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Montag, 20. Juli 2015

Fürbitten 21.7 - wir sind so hilflos Gott... Ex.14.21



21.7.2015 Durchzug durch das Rote Meer Ex.14.21
Diese Geschichte kennen fast alle. Auf der Flucht vor den Ägyptern ziehen die Israeliten mit Hilfe des Moses trockenen Fußes mitten durch das Rote Meer. Als sie am rettenden Ufer sind, schlagen die Wellen wieder zusammen und das ganze ägyptische Herr wird vernichtet und geht in den Fluten unter. Gott errettet sein Volk – das feiern die Juden bis heute alljährlich in ihrem Pascha-Fest. Und doch ist diese Geschichte zwiespältig: Wie kann Gott Tod und Verderben über andere Menschen bringen? Und: Wo war Gott im Holocaust, warum hat er sein  jüdisches Volk nicht vor den Nazimördern beschützen können?
WO ist Gott heute, in so vielem Unrecht und Leid?
Es gibt keine Antwort, es gibt nur unser Vertrauen – trotz allem. So bitten wir

Wir sind so hilflos Gott –
Wir bringen unsere Bitten zu dir, die Bitte um Frieden, Frieden und Versöhnung weltweit   
Herr erbarme dich

Wir sind so hilflos Gott –
Wir bitten um ein Ende der fast täglichen Terroranschläge in so vielen Teilen der Welt,
um ein Ende dieser Spirale von Gewalt und Hass
Herr erbarme dich

Wir sind so hilflos Gott –
Sieh auf die Menschen, die auf der Flucht sind, sieh auf die Menschen, die sich ein besseres Leben ersehnen – sieh auf uns, dass wir vor ihrer Not nicht versagen
Herr erbarme

Wir sind so hilflos Gott –
So viel Armut, so viel Krankheit, so viele Ungerechtigkeiten
Auch in unserem kleinen täglichen Leben, immer wieder Sorgen und Unsicherheit
Herr erbarme dich

Wir sind so hilflos Gott
Und doch sehnen wir uns nach Freude und die Dankbarkeit.Schenke uns die Gnade immer wieder zu leben wie die Kinder, im einzigen Vertrauen auf dich, der uns wie die Israeliten aus der
Gefangenschaft in die Freiheit führt
Herr erbarme dich 

wir bitten durch Jesus unseren Herrn und Bruder, der sein Leben mit uns teilt, 
in aller Freude und in allem Leid.Amen 

ps 
in einem Midrasch (oder Midraschim), einer der Auslegungen religiöser Texte im rabbinischen Judentum gibt es eine berührende Geschichte zu der Vernichtung der Ägyper und der Errettung des israelitischen Volkes. Im Himmel, so heißt es, jubilieren die Engel über den Tod der ägyptischen Feinde. Aber Gott verbietet jeden Jubel: "Wie könnt ihr euch freuen", sagt er zu den Engeln, 
"sie alle sind doch meine Kinder". Und Gott weinte über die toten Ägypter....heißt es.
Das ist der Blick Gottes auf die, die wir Feinde nennen - das dürfen wir nie vergessen