Seiten

Sonntag, 19. Oktober 2014

die Angst der Kirche vor der Welt

                                                            Foto  orf.at

es war nicht anders zu erwarten - und trotzdem traurig - oder beschämend.
Hat die Kirche den Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit: Ehe, Familie, Sexualität, Partnerschaften etwas Neues zu sagen? 14 Tage lang hat eine außerordentliche Bischofssynode in Rom "gekreist", schwanger mit heiklen lebensnahen Themen - und nicht einmal ein Mäuslein ist geboren worden. Mehr als semantische Kosmetik hat man letztlich nicht zu bieten,im gestern abend veröffentlichten
Abschlußbericht. Wo immer es einen neuen Ansatz gegeben hätte, in den Fragen:
Wiederverheiratete Geschiedene, Homosexuelle, Patchwork Familien: überall ist mit Zweidrittel Mehrheit am Alten festgehalten worden.

Nur eine einfache Stimmen-Mehrheit erhielt etwa eine Passage zum Umgang mit Homosexuellen. Darin wird ohnehin festgeschrieben, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht mit der Ehe von Mann und Frau gleichgesetzt werden dürften, es sollte aber homosexuellen Menschen mit „Respekt und Taktgefühl“ begegnet werden. Diese Formulierung ABGELEHNT
Du meine Güte! Will die Kirche diese Menschen heute noch an den Pranger stellen!

Ein paar Worte von Kardinal Schönborn mit der Zeitung "Corriere della sera" 
haben dem Würdenträger aus Wien gehörige Minuspunkte bei der konservativen Fraktion 
in Rom eingebracht.


Schönborn wagte zu sagen: er selbst kenne ein homosexuelles Paar, das in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebe und das in vorbildlicherweise auch in schwierigen Zeiten füreinander sorge und an lebenslanger Treue festhalte. Erinnern wir uns, vor zwei Jahren akzeptierte Schönborn auch die Zulassung eines Pastoralassistenten in einer Pfarre, der sich zur Partnerschaft mit seinem Freund offen bekennt und sie jahrelang lebt - völlig im Einklang mit den Mitchristen dieser Pfarre. Schönborn hatte den jungen Mann zum Gespräch geladen und war danach sehr berührt ...
Nix, darf er nicht - es bleibt beim "Pfui" und "Bekehret euch"

Eine andere Passage betraf Überlegungen zu einer möglichen Wiederzulassung von Geschiedenen zur Kommunion. 
Auch diese erreichte nur eine einfache, nicht aber eine qualifizierte Mehrheit.

Ich persönlich mach mir um das,was da in Rom vor sich geht, keine Sorgen. Niemand mit Hirn und Herz wartet auf "Weisungen". Auch nicht mehr allzu viele Priester. Allerdings, für jemand wie Pfarrer Bernhard Preiß aus St.Margarethen an der Raab  kann es nun wieder enger werden.


Er hat ja gegen den Willen seines Ortsbischofs Kapellari Gottesdienst für "Menschen am Rand" gehalten, und ihnen ganz selbst verständlich und unterschiedlos - so sie Sehnsucht danach haben - die Kommunion gereicht.

Für den durchaus nicht als besonders liberal geltenden Münchner Kardinal Reinhard Marx, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, ist „das Glas halb voll“: „Wenn man die Ansprachen des Papstes vergleicht mit diesen Texten, dann sagt man, (...) ein bisschen mehr Frische, ein bisschen mehr Aufbruchsszenario wären vielleicht wünschenswert gewesen.“ Er sei aber ermutigt, die Debatte weiter zu führen.

FREUNDE:  WER WILL DA NOCH WEITER DEBATTIEREN!!!

Die Menschen leben,wie sie es vor ihrem Gewissen verantworten  -  
die Kirche scheint für eine klare Mehrheit dafür nicht mehr das Kompetenzzentrum zu sein.