an der Couch scheitere ich vorerst!
(wobei es in meinem Fall ja schon die Eltern waren) Aber:
"auf meiner Couch will ich nicht bleiben,
ich bleibe nicht auf meiner Couch, nein auf meiner Couch bleibe ich nicht"
ruft die renitente Oma!!
Ernsthaft:
Ich will nicht nur zu Hause bleiben.
Ich habe mich ohnehin brav reduziert:
ganz viel weniger so "nebenbei"
einkaufen, wie früher
kein Öffi fahren
keine täglichen Gottesdienste
kein Zusammenrotten mit Anderen auf
engen Gehwegen - haha
aber "hinaus" - also "hinaus" will ich.
was nach Hause bringen" - nein, bitte: noch nix Abgestelltes
vor meine Türe, alles ganz lieb, aber lasst's mich noch so vor mich
hinleben, wie bisher ...
Im Hintergrund spüre ich doch schon längst, was sich
gesellschaftlich anschleicht. Die RECHNUNG:
Für die Jungen ist die ganze Corona Geschichte nicht so wirklich tragisch - ein paar Ausnahmen nimmt man halt in Kauf.
Das wirkliche Problem sind nur unsere Alterchen.
Und nur wegen diesem (schon ziemlich ab-gelebtem) Teil der Gesellschaft - soll jetzt der Rest der
Gesellschaft zum Erliegen kommen?
Die Alten schuld an vernichteten Existenzen, zusammenbrechenden
Volkswirtschaften:
will ICH das verantworten?
Muss ich nicht doch gleich auf die Couch?
Und Tür zu - peng
Sackerl vor die Türe?
"Mama, das Futter ist da!!!"
Was soll man den volkswirtschaftlich Rechnenden
entgegen
halten? Womit könnte ich mir noch ein paar Tage an der frischen Luft erkaufen?
Die Argumente werden stärker und stärker werden:
Wollt ihr wirklich schuld daran sein ......!!!!!
Sitz! Platz! Hier!
Na bitte, hier bestes Beispiel
Da schwafelt diese Oma schon halb dement herum: verliert doch glatt den Faden - wollte sie
nicht irgendwas erzählen über irgendwas, was sie noch lernen
sollte - oder sogar lernen wollte????
Drei Woche Corona Krise - was habe ICH daraus gelernt?
Nicht böse sein:
dieser Oma fehlt schon ein Leben lang die Geduld
zum BILANZ ZIEHEN
Die BILANZ ist immer schon vorbei, ehe
die Oma - die natürlich nicht immer schon Oma war - bereit ist, diese zu ziehen
Also BILANZ ZIEHEN.
Leider: mit BILANZ kann ich nicht aufwarten.
Aber heute, bei meinem Spaziergang
(noch noch noch Spaziergang)
da fällt mir plötzlich etwas auf.
JA DAS SOLLTE ICH LERNEN:
HAB RESPEKT VOR DENEN
die gerade jetzt, in dieser Krise
offensichtlich so ganz anders ticken als Du.
Natürlich bin ich nach außen hin höflich, freundlich
geduldig - grüße artig zurück und winke:
Aber innerlich
INNERLICH, das merke ich in diesen Tagen
da nimmt das Stöhnen über all die zu, die schwer
vermummt auch auf der grünsten Wiese gehen
oder die erschrocken von links nach rechts und
von rechts nach links springen, wenn man an ihnen
vorbeigeht. Vermummt und angespannt und ängstlich
nach dem Feind blickend .... Jeder, der sich auch
nähert könnte "Feind-Berührung" sein.
Gibt es wirklich so viele ÄNGSTLICHE?
ABER: und das will ich jetzt lernen:
begegne auch ihnen nicht innerlich genervt
oder schlimmer noch, mit zynischem Lächeln:
hab RESPEKT vor allen, wie immer sie mit dieser Krise umgehen
HAB RESPEKT HAB GEDULD HAB VERSTÄNDNIS
WIR SITZEN ALLE IM SELBEN BOOT
OH, ich will doch gar nicht zynisch sein -
also lieber SO