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Sonntag, 13. Juli 2014

Der unachtsame? Sämann - Kommentar zu Mt.13.1

                                                       Evangeliumskommentar13.7. für
                                                                     

                                                                      
15.Sonntag JK Mt.13.1 Das Gleichnis vom Säman

Wenn man die Evangelien wie einen Roman liest, dann kann man das Gefühl bekommen, dass man es mit zwei verschiedenen Hauptpersonen zu tun hat, die zufällig den gleichen Namen haben: Jesus

Da gibt es den warmherzigen, liebevollen Jesus, der sich auch über Gesetze hinwegsetzt, um Menschen gut zu tun und zu heilen. Einen Jesus, der mitweint, der Tote zum Leben erweckt, einen Mann, der nicht zulässt dass eine Frau gesteinigt wird. Einen Frommer, der Gott seinen Vater nennt, einen Vater, der immer mit offenen Armen auf seine Kinder wartet.
Und derselbe Jesu kann hart sein,ausgrenzend, kann Menschen in gute und böse einteilen, kann zur Kenntnis nehmen, dass es die einen schaffen werden und die anderen nicht.
Das Gleichnis vom Sämann gehört für mich in diese 2.Kategorie. Ja, nicht überall geht der Same auf – und in seiner Auslegung führt Jesus aus,weshalb das so ist.

Aber ich will den Spieß umdrehen.
Jesus, horch mal: deine Geschichte beginnt beim Sämann, beim Bauern.

Warum verteilt ER seinen Samen so unachtsam, so willkürlich? Warum passt ER nicht besser auf? ER muss auch wissen, dass der Wind die Saat vertreibt. Das ist nicht Schuld der Saat und nicht Schuld des Bodens. Ein kluger Bauer weiß das. So ist das Leben – und ein weiser Bauer weiß auch, dass er nicht von überall den gleichen Ertrag erwarten kann.
Ich könnte Gott auch fragen, warum verteilst du das Gute so ungerecht, warum haben es manche Menschen um so viel schwerer als andere im Leben, warum bin ich in Wohlstand hineingeboren und andere in lebenslange Armut, die sie vielleicht am „gut sein“ hindert - wie kannst du von allen das Gleiche erwarten?
Kann es immer auf alles eine Antwort geben?