29.3.2022
Joh.5.1 Heilung beim Schaftor
Da gibt es einen Teich, zu dem kranke Menschen strömen, um gesund zu werden. Aber die Sache hat einen Haken: man muss als erster ins Wasser steigen, wenn dieses plötzlich in Wallung gerät. Die Geschichte vom „Teich beim Schaftor“ erzählt heute das Evangelium. Jesus sieht dort einen verzweifelten Mann. Seit 38 Jahren, so erzählt dieser Gelähmte, warte er auf eine Chance zum Gesundwerden. Aber er habe ja niemand, der ihn bis zum Wasser trägt. Kein Helfer da, niemand, der sich für ihn Zeit nimmt, die Konkurrenz beim heilsamen Wasser zu groß. Kein Wunder geschieht für ihn, den Gelähmten. Sicher kommt er sich wie gottverlassen vor. Jesus wird ihn mit wenigen Worten heilen – weil das an einem Sabbat geschieht, macht sich Jesus damit in den Augen der Pharisäer schuldig. Das ist der weitere Aspekt der Geschichte, aber schauen wir auf den Kranken und seine Sehnsucht nach Heilung. Bitten wir
dass wir selbst Menschen sein dürfen, die
anderen helfen, die sonst niemand haben.
Dass wir auch am heutigen Tag die Menschen wahrnehmen,
denen wir vielleicht Gutes tun können
Dass wir selbst keine Scheu haben, andere um
Hilfe zu bitten
Dass auch wir uns eingestehen dürfen, dass es
Situationen gibt, in denen wir uns wie von Gott verlassen fühlen
dass wir für uns
selbst den Sinn in mancher Krankheit erkennen, wenn sie einen zwingt, Lebensgewohnheiten zu ändern
Dass wir aber auch versuchen eine schwierige Situation,
in der wir stecken, zu verändern. Dass wir nicht jahrzehntelang wie gelähmt am
selben Fleck ausharren
Dass wir letztlich aber wissen, dass es im
Leben immer wieder Situationen gibt, die man einfach annehmen und ertragen muss
So bitten wir guter Gott um die Kraft, unser Leben
anzunehmen, wie es ist. Vor allem aber bitten wir in diesen Tagen um ein Ende
des Krieges in der Ukraine, um Hilfe für die unzähligen hilflosen Menschen.
Amen