Kardinal König und "seine" Kinder
seit Wochen beschäftigt mich die Frage, warum es heute so schwierig scheint - abseits der Versorgungspflicht des Staates - die Flüchtlinge, die nun nach Österreich kommen, HERZLICH aufzunehmen. Sich in kleineren Gemeinden (Pfarrgemeinden zb klöstern..) ihrer anzunehmen.
Durch Zufall bin ich auf den Artikel in einer Wiener Pfarrchronik gestossen: wie man damals vor 30 Jahren geholfen hat ( http://anschnallenoderloslassen.blogspot.co.at/2014/10/wie-wir-geholfen-haben-was-war-damals.html)
und ich finde beim Stöbern im Internet auch dieses alte Foto aus der ORFTVthek - und, dazu passend, einen Artikel von ORF religion.at - einen Nachruf auf Kardinal König, in dem - neben vielen anderen "Verdiensten" - auch über "seine" Vietnamesenkinder berichtet wird. Ich selbst erinnere mich noch, wenn ich als Studentin im Erzbischöflichen Palais zu tun hatte, wie man dort wie selbstverständlich die kleinen Kinder "wuseln" sah.DAMALS - und heute?
und ich finde beim Stöbern im Internet auch dieses alte Foto aus der ORFTVthek - und, dazu passend, einen Artikel von ORF religion.at - einen Nachruf auf Kardinal König, in dem - neben vielen anderen "Verdiensten" - auch über "seine" Vietnamesenkinder berichtet wird. Ich selbst erinnere mich noch, wenn ich als Studentin im Erzbischöflichen Palais zu tun hatte, wie man dort wie selbstverständlich die kleinen Kinder "wuseln" sah.DAMALS - und heute?
19.3.2004 http://religionv1.orf.at/projekt02/news/0403/ne040319_koenig_fr.htm
Kardinal König und seine Flüchtlingsfamilie aus
Vietnam
Abseits
der öffentlichen Aufmerksamkeit nahm der Kardinal in den achtziger Jahren eine
Familie von "Boat-people" bei sich auf und kümmerte sich "wie
ein Großvater" um sie.
Kardinal Franz König war auch ein Schutzherr von
Flüchtlingen: Das wissen alle, die sich an seine vielen Plädoyers für eine
humane Asylpolitik erinnern - von seiner Rede beim "Lichtermeer"
gegen Ausländerfeindlichkeit im Jänner 1993 auf dem Wiener Heldenplatz bis hin
zur Unterstützung der Initiative "Existenz- sicherung für
Flüchtlinge" noch im Dezember vorigen Jahres. In Wien- Simmering gibt es
seit 1998 auch ein "Kardinal Franz König"-Integrationshaus, in dem
etwa 600 Menschen aus verschiedensten ethnischen und religiösen Gruppen
zusammenleben.
„Wie ein
Großvater“
Abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit hat der
Kardinal Flüchtlingen auch ganz konkret geholfen: In den frühen achtziger
Jahren nahm er eine sechsköpfige vietnamesische Flüchtlingsfamilie bei sich im
Erzbischöflichen Palais auf und kümmerte sich trotz seiner vielen anderen
Aktivitäten und Verpflichtungen "wie ein Großvater" um sie, erinnert
sich die langjährige Leiterin seines Sekretariats, Annemarie Fenzl, im Gespräch
mit "Kathpress".
„Boat-People“
aus Vietnam
Die Caritas hatte sich damals darum bemüht, ein
Kontingent an heimat- vertriebenen "Boat-people" aus Vietnam in
Pfarren unterzubringen. Kardinal König wollte trotz so mancher Widerstände in
seiner Umgebung ebenfalls ein Quartier zur Verfügung stellen und damit - wie er
sagte - "ein Beispiel geben". Ein vietnamesisches Paar mit drei
kleinen Kindern und einem weiteren im Mutterleib bezog schließlich ein
Gästezimmer im 6. Stock des Palais, das jetzt ein Teil der kleinen Wohnung von
Kardinal Christoph Schönborn ist.
Persönliche
Betreuung
Das vierte Kind der Familie wurde bereits in Wien
geboren. König veranlasste, dass für die Kinder eine Sandkiste im Hof des
Palais aufgestellt wurde. Der Kardinal legte Wert darauf, dass er trotz seines
damals noch prallvollen Termin- kalenders in beständigem Kontakt mit seinen
Schützlingen blieb, erzählte Annemarie Fenzl. Er verschaffte dem Familienvater
Nguyen Van Tin eine Arbeit in der Hausdruckerei der Erzdiözese und nahm die
Kinder in der Folge regelmäßig im Sommer in seinen Vorarlberger Urlaubsort mit.
„Weil die
Christen so gute Menschen sind“
Über seine Kontakte zum Erzbischof von Bangkok
schaffte König weitere, in einem Flüchtlingslager in Thailand lebende
Familienmitglieder nach Österreich - eine Großmutter und zwei Onkel der Kinder.
"Weil die Christen so gute Menschen sind", erbat Nguyen Van Tin die
Taufe für sich und seine buddhistisch aufgewachsene Familie. Kardinal König war
diesbezüglich sehr zurückhaltend, er wollte - wie Annemarie Fenzl betont -
jeden Anschein vermeiden, seine Zuwendung wäre an irgendeine Bedingung
geknüpft. Als er die vietnamesischen Flüchtlinge doch taufte und auch gleich
die christliche Eheschließung des Elternpaares feierte, fand er wertschätzende
Worte für die buddhistischen Wurzeln der Familie.
Unvergessener
Wohltäter
Nach seinem Rücktritt als Erzbischof von Wien sorgte
Kardinal König für eine andere Wohnung im 8. Wiener Gemeindebezirk, wo das
Elternpaar heute noch lebt. Die vier Kinder - ihre Taufnamen sind Thomas, Theresa,
Stefan und Claudia - stehen als mittlerweile Erwachsene auf eigenen Beinen. Als
sie die Nachricht vom Tod des Kardinals erreichte, kamen sie voll Trauer in das
Haus der Barmherzigen Schwestern in der Millergasse, wo der Wiener
Alterzbischof in den letzten nahezu 20 Jahren gelebt hatte." http://religionv1.orf.at/projekt02/news/0403/ne040319_koenig_fr.htm
Eines der
Geschwister las dann beim Trauergottesdienst für Kardinal König eine Fürbitte für den
unvergessenen Wohltäter .