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Mittwoch, 8. April 2020

C 25 Tagebuch Mittwoch 8.4.2020 HAPPY PESSACH die Sehnsucht nach der Befreiung

Kinderzeichnung, angeheftet
bei der Pestsäule am Wiener Graben. (Foto kurier.at)
1679 war gerade wieder einmal eine Pest-Epidemie in Wien ausgestanden - Zeitgenössische Berichte sprechen 70.000 bis 120.000 Toten. Realistisch dürfte sein, dass 12.000 Menschen in Wien
damals qualvoll gestorben sind.
Als Dank für das Ende der Epidemie hat Kaiser Lepold I die Pestsäule in Auftrag gegeben. Es ist ein Dank an die göttliche Dreifaltigkeit - wobei die Wiener zunächst auch noch die zweite Türkenbelagerung 1683 überstehen mussten - ehe die Pestsäule 1693 dann endlich eingeweiht werden konnte
WAS WERDEN WIR ALS DANK STIFTEN
WENN EINMAL ALLES
AUSGESTANDEN IST ?


12.852  Menschen sind zum heutigen Tag Corona infiziert (Stand: 15.00 Uhr).
     273 Menschen gestorben
     267 Patienten lagen mit Stichtag heute auf Intensivstationen , so viele Erkrankte wie nie zuvor. Der    Anstieg gegenüber dem Vortag machte 9,9 Prozent aus.
1.096 Patienten waren in stationärer Behandlung, vier Personen bzw. 0,4 Prozent weniger als am Vortag.
4.512 Menschen haben ihre Infektion hinter sich  

Zahlen sind das, wieder ein Tag mit Zahlen. 
Vermutlich nehmen wir sie nicht mehr wirklich wahr. Alles wartet auf die Lockerungen ab Dienstag nach Ostern – dazwischen die nächsten Tage: Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag, Ostermontag. Für Christen sind natürlich auch in diesen Tagen – die zu den höchsten liturgischen Tagen des Jahres gehören - 
die Kirchen geschlossen. Viele werden dennoch über vielfältige „Kanäle“ virtuell mit-feiern können.  www.netwerk-gottesdienst.at informiert sehr detailliert über viele Möglichkeiten.

Schon heute abend feiern Juden in aller Welt ihr Pessach Fest – vielen Freunden habe ich schon "Happy Pessach" gewünscht. 
Pessach, das Fest der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens – sicher gerade in diesen Tagen ein starkes Symbol für uns alle: die Hoffnung, auch aus der Geiselhaft dieser Pandemie zu entkommen
Happy PESSACH - allen jüdischen Freunden. Wie der Durchgang durch das Rote Meer - möge uns auch bald der Durchgang durch diese Zeit gelingen. Immer geht es letztlich für uns alle 
um den Weg in die Freiheit! Habt gute, geschützte Tage!!!!

Bei vielen Freunden merke ich gerade jetzt vor Ostern zunehmende Unruhe. 
Es wächst das Bedürfnis wieder nach unkomplizierten Kontakten …


Immer selbstverständlicher treten die Masken auch im öffentlichen Raum auf, also nicht nur in Lebensmittelläden. Mein Problem: ich fühle mich schon fast als asozial, wenn ich ohne Maulkorb spazieren gehe … sehe die Sinnhaftigkeit aber nicht ein, wenn ich nicht wirklich in engerem Kontakt mit anderen bin. Zum Glück gibt es auch noch ein paar Andere, die sich noch Masken-befreit bewegen. 
Wie viel auch politische Energie ist investiert worden, Kopftuch und Burka in Frage zu stellen bzw letzteres zu verbieten: 
jetzt rennen wir selbst so herum. ÄTSCH?  (Foto Wiener Zeitung)

Im Detail hat heute Minister Fasslabend die Regelung für die Maturaklassen dieses Jahrgangs vorgestellt. Eine verschlankte Matura wird es geben, keine mündlichen Prüfungen – und auch für alle anderen, die vor Schul-und Lehrabschlüssen stehen wird es gute, positive Reglungen geben. Sehr vernünftig. Eine „Corona Matura“ – so wie es kurz vor Kriegsende eine „Kriegs-Matura“ gab. Schlechtere Maturanten sind das sicher auch nicht – letztlich entscheidet, was DANN im Leben kommt

Und das entscheidet sich ohnehin jeden Tag NEU: 
das empfinde ich als das Gute dieser Pandemie-Zeit: dass sie uns zeigt, 
dass das Leben immer ein Risiko bleibt, 
dass es letztlich keine rundum Absicherung gibt –
 dass wir uns einfach auf das Leben einlassen sollen – das Leben ist das Leben. 
Wem es gelingt zu vertrauen, der lebt es leichter





"Die Probe eines Genusses
ist seine Erinnerung." Jean Paul
Wie war das, VOR Corona???

„Jedenfalls ist es besser,
ein eckiges Etwas zu sein,
als ein rundes Nichts.“ Friedrich Hebbel

„Achte Menschen,
die versuchen die Wahrheit zu finden.
Aber nehme dich in Acht vor Menschen,
die sie gefunden haben.“ Meister Eckhardt
Achtung CORONA!!!


"Die wahre Liebe:
ein Gewebe von Bindungen,
das einen WERDEN lässt" Antoine de Saint-Exupery


"Drei Dinge muss der Mensch wissen, um in dieser Welt zu überleben:
Was für ihn zu viel,
was für ihn zu wenig,
und was genau richtig ist." Suaheli Sprichwort

"Ein dankbares Leben?
Das ist ein alchemistischer Vorgang, der "unbedeutende" Dinge 
zu dankbaren Ereignissen wandelt." Raimundo Panikkar

"Wo lernen wir?
Wo lernen wir leben
und wo lernen wir lernen
...und wo vergessen um nicht nur Erlerntes zu leben?
...Wo lernen wir uns gegen die Wirklichkeit wehren
die uns um unsere Freiheit betrügen will
und wo lernen wir träumen und wach sein für unsere Träume
damit etwas von ihnen unsere Wirklichkeit wird ?"
Erich Fried


"Eigentlich bin Ich bin nämlich ganz anders,
nur komm ich so selten dazu". Ödön von Horvath


"In jede Gesellschaft gehört ein Idiot,
der die naiven Fragen stellt,
vor denen man selbst zurückschreckt." Mark Twain