7.Oktober - Gedenktag "unserer lieben Frau vom Rosenkranz"
Dieses „Rosenkranz-Fest“ ist 1571 von
Papst Pius V. eingeführt worden, als Dank an die Muttergottes für den großen
Seesieg der christlichen Streitkräfte gegen die Türken in Lepanto. Eine der
größten Seeschlachten des Mittelalters, 40.000 Männer sind an dem einen Tag der
Entscheidung ums Leben gekommen. 200 000 waren an dieser schrecklichen Schlacht beteiligt. Die christliche allianz siegte letztlich durch eine neu angewandte "Technik"- aber der "Dank an die Muttergottes" führte zur besonderen Verehrung des Rosenkranzes
Gebetsschnüre gibt es in
verschiedenen Religionen. Man findet sie im Hinduismus, im Buddhismus
und im Islam. Sie dienen dem Zählen von oft wiederholten Kurzgebeten.
Und die Anrufungen werden wiederholt, um die darin ausgedrückten
"Wahrheiten" zu meditieren.
Eine
islamische Gebetsschnur hat zum Beispiel üblicherweise dreimal 33
Perlen. Die Anrufung zu den ersten 33 heißt "subhana 'llah" (Preis sei
Gott), zu den zweiten "alhamdu lillah" (Lob sei Gott) und zum dritten
Teil "Allahu akbar" (Gott ist groß). Dabei sollen die 99 Perlen
gleichzeitig an die 99 schönsten Namen Allahs erinnern.
Alle
diese Gebetsschnüre einfach "Rosenkranz" zu nennen, was manche tun, ist
falsch. Sie haben in der jeweiligen Religion ihre eigenen Namen. Einen
"Rosenkranz" gibt es nur bei den Christen. Aber auch bei ihnen hieß die
Gebetsschnur bis herauf in die Neuzeit nicht "Rosenkranz", sondern
"Paternosterschnur" oder nur "Paternoster".
Die
christliche Gebetsschnur entstand in Mönchskreisen. Schon im 3. und 4.
Jahrhundert knoteten sich die Eremiten in der Wüste Schnüre, um ihre
Wiederholungsgebete leichter zählen zu können. Im 6. Jahrhundert machte
man es auch schon in Irland ähnlich. Gebetsschnüre waren vor allem für
jene Laienmönche und -nonnen eine große Hilfe, die statt der
vorgeschriebenen Psalmen eine bestimmte Anzahl von auswenidg gekonnten
Gebeten zu verrichten hatten, weil sie des Lesens unkundig waren. Weil
dabei das Vaterunser das am häufigsten verwendete Gebet war, bekam das
Zählgerät den schon genannten Namen "Paternosterschnur". Dieser lebte
noch weiter, als man damit längst Ave-Reihen zählte.
Für
die Herstellung von Gebetsschnüren gab es im Mittelalter einen eigenen
Beruf, den der sogenannten "Paternosterer". In Wien gab es bis 1840 ein
"Paternosterergäßchen"; dann viel es der Stadterneuerung zum Opfer. In
dieser Gasse saßen um 1405 die "Bethenmacher", so bezeichnet, weil im
süddeutschen Raum gegendweise die Rosenkranzschnur im Volksmund oft
einfach "die Bethen" genannt wurde (nach Wilfried Kirsch, Handbuch des
Rosenkranzes, 1950, S. 64).
Gebetsschnüre
bzw. Rosenkränze gab und gibt es in bunter Vielfalt, von einfachen
Hanfschnüren mit Knoten über aufgefädelte Fruchtkerne, Holzperlen,
Ketten mit Glasperlen, Perlmutt oder Edelsteinen. Im Lauf der Geschichte
gab es Rosenkränze in sehr kostbarer Ausführung, die man als Geschenk
überreichte.
Neben der
Eucharistiefeier und dem Stundengebet konnte ist der Rosenkranz seit Jahrhunderten im geistlichen Leben der Katholiken fest
verankert. Große Heilige haben ihn gebetet (etwa Dominikus, Ignatius von Loyola,
Karl Borromäus, Franz von Sales, Johannes Don Bosco, Theresia von
Lisieux, John Henry Newman), und aus der Geschichte bekannte Laien sahen
in ihm eine unersetzliche Stütze (zum Beispiel Prinz Eugen, Joseph
Haydn, Anton Bruckner, Andreas Hofer). Die Malerei und bildende Kunst
haben sich in allen Landen des Rosenkranzthemas angenommen (unter
anderem Albrecht Dürer, Tilman Riemenschneider, Veit Stoß, Van Dyck),
aber auch Komponisten wie Johannes Brahms oder Franz Liszt. Nicht zu
vergessen die volkstümlichen Rosenkranzlieder.
P. Benno Mikocki und Josef Bauer; Der Rosenkranz - Rhythmus des Himmels, Sankt Ulrich Verlag
http://www.rsk-ma.at/rosenkranz.php
Freudenreicher Rosenkranz
1. Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast
2. Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabet getragen hast
3. Jesus, den du, o Jungfrau, zu Betlehem geboren hast
4. Jesus, den du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast5. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast
Lichtreicher Rosenkranz
1. Jesus, der von Johannes getauft worden ist
2. Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.
3. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat.
4. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist.5. Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.
Schmerzhafter Rosenkranz
1. Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat
2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist
3. Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist
4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat5. Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist
Glorreicher Rosenkranz
1. Jesus, der von den Toten auferstanden ist
2. Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist
3. Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat
4. Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat
5. Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat