Samya gehört zu meinen "ältesten" facebook Freundinnen - etwa vor 4 Jahren begann die Freundschaft und auch erst relativ spät sind wir einander "von Angesicht zu Angesicht" begegnet.
Aber da waren wir einander schon so vertraut, dass es sich anfühlte, als würde man sich ohnehin jeden Tag sehen. Samyas Name war für mich schon Musik. SAMYA - HAMIEDA - LIND. Noch ohne viel zu wissen, haben sich Kulturen aufgetan - und so war es auch.
Samya, Regisseurin, Dramaturgin, Fernsehfrau,...sie war für mich die PERSONA, in der sich irgendwie alle drei mir so wichtigen abrahamitischen Religionen kreuzten. Juden, Christen, Moslems.
Vom jüdischen Gott hat sie ihre unbeugsame Kompromißlosigkeit, wenn es gegen Faschisten und alle Menschenverachter geht - von den islamischen Mystikern hat sie ihre grenzenlos offene Güte - vom Christengott und Jesus? Vielleicht kommt von dort das Schmunzeln und die offenen Arme:
ich hab mich in diesen Armen (Metapher,war ja "nur"facebook) in manchem Kummer sehr geborgen gefühlt.
Gestern abend schickte sie mir ihren Text: "irgendetwas über deine "Mischung" bat ich sie.....
erst
heute finde ich wirklich zeit, für dich zu schreiben. du trägst mir
das nicht nach. gell?
ich
bin, die ich bin und ich bin es meistens gerne. die bunte mischung,
die mich meine eltern haben werden lassen, die macht mich aus.
italienisch-österreichische wurzeln von meiner mama und
ägyptisch-arabische wurzeln von meinem vater. das ist schon ein
geschenk. dieses wird dann zur hypothek, wenn das kindsein und
erwachsenwerden im katholischen övptirol stattfindet.
das
leben darf nicht leicht sein. es muss herausfordern. das habe ich
früh erkennen dürfen – eigentlich müssen, und das ist gut so.
irgendwie war ich immer zu schnell im begreifen und durchschauen.
natürlich war ich auch zu neugierig und zu offen. ich wollte wissen
und lernen. das alles macht mich auch heute noch aus.
Foto Samya Hamieda Lind
ich
bin nicht religiös. meinen kinderglauben habe ich längst verloren.
um einen anderen hab ich mich nicht wirklich bemüht. das war mir
nicht wichtig genug. die geschichten aus dem ersten testament finde
ich herausfordernd. ich mag sie. meine lieblingsbibelgeschichten sind
die ‘josefsgeschichten‘ und mein lieblingsbuch ist ’josef und
seine brüder‘ von thomas mann. darin kommt israel vor. darin kommt
ägypten vor. meine beiden heimaten. meine mutter ist jüdin. so bin
ich es auch. mein vater lebt leider nicht mehr. er war muslim. das
spannungsfeld dieser beiden abrahamreligionen liegt mir im blut. für
beide religionen bin ich das andere. für mich bin ich eben die, die
ich bin.
meine
katholische schulerziehung in tirol hat mich nicht brechen können.
ich war und bin zu widerspenstig. bischof stecher, ein toller mensch,
hat mich seinerzeit zu drei könig in die melchiorklamotten gesteckt.
mein gesicht wurde schwarz gefärbt. ich bin beim sternsingen
mitgegangen, habe laut und falsch gesungen. die theatralen
inszenierungen der römisch-katholischen gottesdienste haben mir
eindruck gemacht und auch die wirklich schönen gewänder der
priester, die sie sehr weiblich wirken lassen. schöner waren nur die
frauen in ihren habits und in ihren geheimnisvollen klöstern. am
ende meiner pubertät verliebte ich mich richtig ernsthaft in eine.
es gelang mir nicht, maria für mich zu gewinnen und mit ihr
wenigstens eine zeitlang eine liebe zu leben. sie war ja schon mit
jesus verheiratet. das warf bei mir die frage auf, ob dieser jesus
nicht bigamist und egoist sei, weil er mit allen nonnen der welt
verheiratet ist. später, als ich schon studierte, waren es dann
mezzosopranistinnen, die mich beschäftigten und mir mein herz
brachen. längst interessieren mich mezzosopranistinnen nur mehr
stimmlich für meine arbeit. über alles lieben tu ich meine frau.
sie liebt mich auch.
Samya und Lebensfrau Doris
"Doris" das wäre dann eine eigene Geschichte!! Ja???
in Rom: Samya und Lebensfreundin Ursula, von Doris fotografiertSamya und Lebensfrau Doris
"Doris" das wäre dann eine eigene Geschichte!! Ja???
sagt bloß, ihr wartet auf die Papstaudienz?????
immer
wieder begegne ich nicht nur in meiner arbeit der religion in all
ihren facetten, weil sie die menschen bewegt und herausfordert –
all das auch fernab vom glauben.
die
geschichten der menschen sind voll von sehnsucht und liebe. wie immer
diese sehnsucht und diese liebe aussieht - beides ist das leben.
genauso und nicht anders. auch für mich. ich bin eine suchende und
werde das bis an das ende meiner tage bleiben. die weltreligionen
erlebe ich mehr und mehr als machtinstrumente. wer glauben will und
als hilfsmittel eine religion braucht, soll das ruhig tun. die
achtung und liebe zu den menschen darf dabei aber nicht verloren
gehen.
Foto Samya Hamieda Lind
ob
es gott gibt, das weiss ich nicht. meine urgrossmutter, die ich
achtunddreissig jahre nach ihrem tod immer noch vermisse, sagte in
ihrem ewig gebrochenen deutsch mit italienischem akzent : ‘ woher
soll ich wissen, ob es gott gibt? ich weiss nur, dass es aus drei
liter wasser, zwei kilo rindfleisch, karotten, sellerie und ein paar
pfefferkörner eine wirklich gute suppe gibt.‘ das mit der suppe
hab ich ausprobiert und das stimmt. etwas anderes erleb ich immer
wieder: es gibt menschen, die mein leben reich machen.
du, ilse, gehörst auf jeden fall dazu.
dafür danke ich dir.
samya
Ja, das ist es, was ich mit dieser Rubrik ansatzweise zeigen wollte -
WIR gehen den Weg - und was für eine Beglückung, wenn man dabei"geistliche FreundeInnen" hat
Bussi Samya
und hier kommen demnächst links herein zu den wunderschön gestalteten blogs von Samya
in der Huddeleile finde ich sie grad nicht - Samya wird mir schon zeigen "wos lang geht"
PS SEHR EMPFEHLENSWERT Samyas blog
http://www.facebook.com/l/fAQF2sAdGAQEu9U9uKsj89ReB04W5n22noI012z3HC7pmBQ/www.baldschonistweihnachten.jimdo.com
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Allen meine
„geistlichen“ FreundINNEN und Freunde will ich am Ende ihres
Beitrages aber auch noch eine Frage stellen: gibt es ein Gebet, einen
Gedanken, ein Mantra, ein Gedicht – das für Dich, dass für Sie
besonders wichtig und GUT ist. Etwas, zu dem man- in guten und
weniger guten Stunden – Zuflucht nimmt, etwas, das einem hilft,
ruhig macht, tröstlich ist, Zuversicht gibt
SAMYA schrieb:
Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten. hilde domin
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten. hilde domin