21.4.2020 sie hatten alles gemeinsam Apg.4.32
Di 2.OW
Der Text der Apostelgeschichte heute ist eigentlich eine
Provokation für uns Christen.
Hier wird die
Lebensweise der ersten Christen in drei Schwerpunkten beschrieben:
1. sie glauben zutiefst an die Auferstehung Jesu –
und das hat ganz konkrete ökonomische Konsequenzen: denn
2.: niemand nennt etwas, das er hatte, sein
Eigentum; sie teilen alles. Und
3.: Niemand leidet Not, denn alle Wohlhabenden
verkaufen ihre Immobilien und lassen deren Erlös von den Aposteln verteilen.
„Sie waren ein Herz und eine Seele“, sagt Lukas
Wie schaut es bei uns aus? Obwohl die meisten von uns
ganz sicher sozial engagiert sind: aber in dieser Radikalität leben wir nicht.
Nicht zu Unrecht spricht man vom Ur-Kommunismus der ersten Christen. Erlauben
wir uns heute ganz unrealistische Bitten
Wir bitten um eine Gesellschaft – weltweit - , in der
sich jeder mit allem, was er kann und besitzt, für den anderen verantwortlich
fühlt
Wir bitten um eine Gesellschaft, in der wir Menschen, die
Hilfe brauchen, mit offenen Armen
aufnehmen ohne Angst zu haben, etwas vom eigenen
Wohlstand zu verlieren
Wir bitten um eine Gesellschaft, in der die Menschen
dankbar sind, wenn sie helfen können und helfen dürfen
Wir bitten um eine Gesellschaft, in der die
Lebens-Chancen der Menschen gerecht verteilt sind: Schulbildung, Ausbildung,
Bezahlung, Arbeitsplätze, Respekt ohne Ansehen der Person
Wir bitten um eine Gesellschaft, in der es keine Gier und
keine Korruption und keine Ausbeutung gibt
Wir bitten um eine Gesellschaft, die niemanden
ausschließt, in der es die Menschen einfach miteinander gut meinen. Wir bitten
um eine Gesellschaft, in der die Menschen in Güte und im Frieden leben können
Bitten und danken wir für die Arbeit so vieler
Hilfsorganisationen wie etwa auch Caritas und Diakonie, die uns vieles an Hilfe
für unsere Nächsten abnehmen
So bitten wir,
guter Gott, öffne unsere Herzen, öffne unsere Hände – mache unseren Glauben
glaub-haft, weil wir bereit sind, füreinander einzustehen – bitten wir, dass
auch in der jetzigen Krise unser Gesellschaftssystem die trägt, die jetzt alle
Hilfe brauchen. Wir bitten im Namen Jesu. Amen