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Samstag, 31. Oktober 2015

Fürbitten Allerheiligen - selig lass uns sein ....wenn es gelingt...

1.11.2015  Mt 5.1 Seligpreisungen
Wie sehr brauchen wir in unseren Tagen diesen Blick „nach oben“, wie sehr brauchen wir das Vertrauen, dass irgendwann alles ein gutes Ende nehmen wird – nicht als billige Vertröstung, sondern als eine Option der Hoffnung. Versuchung wir ganz persönlich in diesem Versprechen der Seligpreisungen zu leben
 
Wohl denen die vor Gott arm sind - lass uns im Wissen um unser eigenens „arm und bedürftig vor Gott sein“ - großzügig sein mit allen, die unsere Zuneigung, unser Verständnis und unsere Vergebung brauchen. Mach uns offen für die Nöte und Sorgen der Menschen - und bitten wir heute einmal mehr ganz besonders für alle Menschen auf der Flucht
Du Gott unseres Lebens:   wir bitten dich erhöre uns

Wohl denen, die trauern: lass uns in unseren eigenen Sorgen die Schmerzen und Ängste der Anderen besser verstehen. Lass uns im Mitfühlen und im Mitleiden dort zupacken, wo Hilfe gebraucht wird. Lass, dass wir uns aber auch selbst helfen lassen

Wohl denen, die keine Gewalt anwenden: lass uns ohne Gemeinheiten auskommen in einer Gesellschaft, wo man Ellbogen, Beziehungen, Durchschlagskraft und viel Egoismus braucht, um ganz vorne zu sein. Hilf uns, in unseren Gemeinschaften und an unserem Arbeitsplatz ein Klima zu schaffen in dem sich Menschen ohne Angst und Druck entfalten können
 
Wohl denen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit: hilf, dass wir auf der Seite der Schwächeren und der Armen stehen, dass wir eine Stimme der Liebe und der Vermittlung überall dort sind, wo Menschen ausgegrenzt werden sollen.

Wohl denen, die barmherzig sind: lass uns großzügig sein, nicht nachtragend, lass uns immer wieder den ersten Schritt zur Versöhnung tun. Lass uns aber auch barmherzig sein mit uns selbst, wenn wir da und dort an unseren eigenen Ansprüchen  scheitern                                                  

Wohl denen, die ein reines Herz haben: lass uns mit allem Tratschen und allen Vorurteilen aufhören. Dass wir niemanden abstempeln und verurteilen, dass wir Menschen immer wieder eine neue Chance geben, dass wir immer zuerst an das Gute im Anderen glauben  wollen                                                                                                     

Wohl denen die Frieden stiften: lass uns zum Frieden beitragen, an unserem Arbeitsplatz, zu Hause, im Umgang mit anderen. Dass wir einander nicht mit Ungeduld und Rechthabereien das Leben schwer machen. Lass uns aber auch unermüdlich um den Frieden in der Welt bitten und beten. Bitten wir um ein Ende des Krieges in Syrien, um ein Ende des Terrors.

Um all das bitten wir und um Trost für die Menschen, die ihre Angehörigen beim Flugzeugunglücl auf dem Sinai verloren haben, für all die Menschen,die beim jüngsten Erdbeben in Afghanistan ums Leben gekommen sind. Du unser guter Gott:

Erbarme dich über sie und über uns alle, darum bitten wir im Namen Jesu amen

Freitag, 30. Oktober 2015

Fürbitten 31.10 - Reformationstag - feiern wir mit unseren evangelischen Freunden



31.10.2015    
Im Jahr 1517 hat Martin Luther seine 95 Thesen zur Reform der Kirche veröffentlicht.
Wie die Geschichte ausgegangen ist, wissen wir - noch heute ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch schon längst unter vielen Christen da und dort. Für unsere evangelischen Freunde ist das heute jedenfalls ihr größter kirchlicher Feiertag. Und auch wir sollten uns vor Martin Luther und seinem Denken schon lange nicht mehr fürchten. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers und schließen wir die großen politischen Probleme dieser Tage mit ein

Beten heißt: Gott den Sack vor die Füße werfen. sagt Luther
So bitten wir in diesen Tagen inständig und verzweifelt um Frieden – wir bitten um Heimat und Sicherheit für hunderttausende Menschen auf der Flucht. Herr, lass uns alles, wirklich alles, auch unsere aller kleinsten Probleme, in deine Hand legen

Anfechtungen sind Umarmungen Gottes. Anfechtung ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten wird, kann auch nicht glauben, sagt Luther
So bitten wir für uns selbst und unsere europäischen Regierungen, dass wir die zehntausenden Menschen auf der Flucht nicht als Bedrohung sehen, sondern als Auftrag von dir, in deinem Namen zu helfen. Lass uns keine Angst vor Krisen haben. Lass uns auch immer wieder die Durststrecken in unserem persönlichen Leben und so manche Unsicherheiten aushalten.

Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr als ihre Tugenden, sagt Luther
So bitten wir für die politisch Verantwortlichen, dass sie einander nicht gegenseitig Versagen vorwerfen, sondern zu einem gemeinsamen Handeln finden.
Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß, ob mancher Fehler, den wir machen, nicht für Andere hilfreich sein kann

Das Kreuz setzt dir zu, nicht damit du darunter verkommst, sondern dass du lernst, 
Gott zu vertrauen, sagt Luther
Bitten wir, dass die Menschen, die heute so vieles durchmachen, Kraft und Zuversicht in ihrem Glauben finden – und Hilfe bei uns Christen
Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir tun und aushalten, was immer wieder auf uns zukommt. Bitten wir vor allem, für alle kranken Menschen.

Die Kirche braucht eine Reformation. Diese Reformation ist aber nicht die Angelegenheit nur des Papstes und der Kardinäle. Es ist eine Angelegenheit der ganzen Christenheit, oder noch besser, Gottes allein. Nur er weiß die Stunde der Reformation, sagt Luther
Hilf unserer Kirche, hilf Papst Franziskus auf dem Weg zu Reformen und immer wieder zur Erneuerung festgefahrener Positionen und Gesetze. Hilf auch uns selbst, dass wir nicht in alten Mustern erstarren, sondern immer wieder die neuen Herausforderungen der Zeit an uns erkennen.

Christen sind ein seliges Volk. Die können sich freuen im Herzen, können tanzen und springen und jubeln, sagt Luther
Lass, dass uns diese Freude und die Fröhlichkeit nicht verloren gehen, und dass wir nicht nur Anderen sondern auch uns selbst jeden Tag etwas Gutes tun

Und nicht zuletzt, guter Gott, lass uns auch das beherzigen, was Luther sagte „Ach, denkt nicht, wie groß ihr werdet. Das wird sich finden, wenn ihr klein geworden seid.“  Lass das Klein-sein in uns zunehmen, damit du selbst groß in uns wirst. Fülle uns aus mit deiner Liebe. Darum bitten wir durch Jesus unseren Herrn und Bruder. Amen

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