Seiten

Dienstag, 7. Oktober 2014

Irmgard - wenn ich mir was wünschen dürfte

Foto Irmgard Czerny  
sie hat es mir mit dieser Geschichte mitgeschickt

"so ein armer Hund" - war meine erste Reaktion auf dieses Foto und die heutige Geschichte von Irmgard könnte den Eindruck verstärken. Da ist eine Sehnsucht in einem - und ....
da steht man blöd und einsam in der Gegend herum ....
Irmgard erzählt mir dann: nein, das war ganz anders. Das ist ein fremder Hund, mit dem sie und ihre Freundin in einem Kurzurlaub viel Spaß hatten. Hölzl werfen, spielen, streicheln ...er stand ganz zufrieden da und hat bloß auf den nächsten "Wurf" und den Genuss-Sprung ins Wasser gewartet ...

Ich denk mir, vielleicht ist es so ähnlich bei Irmgard. An sich ist sie mit ihrem Leben total zufrieden, 
es gibt genug Aktivität - und doch wäre es schön, wenn hie und da jemand DA wäre, der auch FÜR SIE die Initiative übernimmt, Hölzel wirft, wo man gemeinsam Spaß hat, etwas unternimmt - all die Jahre vor ihrer Krankheit war es immer Irmgard, die die Initiative für alle übernahm. 
JETZT wäre es einmal schön, wenn das ein Anderer tät - hin und wieder!


                              -       35    –

Habe vor meinen beiden Krebserkrankungen in den meisten Fällen ich die Initiative ergriffen und auch noch die dazu nötige Antriebskraft gehabt, fällt es mir heute von Tag zu Tag schwerer, mich selbst und andere zu motivieren. Ein Impuls von außen wäre quasi  oft ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ und würde mich ‚beflügeln‘, wieder öfter kreativ/aktiv zu werden. Immer mehr verlagert sich die Kreativität in Richtung Schreiben, bzw. Beschäftigung mit dem PC, was man in Ruhe alleine ausüben und somit in seinen eigenen vier Wänden bleiben kann.

Der regelmäßige geschrieben und gesprochene Gedankenaustausch mit einer seelenverwandten Freundin, die leider für ‚outdoorAktivitäten‘ nicht zu haben ist, ist ein wichtiger Teil meines Lebens, dennoch würde ich gerne – um mich nicht zu sehr meinen Gedanken ausliefern zu müssen – ‚andere Bilder in den Kopf bekommen‘, und das nicht nur via Fernsehen und Internet. 

Es gibt schon noch ein paar andere, langjährige, gute Freundinnen, die allerdings zunehmend mit sich, der Betreuung von Enkelkindern und der Pflege ihrer krank werdenden Ehemänner beschäftigt sind.  Als‚Freizeitalmosenempfängerin‘ habe ich da so gut wie nichts zu erwarten.

Dazu kommt noch, dass man als weiblicher Single nicht den gleichen Stellenwert hat wie als männlicher, wie u.a. ein Beispiel aus meinem Freundeskreis zeigt. Es gab eine geschiedene Frau mit zwei erwachsenen Kindern, mit der eine meiner Freundinnen den Kontakt eher mied. Diese, meine Freundin erwies sich jedoch als erfolgreiche Kupplerin, und nun wird regelmäßig viel Gemeinsames unternommen, denn die einst Gemiedene ist jetzt ‚bemannt‘ und ein willkommener Bestandteil des Freundeskreises.

Es ist schlimm genug, dass sich daran noch nichts geändert hat, dass eine Frau erst durch einen Mann an ihrer Seite aufgewertet wird, bzw. ohne Ressentiments auch ‚unbemannt‘ in einem Freundeskreis ihren Platz haben kann.