Seiten

Dienstag, 9. Februar 2016

Fürbitten ASCHERMITTWOCH - eine neue Sicht ....

10.2. 2016 Aschermittwoch  Joel 2.12 kehrt um zu mir
„Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“, hören wir heute gleich in der 1.Lesung. Ganz sicher nehmen wir uns das jedes Jahr zur Fastenzeit von Neuem vor, ernsthaft, mit Liebe und Hingabe. Und dennoch wird so vieles wieder nicht gelingen, wird vieles wieder nicht perfekt sein. Aber darauf kommt es ja nicht an: „Umkehren“ ist eine Bewegung, eine Hinwendung, 
es ist ein Weg. Umkehren heißt nicht: schon am Ziel sein.  Umkehren heißt, die Perspektive wechseln, wieder eine neue Sicht auf Manches bekommen. So bitten wir heute

Um Weitsicht bitten wir Herr
Um einen langen Atem
dass wir Einzelinteressen zurückstecken können für das große Ganze
dass wir immer wieder über den Tellerrand hinausschauen und Neues 
und Unbequemes riskieren
dass wir nicht müde werden, und an Veränderung glauben wollen

um Einsicht bitten wir
dass wir uns besser in andere hineindenken können
dass wir nicht immer Recht haben müssen
dass wir anderen den Vortritt lassen
dass es keine Tragödie ist, Fehler zuzugeben
dass wir nicht aufhören, an uns selbst zu arbeiten

um Nachsicht bitten wir
Nachsicht für alles, was wir uns vornehmen und
was vielleicht doch wieder nicht so ganz gelingen wird
Nachsicht auch mit den anderen
dass wir die Menschen in unserem Leben
 nicht stur in unsere Vorstellungen, in unser Konzept hineinpressen

Auch um mehr Vorsicht bitten wir
dass wir behutsam sind im Umgang mit den Menschen
mit allen, die nicht so funktionieren und denken wie wir selbst.
Dass wir nicht mit schnellen Worten verletzen
dass wir Rechthabereien und Nörgeleien sein lassen

dass uns mehr Rücksicht gelingt, auch darum bitten wir
dass wir anderen nicht zu viel zu muten und aufbürden
dass wir mehr Geduld aufbringen - auch mit uns selbst
Geduld mit unseren Politikern, Geduld mit unserer Kirche
dass wir lernen barmherzig zu sein - ganz besonders mit uns selbst
  
und nicht zuletzt bitten wir um Klarsicht
um einen großen Scheibenwischer vor der Seele
der manchmal auch Ärger und Verdruss wegwischen muss
Klarsicht, die uns hilft, nüchtern und realistisch zu sein
und die uns doch liebevoll auf die Menschen und das Leben um uns schauen lässt

So bitten wir guter Gott, lass und mit Freude in diese Fastenzeit gehen. Wir müssen uns nicht abquälen, wir müssen uns nicht krampfhaft Schweres auferlegen: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken. Lass in uns Liebe und Freude und Dankbarkeit wachsen, lass uns einfach hilfreich und gut sein für die Menschen in unserem Leben.  Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder,  Amen