Endlich
frei:
Mariam Ishag mit ihren Kindern, eines auf dem Arm des
stellvertretenden italienischen Außenminister Lapo Pistelli, bei der Ankunft in Rom
Foto Reuters/ Remo Casilli
Es gibt noch GUTE MELDUNGEN, was für eine Sensation
An die drei MILLIONEN Menschen hatten sich in
verschiedenen Petitionen für diese Frau eingesetzt: für die 27jährige
Mariam Yahya Ibrahim, die im Sudan verhaftet und zum Tode verurteilt
worden ist: ihr einziges Verbrechen, Christin zu sein. Sie ist auch
mit einem Christen verheiratet - weil das im Sudan nicht anerkannt
wird, war ihr zweites Verbrechen "Ehebruch" mit der androhung von zusätzlich 100 Peitschenhieben für dieses "Vergehen" . Als Mariam ins
Gefängnis kam, war sie hochschwanger, hatte bereits einen
einjährigen Sohn, im Gefängnis hat sie - ohne medizinische Hilfe und in Fußfesseln - eine kleine
Tochter geboren.
Ende Juni sah es nach happy end aus. Nach hochrangigen internationalen Protesten wurde Mariam freigelassen - aber wenige Stunden später, samt Familie, auf dem Flughafen an der Ausreise gehindert. Man befürchtete das Schlimmste, bis die Familie wenig später in der US Botschaft in Khartoum Unterschlupf fand.
Nun - für die Öffentlichkeit völlig überraschend - wurde die Reise von Mariams Familie vom italienischen Außenministerium
zusammen mit den Behörden im Sudan organisiert.An Bord des Flugzeuges war auch der stellvertretende italienische Außenminister Lapo Pistelli, der Ishak zuvor in der sudanesischen Hauptstadt Khartum besucht hatte. „Heute ist ein Tag des Feierns“, sagte der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi, der die Familie am Flughafen empfing. Ishak soll einige Tage in Italien bleiben, bevor sie weiter in die USA fliegt.
Foto AFP
Schon wenig später nach ihrer Ankunft am vormittag waren Mariam und ihre Familie Gäste von Papst Franziskus im Gästehaus Santa Marta.
Eine halbe Stunde lang unterhielt sich der Papst mit der Christin und ihrer Familie. Der vatikanische Pressesprecher Federico Lombardi berichtete, dass das Treffen „sehr herzlich“ gewesen sei. Der Papst habe sich bei der Frau für ihre Glaubenstreue und ihre Ausdauer bedankt. Mit dem Treffen habe der Papst ein „Zeichen der Nähe zu allen Christen geben wollen, die wegen ihres Glaubens weltweit verfolgt werden“, sagte Lombardi.
Mariam Ishak und ihre Familie sollen einige Tage in Italien bleiben, bevor sie weiter in die
USA fliegen. Die 27 jährige Ärztin ist seit 2011 mit Daniel Wani, einen Christen aus
dem Südsudan verheiratet. Er besitzt als Biochemiker seit ein paar Jahren die US-Staatsbürgerschaft
besitzt.
Mariam war am 15. Mai wegen
Abfalls vom islamischen Glauben vom Hadsch-Jusif-Gericht in der
sudanesischen Hauptstadt Khartum wegen Gotteslästerung und
Glaubensabtrünnigkeit (Apostasie) zum Tod durch Erhängen verurteilt
worden. Warum "Abfall vom Glauben?"
Mariams Vater ist
Muslim, verließ aber die Familie, als sie noch ein Kind von sechs
Jahren war. Ihre Mutter ist eine äthiopische Christin. Laut dem
geltenden Recht gelten Kinder eines muslimischen Vaters aber automatisch
als Muslime, ein Übertritt zu einer anderen Religion ist nicht
möglich. Mariam fühlte sich aber immer als Christin. Da sie auch noch einen Christen geheiratet hatte, verschlimmerte das die Situation. Nun galt sie auch als "Ehebrecherin" - verurteilt zu 100 Peitschenhieben, zu vollstrecken vor dem Todesurteil.
noch in Khartoum
noch in Khartoum