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Donnerstag, 11. Februar 2016

Fürbitten 12.2. - FASTEN? eine Gebrauchsanleitung! Jes. 58.1




12.2.2016  Jes,58.1 Wie sollen wir „fasten“?
 In der jüdischen Bibel,  beim Propheten Jesaia,  gibt es heute eine unzweideutige, präzise Gebrauchsanleitung, wie „richtiges fasten“ aussehen soll. Da geht’s nicht darum, kurz einmal mit dem Rauchen oder mit Süßigkeiten oder mit ein paar Glaserln Wein aufzuhören:   
Jesaia geht es um die gesellschaftliche Dimension unseres Glaubens.
„Nur für mich allein fromm sein“ - das ist gut und doch zu wenig. Fast jeder Satz in der heutigen Lesung ist eine Anklage an unseren Umgang mit Armen und Heimatlosen und beruflich Ausgenützten. Bitten wir, dass uns wenigstens in unserem eigenen kleinen Umfeld
manches von Jesaias Forderungen gelingt

...dass wir Fesseln des Unrechts lösen,
dass wir erkennen, wo wir selbst Anderen Unrecht tun,
Schluss mit Tratschereien, Schluss mit Vorurteilen, Schluss mit schlechten Nachreden
Dass wir aber auch mit uns selbst gerecht und barmherzig umgehen

dass wir die Stricke des Jochs entfernen
dass wir niemand von uns abhängig machen, dass wir nicht nur dann liebenswürdig und hilfreich sind, wenn die Anderen nach unserer Pfeife tanzen
dass wir auch selbst aus unseren Abhängigkeiten herausfinden

dass wir die Versklavten freilassen
dass wir aufhören, anderen – so oft auch unseren Kindern - unsere Ansichten aufzuzwingen
dass wir Niemand abwerten und klein machen, um uns selbst besser zu fühlen

dass wir jedes Joch zu zerbrechen
dass wir Menschen aufrichten, dass wir ihnen Mut machen, sie selbst zu sein
dass wir selbst uns frei machen von der unterwürfigen Sorge,
Anderen alles Recht machen zu müssen

dass wir an die Hungrigen unser Brot austeilen
dass wir großzügig sind, nicht nur mit Spenden
dass wir vor allem unsere Zeit teilen, dass wir uns selbst zur Verfügung stellen,
Dass wir uns aber auch Zeit für uns selbst nehmen

dass wir die obdachlosen Armen ins Haus aufnehmen, dass wir Nackte bekleiden
dass wir uns als Christen keine Angst vor Flüchtlingen machen lassen. Dass wir zwar auch Probleme sehen aber wissen, dass wir letztlich bedingungslos helfen müssen. Dass wir als Christen der Gesellschaft für diese Aufgabe Mut machen und Vertrauen geben

und noch eines fordert Jesaia: dass wir uns den Verwandten nicht entziehen
wie oft es viel leichter, sich um „Andere“ anzunehmen, als daheim DA zu sein, wo man gebraucht wird. Herr hilf uns, dass wir uns liebevoll und geduldig Zeit und Auszeit nehmen,  -  in unseren eigenen Gemeinschaften, in unseren Freundschaften, Partnerschaften, am Arbeitsplatz

um all das bitten wir in diesen Tagen der Fastenzeit: Jesus, schenk uns immer mehr von der Freiheit, die wir brauchen, um Dir in all unseren Schwestern und Brüdern zu begegnen, 
Amen