20.2.2016 Mt.5.43-48 „...ich aber
sage euch, liebt eure Feinde...
Natürlich, sonst noch was – könnte man heute auch flaxig
nach dem Evangelium sagen.
„Liebt eure Feinde, betet für
die, die euch verfolgen“ sagt Jesus .
Man kann natürlich zu allem oberflächlich
„Ja und Amen“ sagen – aber wenn man sich die Realität ansieht, dann weiß man: ist:
Das funktioniert vielleicht beim Nachbarschaftsstreit – und schon dort meist
nicht – geschweige denn in größerem gesellschaftlichem Zusammenhang. Sollen wir
die Mörder lieben – sollen die Opfer für die beten, die sie ausrotten wollen? Wie
sollen wir bitten in unserer Ratlosigkeit?
Im Namen der zu Tode gebombten, im Namen aller, denen man die Heimat nimmt,
im Namen der Verfolgten, der Vergewaltigten, und der Missbrauchten
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Im Namen aller, die auf ihrer Flucht in eine bessere Zukunft gescheitert
sind, ertrunken im Mittelmeer oder der Ägäis, von Schleppern ausgebeutet, in
unseren Ländern immer mehr ungeliebt,
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Im Namen aller, die Opfer von Menschenhändlern und moderner Sklaverei sind,
Opfer von Konzernen, die von Kinderarbeit und Frauenausbeutung profitieren, im Namen aller, die Opfer unserer eigenen Billig-Kauferei sind
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Im Namen aller die unter die Räder unseres Wirtschaftssystems kommen, zu
langsam für den Fortschritt, leichtfertig gekündigt, um den
gerechten Lohn betrogen, zu unbedeutend um geachtet zu werden
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Im Namen aller die verlassen worden sind, die man betrogen hat, im Namen
aller, die einsam durch die Schuld anderer sind, im Namen aller Menschen die
Opfer von Verbrechen und Gemeinheiten sind
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Das Leid ist so groß, Gott – nur
ein Gott, kann hier noch lieben.
Weil wir es nicht können, legen wir unsere Klagen in deine Hand. Erbarme
dich unser, und hilf uns, WO MMER wir selbst es können, Frieden zu schaffen. Amen