Heute in der katholischen Liturgie: "Gedenktag der heiligen Schutzengel"
wir Älteren sind noch mit bunten Bildchen der "Schutzengel" aufgewachsen - zwei Kinder, Bub und Mädchen, werden auf ihrem Weg über eine Brücke beschützt - ich sehe das Bild noch vor mir ....
ganz in Pastell ...
was sehe ich heute? Kinder in Ruinenlandschaften, Kinder auf der Flucht, Kinder sterbend
Wollen wir in unserer Welt noch an "Schutzengel" glauben?
An Geborgenheit, an den guten Ausgang all dessen, was wir beginnen?
Im Psalm 91 heißt es: Seine Engel bietet er auf für dich
dich zu behüten auf allen Wegen ..
er rettet dich aus der Schlinge des Jägers
und vor allem Verderben
mit seinen Fittichen beschrimt er dich
unter seinen Flügeln findest du Zuflucht
Schild und Schutz ist dir seine Treue
Der lutherische Theologe und Pastor Dietrich Bonhoeffer schrieb - im Angesicht
seines bevorstehenden Todes - ein berührendes Gebet:
"Von guten Mächten treu und still umgeben - Behütet und getröstet wunderbar....."
Die Zeilen entstanden Silvester/Neujahr 1945 - Bonhoeffer ist politischer Gefangener. Zum Tode verurteilt wegen Widerstands gegen das Nazirregime. Bonhoeffer weiß, dass sein Schicksal besiegelt ist und dennoch ist er fähig zu einem Gebet, aus dem unendliches Vertrauen spricht.
Von guten Mächten treu und still umgeben,
Behütet und getröstet wunderbar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.
Lass warm und still die Kerzen heute flammen,
Die du in unsre Dunkelheit gebracht.
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
All deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Behütet und getröstet wunderbar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.
Lass warm und still die Kerzen heute flammen,
Die du in unsre Dunkelheit gebracht.
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
All deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Nach "menschlichem Ermessen" ist Bonhoeffer mit diesem Vertrauen total gescheitert.
Kaum mehr als 3 Monate nach der Niederschrift seines Gedichtes/Gebetes ist Bonhoeffer durch Erhängen hingerichtet worden.
WO WAR SEIN GOTT? WO IST GOTT?
Bonehoeffer sagte einmal: Gott erfüllt uns nicht unsere Wünsche
aber er erfült seine Verheißung
Dietrich Bonhoeffer
4.2.1906 Breslau - ermordet KZ Flossenbürg 9.4.1945
Auch angesichts aller dramatischen politischen Entwicklungen heute bleibt nur das Vertrauen
FÜRBITTEN zum 2.10.2014
Gedenktag der heiligen Schutzengel
„Gott sende uns deine heiligen Engel
zu Hilfe, dass sie uns behüten auf allen unseren Wegen“ so heißt es heute im
Tagesgebet, und wir dürfen diese Bitte ernst nehmen. Wir dürfen glauben, wie es
der evangelische Theologe Dietrich Bonhöffer gedichtet hat „Von guten Mächten
wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen
Tag.
So bitten wir heute, Herr
Sende deine Engel
an
die Krisenplätze dieser Welt
zu
den Opfern von Gewalt und Terror
überall
dorthin, wo Menschen Leid zugefügt
wird
Christus höre uns-Christus erhöre uns
Sende deine Engel
aber
auch zu all denen, die Gewalt ausüben
die
andere wegen ihrer Überzeugung und ihres Glaubens verfolgen
zu
all den Menschen, die zu wenig Chance hatten
Liebe
und Mitgefühl zu lernen
Sende deine Engel
in
die Amtsräume unserer Politiker und Beamten
dass
sie einen menschlichen Blick
für
die Not von Flüchtlingen und Asylsuchenden
bekommen
dass
Menschen wieder fähig sind, das Gemeinwohl über das Private zu stellen
dass
auch in der Wirtschaft nicht Gier und Profitsucht dominieren
Sende deine Engel
in
die Gebiete der Naturkatastrophen,
in
die Hütten und Wohnungen der Armen
auf
die Parkbänke der Obdachlosen
überall
dorthin - auch bei uns
wo
Menschen hilflos ihrem Unglück ausgeliefert sind
Sende deine Engel
zu
allen die krank und voll Angst sind
zu
allen, die glauben, dass ihre Situation ausweglos ist
zu
den sterbenden
dass
jemand ihre hand hält und sie begleitet
Sende deinen Engel
zu
uns Allen, damit wir deine Stimme hören
und
deinen Willen erkennen können
damit
wir unsere Berufung leben können
und
wahrhaftig sind
Herr, Sende deine Engel
und
schicke MICH
So bitten wir dich guter Gott, sei bei uns und behüte uns auf allen unseren Wegen.
Inständig bitten wir um Frieden, um eine Abwehr menschenverachtender Systeme und
um Hilfe für alle Menschen in Gefahr, Verfolgung
und auf der Flucht - amen