30.3.2022 Jes.49.14
Vergisst denn eine Frau ihr
Kindlein, eine Mutter den Sohn…und selbst wenn, ich vergesse dich nicht Joh.5.17 ..darum waren sie aus, ihn zu töten
Die Lesungen für den Gottesdienst heute sind wie ein Drama komponiert. In der jüdischen Bibel hören wir einige der wunderschönsten Worte an Zuversicht und Vertrauen. Durch den Propheten Jesaia spricht Gott: „ICH werde dich erhören, ICH werde dir helfen ... vergisst denn eine Frau ihr Kindlein, eine Mutter ihren Sohn…und selbst wenn sie es täte, ICH DEIN GOTT vergesse dich nicht. - Im Evangelium aber spürt man, wie sich die Schlinge um Jesus zuzieht, wie sich das Drama seines Todes vorbereitet. Ist nicht gerade Jesus ein Beispiel dafür, wie von Gott-verlassen man sein kann? Wird er nicht am Kreuz beten: Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen? Scheint in dieser Todes Stunde am Kreuz sein Leben nicht gescheitert?
Auch in unserem Leben liegen
Höhen und Tiefen oft so dicht beisammen: Da gibt es Hoffnung, tiefes Vertrauen
und – dann wieder, Verzweiflung, auch das Entsetzen, als hätte Gott einen
vergessen: bitte wir heute und halten
wir Stille
dass wir es ertragen, in diesem Spannungszustand zu leben: zutiefst hoffen und vertrauen und doch immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge aushalten müssen
dass wir Unvorhergesehenes annehmen können, vor allem
solche Ereignisse, die uns momentan aus der Bahn werfen
dass wir immer besser zwischen Wichtig und Unwichtig
unterscheiden lernen, zwischen Wesentlich und Unwesentlich
dass wir immer besser im „Gottvertrauen“ leben können,
dass wir uns nicht gegen so vieles absichern und versichern wollen
bitten wir für alle, die wir im Herzen tragen - für alle, die uns ihre Sorgen und Nöte anvertraut haben
für die alten Menschen in ihrer Hilflosigkeit und Abhängigkeit - für die Kranken, die schwer Kranken und für alle, die heute sterben werden
und bitten wir einmal mehr um ein Ende des Krieges
in der Ukraine, aber auch um ein Ende aller Gewalt auf unserer Erde
So bitten wir dich guter Gott, lass uns immer wieder deiner Zusage vertrauen: „Ich dein Gott verlasse dich nicht“. So legen wir auch diesen Tag ganz in deine Hände, hilf uns vertrauen. Amen