchita mit Bart und Barbie Roben:  sie spiegeln eine Sehnsucht, die einfach vorhanden SEIN DARF.

Wenn gerade auch "die Kirche" zu dieser Sehnsucht in den Menschen stehen könnte: wie befreiend könnte das sein. Für die Priester in dieser Kirche, 2o bis 40% der Priester sind möglicherweise schwul,(im Bereich des Vatikan vielleicht noch mehr) und befreiend für die vielen "normalen" Menschen,die einfach auch schwul sind, es selbstverständlich sind - und immer noch in dieser Kirche um Akzeptanz betteln müssen.

Im Bild - in dem ein kitschiger Jesus und eine flotte Conchita ineinanderfließen - in diesem Bild könnten wir sehen, worauf einzig und allein es ankommt: auf den MENSCHEN

Seien wir ehrlich zu unseren Sehnsüchten und Gefühlen -
sie sind die Spur, die uns Gott zu sich selbst legt  ....

Ilse Oberhofer