Mittelrheinischer Meister: Elisabeth
als Mantelspenderin, um 1330/50,
Meiner Freundin Elisabeth gratuliere ich zum Namenstag - bin mir nicht einmal sicher, ob sie so etwas wie Namenstag feiert oder wahrnimmt - ich zB hatte noch nie Namenstag: Ilse????? -
gibts keine
aber "Elisabeth von Thüringen": das ist ja ein Namenstags-Datum für das man
sich nicht genieren müsste. Immerhin auch der Geburtstag der Caritas
19.November 1921 - im Gedenken an die heilige Elisabeth,
die sich so extrem für die Armen verausgabt hat, dass es rundum auch viele rührende Legenden gibt. Denn was Elisabeth Gutes tun wollte, wurde von der eigenen Verwandtschaft mit scheelen Augen
gesehen - Elisabeth wurde für ihre Zuwendung zu den Armen von der eigenen
Familie richtiggehend gemobbt, nein verfolgt, gequält und schließlich sogar
von ihrem Wohnsitz, der Wartburg in Eisenach,
zusammen mit ihren Kindern vertrieben.
meine Freundin schrieb mir:
danke für die namenstagswünsche! manchmal,
wenn ich das datum seh, denk ich dran, dass das mein namenstag ist, aber eher
selten. und wenn, dann hab ich immer dieses bild vor augen, das mir in der
kindheit erzählt wurde: die fürstin, die herabsteigt mit den gaben... aber
irgendwann wollt' ich dann mehr wissen über diese frau und hab - weiß nicht
mehr so - gelesen, dass sie eine recht arme frau war mit einem widerlichen
fürsten-mann...
Also der widerliche Fürsten Mann ist offenbar Opfer der Legende, der "Rosen Legende".
Aber der Reihe nach, Elisabeth, falls du es lesen magst
ich finde es ist eine Geschichte so zart und stark,
wie Deine Fotos!!!!!
wie Deine Fotos!!!!!
Liebe Elisabeth,
Deine Namenspatronin ist 1207 als Tochter des damaligen ungarischen Königs Andreas II geboren worden. Kinder zählten nur am Schachbrett der Macht - Mädchen ganz besonders - und schon mit vier Jahren wurde die kleine Elisabeth aus politischen Gründen mit einem thüringischem Grafensohn verlobt, der eben auch erst 11 Jahre alt war. Hinter dem Deal standen der damalige Papst persönlich und eine Fürstenkoalition gegen Kaiser Otto IV. Ja, so sahs aus, in der guten alten Zeit.
Die kleine Elisabeth wurde einfach verschickt, nicht besonders liebevoll aufgenommen, und als es endlich Zeit zum Heiraten gewesen wäre, starb der "Verlobte". Nun sollte das Mädchen einfach wieder heimexpediert werden - war nutzlos geworden - aber der Bruder dieses Verlobten hatte sich in der Zwischenzeit in Elisabeth verliebt - und sie heirateten. 14 Jahre alt war sie damals!!!
Es soll eine glückliche Ehe gewesen sein - sie hatten drei Kinder.
1225 kamen Franziskaner Mönche nach Eisenach und Elisabeth begann ganz im Sinn des hl.Franziskus zu denken, zu leben und zu arbeiten.
Sie kümmerte sich selbst um Bedürftige, besuchte Armenviertel, teile ihr Vermögen mit den Armen. Das brachte die Verwandtschaft gegen sie auf, aber solange noch ihr Mann Ludwig lebte, hatte sie dessen Unterstützung.
(er war also kein Widerling)
Erst als Ludwig 1226 unerwartet an einer Seuche starb (leider war er unterwegs zu einem Kreuzzug!) wurde Elisabeth von den eigenen Verwandten aus der Burg vertrieben.
(er war also kein Widerling)
Erst als Ludwig 1226 unerwartet an einer Seuche starb (leider war er unterwegs zu einem Kreuzzug!) wurde Elisabeth von den eigenen Verwandten aus der Burg vertrieben.
Ihn aber hat sie sehr geliebt: "Mit Ludwig ist mir die Welt gestorben" soll sie gesagt haben.
Elisabeth wollte nun radikal ganz arm leben, ging von Tür zu Tür betteln und wollte auch auf ihr Witwenerbe verzichten. Hier schaltete sich aber schließlich sogar der Papst ein und verhinderte das - was die Verwandtschaft sehr bedauerte.
Mit ihrem Witwenvermögen errichtete Elisabeth 1229 in Marburg ein Spital, nannte es nach Franziskus, und arbeitete dort selbst als Pflegerin bis zu ihrem Tod. am 17.November 1231 in Marburg in Hessen.
Vom hilflos aus Staatsraison verkauften Kind - zu einer mutigen Frau, die sich nicht von dem
abbringen lässt, was sie für richtig hält.
Der österreichische Kulturhistoriker
und Schriftsteller Friedrich Heer nannte Elisabeth eine der zartesten,
innigsten und liebenswertesten Heiligen des Mittelalters.
Passt doch wirklich, oder????
alle Fotos: Elisabeth Arzberger
DIE LEGENDEN rund um Elisabeth
zB: Der Aussätzige, den sie zur Pflege in ihr Bett hat legen
lassen, wurde aufgedeckt, aber statt Elisabeth zu ertappen wurde das Bild des
Gekreuzigten Christus gesehen.
Als sie im Hungerjahr 1226
alles verfügbare Korn austeilen ließ und auch Geld aus der Staatskasse zur
Hilfe verwandte, wurden heftige Vorwürfe erhoben - da bedeckte sich plötzlich
der Boden des Saales mit Korn und Korn füllte alle Kammern. Als sie bei der
festlichen Ankunft des Kaisers Friedrich II. kein Gewand mehr in der Truhe
fand, überkleidete sie ein Gabriel mit Glanz und Schmuck, worauf sie fürstlicher
als je im Saal erschien.
Das Rosenwunder ist weder in der
Lebensbeschreibung noch in den großen Legendensammlungen verzeichnet: Ihr Mann Ludwig, von seiner Umgebung gegen Elisabeths
Verschwendung aufgehetzt, trat seiner Frau, die mit einem mit Brot gefüllten
Deckelkorb die Burg herab stieg, mit der Frage entgegen: Was trägst du da?,
deckte den Korb auf, sah aber nichts als Rosen.