24.11.2021 Dan.5.1 mene mene tekel u pharsin am Ende der Tage
Meine mene tekel u pharsin – geheimnisvolle, unheildrohende Worte erscheinen plötzlich an der Wand des Königspalastes, in dem soeben ein glanzvolles Festmahl abgehalten wird. König ist Belschazar, – er verwendet für sein Trink Gelage Gefäße, die sein Vater Nebukadnezzar vor Jahren aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hat. Nun ergeht ein Gottes Urteil gegen den Herrscher. „Gezählt gewogen und zu leicht befunden“, so besagt die Schrift, das Reich des Königs wird unter anderen Herrschern aufgeteilt werden. Der verschleppte jüdische Gefangene Daniel ist es, der dem König den Spruch an der Wand deutet. Das ist heute die Lesung aus der jüdischen Bibel – im Evangelium hören wir wieder die Endzeitrede Jesu. "Bleibt standhaft und ihr werdet das Leben gewinnen" – sagt Jesus da. Wir selbst dürfen an einen Gott glauben, der unser Leben nicht kleinlich abwägen und verwerfen wird. Dennoch, ja, umso mehr, sollen wir sorgsam mit jedem Tag umgehen. So bitten wir
dass wir dankbar sind: für jeden neuen Tag,
für jedes neue Beginnen, für Arbeit und Sorgen, für Freude und immer wieder
neue Hoffnung
dass wir dankbar sind: weil wir in Frieden und Sicherheit leben, weil wir nicht wie Millionen anderer Menschen auf der Flucht sein müssen, vor Krieg Hunger und Armut
dass wir dankbar sind, weil wir frei denken und reden dürfen, weil wir nicht verfolgt werden wegen unserer Religionszugehörigkeit, wegen unserer Nationalität, wegen unserer freigewählten Art zu leben
dass wir auch trotz aller Sorgen in dieser Pandemie dankbar sein dürfen, denn wir werden diese Krise meistern und sind nicht allein gelassen
So bitten wir, guter Gott, lass uns also von Herzen dankbar sein: für diesen neuen Tag. So viel wird uns geschenkt, lass auch uns Guts weitergeben. Du wirst am Ende unserer Tage nicht kleinlich mit uns abrechnen, lass auch uns großzügig und großherzig sein mit jedem, der uns braucht. Wir bitten im Namen Jesu Amen