9.10.2015 Lk.11.14 Jesus heilt einen Mann, der nicht mehr sprechen konnte
„Jesus trieb einen Dämon aus, der stumm war“, heißt es heute am Anfang des
Evangeliums. Kennen wir diesen Zustand nicht auch selbst, wenn einem kein Wort
mehr über die Lippen kommt, wenn man im Ärger nur noch „die schmale Lippe“ hat
und erstarrt?
Aber wieviele sind auch verstummt, weil sie sich nicht mehr
getrauen, zu ihrer Wahrheit zu stehen? Ein hochrangiger Theologe im Vatikan
hat vor wenigen Tagen gezeigt, was es heißt, unerchrocken den Mund aufzumachen. So bitten wir heute
öffne unseren Mund Herr
dass wir den Mut haben, die
Wahrheit zu sagen
dass wir uns engagieren,
unsere Stimme erheben
dass uns nicht vor Angst und Unsicherheit
die Stimme wegbleibt
Öffne unseren Mund Herr
dass wir dagegen reden, wenn
Unrecht geschieht
wenn Flüchtlinge, Asylanten
Bettler, Minderheiten
in der Öffentlichkeit schlecht
gemacht werden
öffne unseren Mund Herr
damit wir bitten und betteln
und beten
für alle die in Not sind,
damit wir nicht aufhören um
Frieden zu bitten und zu beten
öffne unseren Mund Herr
dass wir auch unangenehme
Dinge aussprechen können,
in unseren Partnerschaften und
Gemeinschaften
dass auch die Männer in der Bischofssynode in Rom
nach guten und heilsamen Worten suchen
öffne unseren Mund Herr
dass wir in persönlicher Kränkung
und Beleidigung nicht erstarren
dass wir sagen können, was uns
bewegt und was wir uns wünschen
dass wir streiten können und
eine andere Meinung haben
und dass wir einander doch nicht
verletzen und weh tun
aber hilf uns auch - guter
Gott,- unseren Mund zu halten
immer dann, wenn wir glauben,
etwas besser zu wissen
wenn wir sinnlos kritisieren
wenn wir nur unseren Grant
loswerden wollen
So danken wir Dir guter Gott für die Sprache, die du uns gegeben hast, für
die Fähigkeit, unsere Gefühle in Worte zu fassen – öffne unseren Mund, damit
wir nicht aufhören dir zu danken und dich zu loben. Heute und immer. Im Namen
Jesu. amen