wär nur ALLES so geblieben?
Sündenfrei und unschuldig ....
Ja die Geschichte mit der islamischen Privatschule in Wien
... Der Musiklehrer wird gekündigt, weil er sich dagegen wehrt, dass muslimische Eltern Musikunterricht als „un-islamisch“ verbieten wollen. Kinder hätten ihn teilweise ignoriert, sich die Ohren zugehalten oder ihn angeschrien, dass Musik "haram" (verboten) sei, beklagt der Pädagoge, ein aus Ägypten stammender Moslem, in seinem Beschwerdebrief an den Stadtschulrat. Er schildert auch, dass ein Vater seine Tochter aus der Klasse geholt habe, weil sie nicht am Musikunterricht teilnehmen dürfe. Als Kinder ihm erklärt hätten, dass Muslime Nicht-Muslime schlachten dürften, überlegte er, Meldung bei der Polizei zu erstatten. Die Direktorin habe ihn mit dem Argument davon abgehalten, dass es an Schulen den Weg des Dialogs oder der Dienstaufsichtsbehörde gebe.
Ich erinnere mich an „meine“ Alya. In der 1.Volksschule kam sie zu mir – Religion war kein Problem. Sie war ein frommes Kind, hat mit Freude gebetet, Allah war für sie jemand, den man bitten konnte in der Schule zu helfen oder dann, wenn die Mama krank ist. Auch für meinen Jesus hat sie sich liebevoll interessiert. Soviel wusste sie, dass er sogar einer der wichtigen Propheten im Islam ist, auch seine Mama Mariam …war alles kein Problem. Wenn wir am großen Schreibtisch saße, hat sie manchmal zwischen uns Platz gelassen – für Allah und meinen Jesus. Auf ihren Schultern hatte sie sowieso zwei Engel –
(einmal hat sie mir einen geliehen, weil ich „Scheiße“ sagte, nein das darf man nicht).
In der katholischen Kinderbibel stellt Ayla entzückt fest, wie ähnlich einander die Geschichten aus dem Alten Testament sind. „Adam und Eva“ – natürlich kannte sie alles, und Ayla lacht:
„Eva – kein Kopftuch“
Ab der 3.Volksschule, also nach 2 Jahren Religionsunterricht, wurde es schwieriger.
„Nein DU darfst nicht Allah“ sagen, sagt sie streng zu mir,
WARUM? „bist du nicht Moslem, darfst du Namen auch von Prophet nicht sagen“
Nein,sie kann in der Schule vor einem Test nicht mehr beten –
WARUM? Habe ich Hose an, darf ich nicht beten, müssen Mädchen Kleid haben, wenn sie beten
Sie braucht ein Kopftuch, sie braucht ein Betkleid!
WARUM? Der Prophet will es. „Hast du mit ihm geredet?“ Nein, aber Herr Lehrer sagt, ist besser
In ihrem Zimmer braucht sie Packpapier, einen großen Bogen.
WARUM? Darauf muss sie stehen, wenn sie betet. Der Boden ist nicht „würdig“
Immer wieder höre ich „Haram, Haram“ – verboten, verboten - Sünde, Sünde.
Im Ramadan kommt sie entsetzt, sie hat etwas "gesehen“ !!! – WAS um Himmels willen? Haram,Haram. Sie hat einen Bekannten, der Moslem ist, gesehen, als der Wasser trank.
"Ist Haram!!" Als sie das sagt, lacht der Mann verschmitzt und sagt sinngemäß: "Oh da muss ich jetzt gleich eine Zigarette rauchen, damit ich das Wasser nicht mehr schmecke."
Ayla ist klug. Sie ahnt, das mit der Zigarette haut auch nicht richtig hin im Ramadan. Auch Haram??? Verzweifelt will sie eine Antwort ….
Ihre Eltern sind liebevolle, unkomplizierte, hoch anständige, religiös nicht skrupulöse Menschen.
Die Mama beginnt sich Sorgen zu machen .. ihr gefällt die Entwicklung nicht … aber sie ist so klug zu wissen, dass „dagegenreden“ alles komplizierter machen würde. Mir geht es ebenso.
Als Ayla auch beim Lernen fragt: in welcher Richtung nun Mekka ist und wie wir uns setzen sollen, da orientiere ich mich einfach am Eichkatzerl am vis a vis Baum: „Schau, ich glaub in jedem Geschöpf ist Gott ("Allah" darf ich ja nicht sagen), schauen wir doch einfach dorthin“
Ja, Eichkatzerl gefällt Ayla, wir bleiben sitzen wie immer. Aber sie erklärt mir noch: „Wenn du im Wald Ameisenhaufen siehst: Ameisen laufen immer Richtung Kabaa…dann weißt du wo Mekka“ (sagt der Herr Relgionslehrer)
Das große Aufatmen kommt mit dem Schwimmunterricht.
Ayla liebt das Wasser, Ayla liebt Schwimmen – und von Ganzkörperanzug und Gummikopfbedeckung ist keine Rede mehr. Einfach schwimmen –
zum Schluss mussten Mama und ich ihr den Bikini ausreden ….(Badeanzug schien uns fürs Schulschwimmen besser) ….
Ja, mit dem Wasser ist viel "Haram" davon geschwommen – und HEUTE?
Seit heuer geht Ayla nicht mehr in den Religionsunterricht –
"leider, es geht sich mit der Zeit nicht aus", sagt ihre Mama