12.5.2014 Joh.10.11 Ich bin der Gute
Hirte
Ein guter Hirte, das ist einer, der
manchmal seiner Herde vorangeht – er sucht den Weg. Aber sehr oft
auch gehen Hirten ihrer Herde hinten nach: sie vertrauen dem
Instinkt der Tiere, bleiben aber für sie verantwortlich und
beschützen sie. Wenn wir das Gleichnis vom
„Guten Hirten“ hören,dann dürfen wir dabei auch an uns selbst
denken. Nicht nur Jesus ist gemeint, nicht nur die Bischöfe und der
Papst, die ihre Herde führen. Jeder von uns soll ein „guter Hirt,
eine gute Hirtin“ sein, verantwortlich für die Menschen, die mit
uns leben. Bitten wir:
Dass wir immer besser erkennen, was die
Menschen, mit denen wir leben, wirklich brauchen
dass wir hinhören und hinsehen auf
Sorgen und unausgesprochene Fragen
dass wir bereit sind Verantwortung zu
tragen, und unseren „Kopf hinhalten“, für das, was wir
entschieden haben
dass wir aber auch fähig sind zu
delegieren, Arbeiten und auch Verantwortung abzugeben
dass wir nicht sture Leithammel sein
müssen, sondern selbst von anderen Menschen und neuen Situationen
lernen dürfen
dass wir Spannungen in der Gemeinschaft
aushalten und nicht auf alles eine schnell Antwort haben
dass wir Vertrauen haben, in unsere
Partner, in unsere Kinder,in unsere Freunde
dass in der Kirche Papst und Bischöfe
auch in diesem Vertrauen auf das „Volk Gottes“, auf die Stimmen
von unten hören und sich leiten lassen
dass wir immer auf Jesus schauen und
nicht so sehr auf unsere selbstgemachten Vorschriften und
Gesetzbücher
So bitten wir
dich guter Gott: lass uns „Gute Hirtinnen und Hirten“ sein.
Dass wir behüten, begleiten und bewahren, was du uns
anvertraut hast. Wir wollen den Weg mit Jesus gehen, im Vertrauen auf
dich, der du uns Vater und Mutter und "Guter Hirte" bist. Heute und immer.Amen
Ilse Oberhofer