zur Erinnerung:
Olalla - heißt diese Rubrik im
blog ein bißchen "reißerisch" wegen der 1.Geschichte über
Olalla Oliveros - eine junge Spanierin, Model, die sich entschlossen
hat, ins Kloster zu gehen. Mit ihrer Geschichte begann ich die "Geschichte MEINER geistlichen Freunde". Menschen, die suchen - finden - suchen..DA sind
HEUTE
(Seit 1. Dezember 2009 unterstützt der VERBUND Empowerment Fund der Diakonie Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung in Österreich. Mit sogenannten "Assistierenden Technologien" erhalten Menschen überhaupt erst oder deutlich verbesserten Zugang zu Kommunikation und damit die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzunehmen und damit ein selbstbestimmtes Leben zu gestalten.)
"Freunde bei Verbund" nennt sich dieses Engagement, hinterm dem auch Bernhard Heiller "steckt"
Liebe
Ilse, jetzt ist es doch erst heute soweit, dass ich Dir antworte -
bitte entschuldige.. Ich sag es am besten einfach ganz offen: Mein
"Glaube" ist seit langem in der Krise. Wenn ich die
bisherigen Einträge lese, weiß ich mich als nahezu schon ungläubig.
Diese Gnade des unbedingten Vertrauens in einen Gott, noch dazu in
einen liebenden Gott ist mir abhanden gekommen - oder war nie so ganz
da. Ich weiß es einfach nicht. Es ist in mir soviel Wut auf (und
Verzweiflung über) zahllose Menschen und Unmenschen versammelt, die
das Wort "Gott" penetrant im Mund führen - es stößt mich
konfessionsübergreifend ab. Wenn ich heute höre, dass jemand sagt:
"Gott will, dass wir..." ist es für mich zunehmend eine
ungeheure Anmaßung. Ich lebe mit dem Dilemma, dass ich andererseits
sehr viele Menschen bewundere, hochachte und gar liebe, die ein
offensichtlich religiöses Leben entfalten. Dazu zählen aber nicht
die Vertreter der "3F" - fleißig, fromm und falsch -, von
denen wir in Österreich so viele zum Platzen selbstzufriedene und
selbstgerechte Vertreter haben. Du, liebe Ilse, bist mit Deiner
aktiven Religiosität hingegen ein Mensch, zu dem ich mit sehr viel
Dank aufschaue: offenherzig, hilfsbereit, mit Deinen 1000 Guten
Worten auf fb eine mitfühlende, humorvolle, kritisch denkende
Seelentrösterin, Ermutigerin und Lebensberaterin. Und als Aufgaben-
und Lebenshelferin für „kleine Menschen“ einfach ein ideales
Vorbild! Da möchte ich mich nur ganz still bei Dir anlehnen
dürfen... froh sein dürfen, dass Du Dinge sagst und tust, wie ich
es direkt und indirekt lesen kann - und damit auch meine große
Sehnsucht nach einer Gottessicherheit(?) nach einer großen Güte
über dem irrsinnigen, offenbar endlosen, grausamen irdischen
Gemetzel nähren kann.
Ich
höre die religiösen Sendungen auf Ö1 mit dem Bedürfnis nach GUTEN
Nachrichten über friedliche und mutige Menschen, widerständige
Anständige, selbstlose Helfer, Menschen mit einem "reinen
Herzen" und einer liebenden Seele für alle Mitmenschen. Jede
neue Nachricht über Mörder, die sich Gottesstaaterrichter nennen,
jede God-bless-you-"Segnung" aus Politikermund macht mich
hingegen wütend. Wer wirklich an einen über Allen und Allem
stehenden Gott glaubt, müsste doch einfach wissen, dass dieser mit
keinem Wort zu vereinnehmen ist!! Fast jedes von mir als solches
heftig bewunderte Kunstwerk mit religiösem Inhalt macht mich zuletzt
doch unruhig, weil es letztlich "dimensioniert", was nicht
dimensionierbar sein kann. Mein "Credo" wird immer mehr,
dass Religion nur ein ganz privates intimes Bekenntnis sein darf -
jede kalte Vermarktung der "Frohbotschaft" ist mir
widerwärtig - und sei es nur der Überlegenheitsanspruch, mit dem
einmal mehr verkündet wird: "Gott will, dass wir..."
Ganz
abgesehen von den vertuschten Mißbrauchswahnsinnsverbrechen, die ja
ein Massenphänomen(!) darstellen und den Anblick jeder Soutane für
mich belastend machen, geht von vielen Klerikern ein namenlos kalter
Hauch aus, lippenlos verbissene Gesichter von Menschen die angeblich
die Frohbotschaft und die bedingungslos Nächstenliebe zu ihrer
lebensbestimmenden Sache gemacht haben wollen?!? So empfinde ich
Ordensleute am ehesten als "glaubens"würdig und
vorbildgeeignet. Die weltweit großen religiösen Bekenntnisse sind
für meine Wahrnehmung so massiv von zu 100% irdischen Gedanken und
Zielen gekennzeichnet und ausgerichtet, dass ich davor innerlich
Reißaus nehme. Und bei dem, was in mir Resonanz auslöst gilt: Je
stiller, desto eindringlicher kommt es an.
Liebe
Ilse: Ich bin mitten am Weg und oft ganz schrecklich traurig. Ich
kann Dir nicht mit mehr dienen, es tut mir wirklich leid.Bitte nimm
es mir nicht übel. Danke für all das Gute!! mit herzlicher
Umarmung, Bernhard
der Vater
der Sohn
bei einer Rundfunkaufnahme über seinen Vater
"Es is scho wieder a Mess' g'worden..." - Zum 90. Geburtstag von Anton Heiller
http://oe1.orf.at/programm/348612
Allen meine
„geistlichen“ FreundINNEN und Freunde will ich am Ende ihres
Beitrages aber auch noch eine Frage stellen: gibt es ein Gebet, einen
Gedanken, ein Mantra, ein Gedicht – das für Dich, dass für Sie
besonders wichtig und GUT ist. Etwas, zu dem man- in guten und
weniger guten Stunden – Zuflucht nimmt, etwas, das einem hilft,
ruhig macht, tröstlich ist, Zuversicht gibt
BERNHARD schrieb mir:
nach
vielem Nachdenken...:
"Lebensgeschenk - du mein Bild mit dem
unbekannten Rahmen: ich will dich ausmalen „ganz gewiß an jedem
neuen Tag“
PS in eigener Sache: weil ich Rückmeldungen bekomme, dass es nicht möglich ist
hier im blog einen Kommentar einzugeben, bitte - bei Bedarf - an ilse.oberhofer@aon.at, ich freue mich!