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Freitag, 3. April 2020

Zwangsneurotisch 15 Schluss mit dem Schulterschluss????

EIGENTLICH ....
war ich mein ganzes langes Leben lang
DAGEGEN
WOGEGEN?
Details spielen keine Rolle ....
Schon Mama und Papa sagen:
"kannst du einmal irgendetwas anderes sagen
als "Nein".  - Nein!
Lange Jahre im Internat - ich war eigentlich
gerne dort und auch in der Schule :
aber klar war immer: ehe ich
JA sage, sage ich NEIN.
NEIN - prinzipiell!
Mit NEIN bin ich auf der sicheren Seite!
Gebetet habe ich darum, sollten wieder einmal
furchtbare Zeiten kommen, dass ich dann auch auf der Seite der NEIN-Sager bin.

Denn NEIN in guten Zeiten ist kein Kunststück.
Aber wie tapfer, wie kompromisslos wäre ich
"damals" gewesen?  Ich denke in diesen Tagen immer wieder
an den evangelischen Pfarrer und Widerstandskämpfer
Dietrich Bonhoeffer, der vor genau 75 Jahren von den Nazis ermordet worden ist - am 9.April 1945.So kurz vor Kriegsende.
Aber:  um so ein - zum Tode führendes NEIN - ist es bei mir ja niemals, niemals gegangen. Es blieb immer der kleine Widerstand, gegen Mama und Papa,  gegen Lehrer und Erzieher, später gegen Vietnam und Atomkraft. Auch dort, wo ich gearbeitet habe, habe ich mich immer zuerst am inneren Nein ausgerichtet, so gut ich konnte hinterfragt, ob ich hinnehmen muss, hinnehmen kann
was als "richtig" gegolten, vorgegeben war.
Zur Sicherheit: immer zuerst Skepsis,
nie begeistert JA schreien, ....schon gar nicht, was mein religiöses Denken betrifft. Da hatte und habe ich eine Instanz: die heißt ganz sicher nicht Papst oder kirchliches Gesetzbuch.


Ich nenne es nicht einmal hochtrabend "Gewissen" -
ich sage einfach: ICH - ICH.
ICH halte dieses und jenes FÜR MICH für richtig oder nicht für richtig (immer so, dass anderen kein Schaden daraus erwächst) ICH bin meine Instanz - ich weiß, wie sehr ich auch meine Kinder damit genervt habe. Die Mama! Immer in
Opposition auch zur  Schule. Waren die Kinder stolz auf die Mama, wenn die so vieles für "deppat" gehalten hat?
Für unnötig, für total übertrieben, wenn die Mama gesagt hat: "Wir machen, wie wir es für richtig befinden!"
Du meine Güte, was schwafle ich.
Alles, was ich doch sagen will ist DIESES:
Seit dem 10.März 2020 sage ich vorderhand nicht mehr prinzipiell NEIN
Der 10.März ist mein Datum, an dem ich entschieden habe, wegen der sich abzeichnenden
Corona Krise auf etwas zu verzichten, was als freiwilliger Verzicht für mich bis dahin undenkbar war. So banal es auch ist: das Fahren mit den Öffis.

Außer eigener Krankheit oder eigenem Nicht-Wollen oder der ÖFFI Störung:
wer sollte MICH abhalten vom Öffi Fahren?
Ab dem 10.3. 2020 , es war ein Dienstag, habe ich bewusst entschieden:
Mein kleiner Enkel-Bub fährt nicht mehr mit mir in den Öffis  - und am Tag darauf,
dem 11. März bin auch ich nicht mehr hinunter gegangen, zu meiner U4 Station
Das war eine bewusste Entscheidung: nicht für MICH, oder weil ich um meine Gesundheit
bange - ich hab mich so entschieden, weil ich mich - um andere nicht zu gefährden - aus dem
Verkehr ziehen wollte. Im wahrsten Sinn des Wortes, weil ich mich  "aus dem Verkehr ziehen wollte".
Ich habe kein Auto und erreiche derzeit nur das, was ich zu Fuß erreichen kann.
Ich hab mein Einkaufs Verhalten geändert, ich werde Mundschutz
tragen - obwohl..... nein, keine Debatte, auch nicht mit mir selbst.
Ich verzichte auf mein NEIN -
natürlich nicht unbefristet -
Aber ich trage mit, was die Regierung versucht nach bestem Wissen umzusetzen.
Und so schließe ich mich nicht dem Appell von Florian Klenk im Falter an:
Schluss mit dem Schulterschluss 
Nein, für den Schulterschluss bin ich noch immer - wie wohltuend die Zusammenarbeit
der Sozialpartner - endlich wieder!!
Was Einzelmaßnahmen betrifft:
wann wieder aufsperren,
wann wieder Schule
darüber soll, muss debattiert werden -
aber in einem Klima des gemeinsamen Wohlwollens für uns alle. Van der Bellen sagte es gestern: "Geduld, Geduld, es kommt die Zeit, da wird das ausgestanden sein" -
und dann wäre es schön, noch eine Weile das mitzunehmen,
was jetzt so wohltuend ist. Das Klima in dem  SCHULTERSCHLUSS möglich ist



Auf BIG DATA passen wir auf  - wie die Haftlmacher
auch da im Schulterschluss aller, wenn es um unsere Grundrechte geht

Dietrich Bonhoeffers Maxime, auch noch im Gefängnis:

"Nicht die Welt aus den Angeln heben, sondern am gegebenen Ort 
das im Blick auf die Wirklichkeit Notwendige tun "