28.10.2014 Fest der Apostel Simon und Judas
Bitten wir am Fest der beiden Apostel, deren Berufung
heute im Evangelium geschildert wird, um
eine lebendige Kirche, um lebendige Gemeinden
bitten wir um eine Kirche, die offen für alle ist, die
Sehnsucht nach der Nähe Jesu haben:
Menschen die suchen, Menschen die fragen, Menschen in ihren Nöten: gerade auch wiederverheiratete Geschiedene,
Homosexuelle, kritische Theologen, so viele Priester ohne Amt. Christus höre uns – Christus erhöre uns
bitten wir um den Geist der Ökumene: dass es eine ehrliche Bereitschaft
in den entscheidenden Gremien gibt, mit den anderen christlichen Kirchen einen
geschwisterlichen und nicht von oben nach unten diktierten Dialog zu führen
bitten wir um den Geist der Gerechtigkeit, auch der
Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, zwischen Mann und Frau. Dass
ernsthaft über ein Diakonat für Frauen gerungen wird, damit die vielfältigen
Begabungen und Charismen von Frauen in der Kirche nicht verloren gehen.
bitten wir um den Geist der Verkündigung und des Wortes. Um
gute Religionslehrer und kluge Theologen. Um Predigte, Texte und Lieder, die
die Menschen wirklich ansprechen. Um eine Sprache, die auch die Jungen
verstehen. Bitten wir. dass auch Frauen und Laientheologen einen
selbstverständlichen Platz in der Verkündigung
haben.
bitten wir darum, dass der Geist der heiligen Schriften auch
in unserem eigenen Leben lebendig ist. Dass wir immer wieder aus Worten Kraft
und Zuversicht schöpfen können, dass Gott lebendige Gegenwart ist, unsere
Freude und unsere Dankbarkeit.
bitten wir um den Geist, der der Kirche den Mut gibt, neue
Wege zu gehen. Dass auf die Bedürfnisse einzelner Pfarren und Gemeinden gehört
wird, dass auch Laienmitarbeiter bei Pastoral- und Personalentscheidungen mitreden
können. Bitten wir, dass Pfarren und Gemeinde Orte sind, die für alle offen
stehen, die Hilfe brauchen.
Bitten wir um einen Geist der Solidarität und der Bereitschaft zum Teilen. Dass die Kirche ihren Auftrag wahrnimmt, im Sinne Jesu dazu sein für die Armen, Schwachen und Unterdrückten. Dass die Kirche in der Gesellschaft ihre Stimme für all die erhebt, die keine Fürsprecher haben.
Du guter Gott: wer in die Nähe von Jesus kam, dem ging es
hinterher besser. „Denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte“, das
ist heute der letzte Satz im Evangelium. Hilf, dass auch wir Menschen sind, die
anderen das Leben leichter machen. Darum bitten wir dich und danken wir dir, amen.