Seiten

Sonntag, 5. Juli 2015

haltmadasnochaus? - Irmgard zum Sonntag

Irmgards Traumgarten mit XL Knusperhäuschen  
Foto Irmgard Czerny

Unsere täglichen Telefonate haben den Gipfel der Orginalität erreicht!
"Lebst noch?" Einmal fragt SIE es zuerst, Irmgard, einmal frage ich es.
Vermutlich sind wir die zwei einzigen Menschen in diesem Land, die diese Hitze HASSEN.
Ja, hassen. Im Fernsehen überpurzeln sich die Wetterfeen und Wetterhexer - ihre Stimmen überschlagen sich vor Genuss,wenn neue Hitze-Rekorde in Aussicht sein könnten .....
Pech, Pech, Pech - womöglich doch keine 40 Grad - ärgerlich!!!!
im schön gekühlten Moderatorenstudio muss ja niemand an Kranke, Alte, Kinder oder einfach auch an Normalverbraucher denken, denen es eigentlich "schon reicht"
Ja, man kann eh nix dagegen tun - wie dankbar sind wir Oldies, dass wir uns weitgehend den Tag einteilen können .... alle unsere Sympathien sind bei denen,die im Freien "hackeln" müssen.
Von Irmgards Stadtwohnungs-Balkon sieht sie direkt auf die neu entstehende "Freizeit-Platte" bei der U4 Pilgramgasse. Irmgard fühlt mit diesen Männern auf der Betonplatten-Baustelle -
und ist selbst indirekt auch noch ein Opfer, weil sie in der Nacht - wegen Baustellenbeleuchtung und ebenfalls Baustellenarbeiten die Balkontüren nicht öffnen kann.
Laut jammen tut Irmgard nie - sie hat ja wirklich schon ANDERES ÜBERLEBT - aber.....

-          47   –
Sonntagsimpressionen
So schön könnte der Sommer sein, 
wenn er wäre, 
wie er einmal war.

"Ein Wunschtraum wohl, weil ja doch nichts mehr so ist, wie es einmal war. Aber, warum das Wetter, unser ‚Verdienst‘? 

Also, heute mit Überwindung Tagwache 5Uhr, kleines Frühstück, Katzenwäsche, um 5.30Uhr im Auto Richtung Garten – er dürstet. Nahezu allein auf weiter Flur, lediglich Taxis, die vermutlich nach der Nachtschicht heimwärts fahren. 
Die Gartennachbarn schlafen noch, es herrscht absolute Ruhe 
(vor dem Sturm, der Sonne heißt).

Der Duft von gemähtem Gras liegt noch in der Luft, und gierig nimmt die Erde das kühle Naß auf. Noch scheint die Welt in Ordnung zu sein. Kurz überlege ich zu bleiben, doch in wenigen Stunden wird der Aufenthalt im Freien, selbst in dem jetzt frisch bewässerten Garten, unerträglich sein; wie er es nun schon seit Tagen ist, seit vielen Tagen. 
Und das ist ‚anders‘ als früher. 
Ja, es war Sommer, tagsüber recht warm, in der Nacht hat es oft auch mit Hilfe eines Gewitters etwas abgekühlt, und man hat den Sommer erträglich, mitunter sogar angenehm empfunden, denn die Tage mit extremen Temperaturen waren überschaubar. Auch war der Sommer nicht unbedingt ‚das‘ Gesprächsthema, sondern selbstverständlich -  in meiner Erinnerung.
Spätestens auf der Heimfahrt vom Garten in die Wohnung werde ich gedanklich zurückgepfiffen, als in den 8Uhr-Nachrichten die Wetterfee für heute 37 Grad und für morgen 38 Grad ankündigt.
Also noch schnell ein frisches Semmerl beim Bäck,
einmal Durchatmen in der kühlen Garage, 
ein zweites Mal im Hausflur und rein in die trotz Markisen und Rollos warme Wohnung hin zur Fernbedienung der Klimaanlage. 
Ein bißchen herunterkühlen, dann ist es wieder für eine Weile zum Aushalten. 

Derzeit haben mit dem Sommer auch anscheinend alle Begriff mit ‚..halten‘ Hochsaison: 
Durchhalten, 
Aushalten, 
Ruhighalten, 
Fernhalten von allem, was nicht unbedingt notwendig ist. 
Und daran ‚halte‘ ich mich auch jetzt wieder.