9./10.November 1938 brennender Tempel in der Tempelgasse in Wien
ERINNERN auch HEUTE
die POGROMNACHT war der Auftakt zur SCHOAH
Am Nachmittag wird die Namensmauern-Gedenkstätte im Ostarrichi-Park am Wiener Alsergrund eingeweiht. Es sind 170 Steintafeln, in die die Namen von mehr als 64.000 in der NS-Zeit ermordeten Jüdinnen und Juden aus Österreich eingraviert sind. Von der Idee zu ihrer Fertigstellung vergingen 20 Jahre. (Foto ORF)
Außerdem wird heute in
mehreren Veranstaltungen der Novemberpogrome gegen Jüdinnen und Juden im Jahr
1938 gedacht. Das Volkstheater beschallt die Umgebung mit langsam, schwebenden
Klängen, um an die Pogromnacht zu erinnern. Die Musik wird am Abend live aus dem
Theater in die umliegenden Straßen übertragen. Geschrieben hat das Stück der
jüdisch-amerikanische Komponist Morton Feldman. Aus den stundenlangen
Wiederholungen soll ein Mahnmal aus Musik entstehen.
Auch die ehemaligen Synagogen in
Wien sind Schauplatz des Gedenkens. So werden nach Einbruch der Dämmerung an
vier Standorten, wie etwa in der Pazmanitengasse in der Leopoldstadt, die
zerstörten Gebäude mit digitalen Projektionen rekonstruiert. An der ehemaligen
Synagoge in der Leopoldstädter Tempelgasse, die mit knapp 4.000 Sitz- und
Stehplätzen eine der größten und prächtigsten der damaligen Zeit gewesen ist,
wird eine großformatige Plakatwand an die Zerstörung und die Gräuel des 9.
Novembers erinnern.