Maria Magdalena
Fresko in der Kirche
St.Jakob in St.Ulrich in Gröden -
Brixner Schule 15. Jahrhundert
22.7.2015 Maria Magdalena Joh.20.1 „Halte mich nicht fest“
Wer immer Maria Magdalena war, sie war offensichtlich für
Jesus ein ganz besonderer Mensch. Sie wird an erster Stelle
der Frauen genannt, die Jesus geheilt hat und die ihn dann begleiten und
unterstützen. Dass Magdalena die große Sünderin war, als die sie in der Kunst
so gern dargestellt wird, ist nicht bewiesen. Sicher ist: Maria Magdalena war bis
zuletzt an der Seite Jesu, sie harrte beim Kreuz aus, sie war dabei, als man
Jesus begraben hat. Maria Magdalena ist die Erste, die Jesus nach seiner
Auferstehung sehen darf. Es ist eine Szene voll Zärtlichkeit und Liebe. Und
doch sagt Jesus zu ihr: „Halte mich nicht fest“.
Wie schwer ist es, nicht festhalten zu dürfen, was man so
sehr liebt!
Sind wir nicht auch immer wieder in einer ähnlichen Situation.
Man
will festhalten, man will dass alles so bleibt, wie es ist. Bitten wir heute
Lass uns erkennen, wenn die Zeit gekommen ist, auch in der
Liebe loszulassen
lass uns nicht Besitz ergreifen von Menschen, die wir lieben
lass uns dem Anderen und den Anderen Freiheit und genug
Spielraum geben
lass uns Vertrautes loslassen, damit wir Neuem begegnen
können
lass uns keine Angst vor der Freiheit haben
lass, dass wir uns nicht an das klammern, „was einmal so
schön war“
lass uns aufhören „festhalten“ zu wollen
gib uns Vertrauen in unsere leeren Hände
Schenke uns Auferstehung Gott: Lass auch unsere Liebe
immer wieder „neu“ werden, gerade dann, wenn wir Angst vor dem Unbekannten
haben. Das bitten wir dich durch Jesus unseren auferstandenen Bruder, der nicht
aufhört, Dich und uns zu lieben Amen