6.3.2022 1.Fastensonntag Lk.4,1 Versuchung Jesu
Am Beginn der Fastenzeit, am 1.Fastensonntag, hören wir jedes Jahr von der „Versuchung Jesu“. Alle 3 synoptischen Evangelien berichten darüber. Markus erwähnt die Situation nur kurz, Matthäus und Lukas berichten ausführlicher. Jesus wird, so heißt es, vom Geist 40 Tage lang in der Wüste umhergetrieben und dort vom Teufel in Versuchung geführt. Es geht um die Versuchung, besitzen und bestimmen zu wollen, die Versuchung Macht auszuüben, es geht um Gier und Hochmut und Selbstüberschätzung. Wie immer dieses Ereignis für Jesus war – uns zeigt es fast liebevoll, dass wir uns nicht schämen müssen, wenn wir ähnliche Versuchungen kennen. Wir sollen nur „standhalten“ – eigene Gefühle durchschauen und rechtzeitig NEIN sagen. Angesichts eines Krieges in Europa könnte man meinen, dass es größere Aufgaben gäbe – aber gerade auch dieser Krieg zeigt uns, wie rücksichtslos und grausam Machtgelüste ausgelebt werden. Bitten wir heute
Dass wir selbst im alltäglichen Leben nicht Macht ausüben, dass wir andere nicht unter Druck setzen, dass wir nicht ein Klima der Einschüchterung und Angst erzeugen
Dass wir uns vor Arroganz, Überheblichkeit und
Eitelkeit hüten. Dass wir uns nicht besser fühlen als andere, dass wir uns vor
Angeberei und Besserwisserei hüten
Dass wir in jedem Konflikt gesprächsbereit
bleiben, Dass wir nicht mit eigener Überlegenheit über andere „drüber“ fahren,
dass wir zum Einlenken bereit sind
Dass wir Tag für Tag gegen die Versuchung
kämpfen, immer noch ein bißchen mehr haben zu müssen, dass wir uns vor Gier aber
auch vor Geiz hüten
Dass wir auch gegen Gefühle von Neid und
Missgunst und Eifersucht ankämpfen, dass wir uns nicht mit anderen vergleichen
und unzufrieden sind
Dass wir die Fastenzeit nicht
zu verbissenen Hungeraktionen benutzen, sondern lieber mehr sozial aktiv werden
und auf andere zugehen
Du guter Gott. Niemand kennt uns so wie du. Nichts an uns ist dir
fremd. Führe und beschütze uns in allen Situationen, in denen wir uns
schwertun, anständig und liebevoll zu sein. Ohne Unterlass bitten wir für die
Menschen in der Ukraine und wir bitten um einen Ausweg aus diesem fürchterlichen
Krieg. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen