"P. Peter ist
für einen Monat nach Indien aufgebrochen, um dort im Jubiläumsjahr (vor 125
Jahren kamen die ersten Salvatorianer dorthin, vor 100 Jahren wurden sie im 1.
Weltkrieg ausgewiesen und vor 25 Jahren haben sie wieder begonnen)
Salvatorianische Geschichte und Spiritualität quellenorientiert und
zukunftsbezogen zu geben. Ebenso wird er allen Mitbrüdern Exerzitien geben als
Vorbereitung für das große Fest (und die machen ja große events)....
das schreibt mir P.Josef, ehe er sich selbst auf den Weg macht, um zusammen mit einer Salvatorianer-Schwester begleitete Wanderexerzitien irgendwo in Österreichs Bergen abzuhalten.
Pater Peter, das ist jener Historiker des Ordens, der verblüffend offen auch kritische Phasen der
Ordensgründung ungeschönt beleuchtet. Darüber habe ich ja zuletzt ein bißchen geschrieben, weil es mich persönlich fasziniert.
Nun ist P.Peter also in Nordindien - dort, wohin die ersten Salvatorianer als Missionare entsandt worden sind. Für Pater Jordan, den Ordensgründer, war MISSION eine elementare Aufgabe.
Die Salvatorianer feiern also heuer in Indien ein großes Jubiläum.
Vor 125 Jahren sind die ersten SDS Missionare nach Indien gekommen, konkret
nach Nordost-Indien.
(Foto: Mädchen und Frauen in Shillong)
Kaum nämlich hatte Pater Jordan 1889 erfahren, dass seine Ordensgründung in Rom akzeptiert wird - kam von dort auch schon ein dringender Wunsch: man bräuchte dringend Missionare für diesen Teil Indiens, in den andere Orden niemand entsenden konnten oder wollten.
Alles andere als eine leichte Mission
Schon am 17.Jänner 1890 konnte Pater Jordan, der Ordensgründer Salvatorianer, von Rom aus
vier Männer nach Nordindien schicken.
(Gemälde, gemalt von einem SDS Pater)
Pater Otto Hopfenmüller, 45 Jahre, der Leiter der Gruppe, P.Angelus Münzloher,23 Jahre
und die Ordensbrüder Marianus Schumm und Bruder Joseph Bachle -
Als erste Salvatorianer kamen sie am am 27.Februar 1890 in SHILLONG an.
(Foto Marktplatz in Shillong)
Aber die Strapazen und das ungewohnte Klima setzte den Männern sehr zu. Schon ein halbes Jahr nach der Ankunft starb Hopfenmüller am 20.August 1890 und nur 10 Tage später Bruder Marianus.
Ein Schock - dabei hatte Hopfenmüller schon begonnen, einen Katechismus in der Khasi Landessprache abzufassen.
War die Mission gescheitert?
Nein, die Salvatorianer gaben nicht auf. Schon wenig später schickte P.Jordan vier weitere
Ordensmänner - die diesmal sogar von drei Salvatorianischen Schwestern begleitet wurden.
Tolle Frauen. Die Schwestern Laurentia Heilmeier,Scholastica Hopfenmüller (eine Nichte des verstorbenen Otto H) u Benedicta Ruderich.
Mission Assam
Die Lebensbedingungen waren unendlich schwer, die Menschen in Shillong dankbar.
Eine Kirche wurde gebaut aber vor allem auch Einrichtungen für Kranke und Sieche,
man nahm sich der Kinder an und für sie gab es erstmals Schulbildung.
Schulkinder Assam
Immer wieder starben salvatorianische Missionare, immer wieder kamen neue aus Rom.
1897 zerstörte ein Erdbeben viel von dem,was die Salvatorianer aufgebaut hatten viel auch von dem Kärglichen,wovon die Menschen lebten. Nun galt es den Ärmsten der Armen auch beim Wiederaufbau und Neuanfang zu helfen.
Die Arbeit der Salvatorianer in Assam brachte große Erfolge -
Aber nach Ausbruch des ersten Weltkrieges mussten 1915 alle deutschen Missionare Indien verlassen, auch die Salvatorianer. Ein schwerer Schock,
nicht nur für die Patres und ihren Orden, sondern auch für die Menschen in Shillong.
(Foto Divine Savior Church )
Erst 1990 - 100 Jahre nach dem Beginn der Mission in Nordindien - kamen wieder
salvatorianische Missionare nach Indien.
Diesmal zunächst nach Bangalore - aber der Weg zurück "hinauf", in den Norden Indiens nach Assam war fast vorgezeichnet. Mitglieder der Salvatorianer wurden in Shillong von den Menschen begeistert begrüßt
"People
greeted the Salvatorians with open arms, many telling stories they heard from their
parents and grandparents about the early missionaries. Members
of the Society's Generalate visited
the graves of Father Otto Hopfenmueller and the other Salvatorians who died there, only to find that,
even after all these years, the deceased missionaries were fondly remembered,
honored and respected for their dedication and their work. From those early
days when the Gospel was first introduced to the district of Assam, the
Catholic community had now grown to over 400,000 members. Those early
Salvatorian missionaries were true heroes, men and women who were willing to
leave their homeland and their families to cross the world and bring the Gospel
to a different land and a different culture with a different language. People
didn't dwell on the hardships, they only celebrated the work that was being
done."
heißt es in einem englisch-sprachigen Bericht. 400.000 Katholiken gab es nun 1990 in Assam und
heißt es in einem englisch-sprachigen Bericht. 400.000 Katholiken gab es nun 1990 in Assam und
die Salvatorianer setzten nun ihre Arbeit dort fort. Heute gibt es in diesem Gebiet - dank der Salvatorianer - 16 Diözesen in denen sich 40 Prozent der Bevölkerung in einem mehrheitlich hinudistischen Land zum christlichen Glauben bekennen.
Schulkinder Shillong 2004
Studentin Nagaon
indische Seminaristen vor einer Büste von Pater Jordan,
1990, also vor 25 Jahren ist dort fortgesetzt worden, wo Pater Jordan vor 125 Jahen begann.
Er selbst war nie in Indien, obwohl er ein weitgereister und vor allem ein hoch sprachenbegabter Mann war - an die 50 Sprache soll er gekonnt haben.
Aber MISSION ist eine besondere Sprache
Ja, die Missionare wollen von Jesus sprechen
es ist durch und durch die Sprache der Menschlichkeit
der Mit-Menschlichkeit, des Mit-leidens und des Mit-lebens
in einer weltumspannenden Solidarität mit den Ärmsten der Armen.
Heute sind die Salvatorianer in unterschiedlichen Missionen in mehr als 40 Ländern vertreten
Der Generalobere der Salvatorianer Milton Zonta hat 2015 zum Missionsjahr der Salvatorianer ausgerufen. Unter anderem schrieb er:
"auf unserer Webseite (www.sds.org) gibt es einen Link zum
Salvatorianischen Missionsjahr, wo Sie zu diesem Thema
Dokumente, Gebete, Fotos, Aktivitäten und Feiern finden. Bitte geben Sie die
Materialien, die für dieses missionarische Ereignis vorbereitet wurden, an
andere weiter."