Hl.Christopheros
Konrad Witz 1435, Museum Basel
24.7.2015 Hl.Christophorus
Den heiligen Christophorus verehren die Menschen seit
Jahrhunderten als jemand, der bereit war, eine schwere Last auf sich zu nehmen.
Ein Mensch, der zum Dienst an anderen bereit ist – erst
danach erfährt er, dass er damit Christus getragen hat. So bitten wir
dass wir tragen und er-tragen können: all das, was oft sein
muss und mühsam ist – was uns von anderen „angehängt und umgehängt und manchmal
auch aufgelastet“ wird,
dass wir es in Güte er- tragen und dass wir in Geduld auch uns selbst
er-tragen können
dass wir tragen und mit-tragen
dort wo Andere ihre Arbeit selbst nicht mehr gut schaffen
dort wo anderen das Leben schwer ist
dass wir Sorgen aber auch Freude in unseren Freundschaften
und Gemeinschaften mittragen
dass wir tragen und auch bei-tragen
dass wir zu einer guten Atmosphäre in unserer Umgebung
beitragen
dass wir mit Humor und Freundlichkeit Anderen und uns selbst
das Leben leichter machen
dass wir etwas dazu bei-tragen, dass nichts vergeblich
bleibt
bitten wir, dass wir Jetzt
und Hier auf uns nehmen
was immer auch dieser Tag
wieder bringen wird
dass wir darauf vertrauen,
dass letztlich wir selbst getragen werden
und bitten wir an diesem Gedenktag des
hl. Christopheros auch um eine gute Heimkehr für Alle, die gerade jetzt in den
Ferien unterwegs sind, für all die Flüchtlinge, die eine Heimat und eine Ankunft irgendwo suchen und für alle die in
dieser brütenden Hitze im Freien arbeiten müssen, dass auch sie abends wieder
gut und gesund nach Hause kommen
AMEN
Fresko v Masaccio um 1420
San Clemente Rom
Der
hl.Christopheros dürfte wirklich gelebt haben und hat im 3. oder beginnenden 4.
Jahrhundert unter einem römischen Kaiser den Martyrertod erlitten. Es war die
Zeit immer wieder kehrender Christenverfolgungen – als römische Kaiser
versuchten, die Krise des Reiches in den Griff zu bekommen, indem sie andere
Relgionen verboten und die Menschen wieder auf die alten Götter eingeschworen
werden sollten. Später bildeten sich unzählige Legenden um Christopheros – im
12.Jahrhundert wurde er dann zum „Christusträger“. An einem Flußübergang, so
heißt es in den alten Geschichten, trug er Menschen auf seinem Rücken von einem
Ufer zum anderen. Plötzlich bat ihn auch ein Kind, er möge es über den Fluß
tragen. Und obwohl Christopheros fast ein Riese war, wurde ihm das Kind immer
schwerer und schwerer. Christopheros fürchtete zu ertrinken und glaubte, die
ganze Welt läge auf seinen Schultern. "Mehr als die Welt hast du
getragen", sagte da das Kind zu ihm, "denn der Herr, der die Welt
erschaffen hat, war deine Bürde". Dann drückte ihn das Kind unter das
Wasser und taufte ihn so, heißt es in der Legende.
Für mich
ist das eine wunderbare Geschichte, die unser eigenes Leben erzählt.
Wir alle tragen an diesem
Leben, wir alle tragen auch Andere – es ist oft sehr schwer – aber wer glauben
kann, trägt Christus..Und immer wenn man glaubt, es geht NICHTS mehr, dann ist
es wie eine Taufe hinein ins Leben, in die Auferstehung Jesu.