Der alte Teddy
Das Spielwarengeschäft war schon lange geschlossen,
doch da saß noch ein Teddy, verstaubt und verdrossen.
Er war alt, und sein Fell war ganz matt und zerdrückt –
hat bestimmt viele Kinderherzen dereinst beglückt.
‚Würde mich jemand aus meiner Lage befrein,
könnte ich vielleicht doch noch ein Glücksbringer sein‘,
so murmelte leise der Bär vor sich hin,
‚wär‘ schön, hätt‘ mein Bärenleben noch einen Sinn‘.
Eine Fee hörte Teddy’s verzweifeltes Flehn,
und flugs kam der Kleine im Freien zu stehn.
In einem Wald, in dem ein Gewitter begann,
für den Bären ein Segen, denn er rann und rann
durch den Regen, bis sein Fell von der Staubschicht befreit war –
und auch seine Äugelein waren wieder klar.
Jetzt war er bereit, doch wo war ein Kind?
Noch einmal half ihm die gute Fee geschwind.
Ein offenes Fenster, durch das er schnell schlüpfte
und mit einem Sprung in ein Kinderbett hüpfte.
Ein Mädchen empfing ihn mit klopfendem Herzen.
Und beide vergaßen gar bald ihre Schmerzen.
© irmgard czerny