Seiten

Montag, 13. Juli 2015

Fürbitten 14.7. - der zornige Jesus, ja den gibts auch Mt.11.20

14.7.2015 Der zornige Jesus Mt.11.20
Immer wieder erleben wir im Evangelium auch den zornigen Jesus. Er verflucht einen armen Feigenbaum, weil der keine Früchte trägt, es war aber gerade nicht die Zeit der Früchte – Jesus schmeißt im Tempel die Tische der Geldwechsler um, Geld zu wechseln ist aber deren Job – im Evangelium gestern sagt Jesus: nicht Frieden bringe ich, sondern das Schwert, einfach grässlich klingt das – und im heutigen Text prophezeiht Jesus all den Städten Schlimmes, in denen er seine Wunder gewirkt hat, aber wo die Menschen sich dennoch nicht bekehrt haben. Muss man deswegen gleich das Schlimmste vom Schlimmen androhen?
Ein Jesus zum Fürchten? Aber ich denke, auch er macht seine Wandlung, seine Entwicklung durch. Für uns bleibt die Frage: hätten wir Jesus damals so einfach geglaubt? Bitten wir heute

dass wir Jesus ganz bewusst nicht nur verklärt sehen, sondern auch seine Ecken und Kanten
dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz Andere an Jesus wahrnehmen

dass wir nicht nur „hinnehmen“ was wir lesen und hören, sondern uns wirklich auseinandersetzen, auch wenn Fragen offen bleiben

dass wir immer wieder auch und viel mehr an den Menschen Jesus denken, an seine Entwicklung, an seinen Weg zum Vater

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken

dass wir selbst keine Angst davor haben, bisweilen als seltsam angesehen zu werden, wenn wir Ernst machen mit der „Nachfolge Jesu“

bitten wir, dass vor allem unsere Kirche niemanden ausgrenzt, der „anders“ ist

Du guter Gott, wir danken dir, dass wir mit Jesus auf dem Weg sein dürfen – durch alle Höhen und Tiefen, auf allen Umwegen und Irrwegen unseres Lebens: denn sie alle führen zu dir, darauf vertrauen wir.  amen