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Montag, 30. November 2015

Advent 2015 mit der TROST-LOSIGKEIT beginnt er - der "Gotteshunger"


Die feministische evangelische Theologin Dorothee Sölle hat einmal geschrieben:  
"Wir haben Angst davor getröstet zu werden ...
denn getröstet kann nur einer werden, der die eigene Trostlosigkeit erkennt 
und der aufgehört hat, 
sich das eigene Unglück oder die eigene Leere zu verschleiern."
"Das ist hart. Aber es ist wahr ..die Gottsuche beginnt, unter anderem, mit dieser Wahrheit.
Sie beginnt, weil einem das Leben auf die Pelle gerückt ist und wir aufhören auszuweichen.
In der Regel kaschieren wir,  lutschen Tabletten, nuckeln an Longdrinks herum, stellen die Musik lauter, zappeln uns auf Großveranstaltungen ab, fahren schneller mit Autos, vergrößern unsere Schrebergärten, verlängern den Urlaub oder die Arbeitszeit, schaffen uns einen neuen Lebensgefährten an, verfeinern unseren Körper in Studios, ebgehen eine endlose Reihe von
Grill-und Afterwork Partys.
Wenn wir aber unsere Trost-losigkeit zulassen, das Leben mit Höhen und Tiefen, wenn wir
Schmerz, Angst, Hilflosigkeit, ja auch Wut und Klage wieder an uns heranlassen,
aber auch das Überraschtsein von Freude, die Überwältigung durch eine Landschaft oder musikalische Komposition, das unverdiente Geschenk einer Freundschaft, einer Liebe ...
dann kommen wir heraus aus der Anspruchslosigkeit,
dass wir vom Lben nichts mehr verlangen als das Butterbrot.
Dann entsteht "Gotteshunger"

(Ludger Schulte "Gott suchen - Mensch werden, Vom Mehrwert des Christseins" Herder, S 34f)