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Montag, 7. Juli 2014

Irmgard und ACHTUNG: die GIS

                                                            Foto Irmgard Czerny

Vorausschicken muss ich - und Irmgard muss jetzt weg-schauen
Irmgard ist als Mensch das, was man - einen unerschöpflichen Brunnen an Mitgefühl - nennen kann.
Salopper ausgedrückt: ich glaub man nennt das "a Wurzen"
Es gibt NICHTS, was man von Irmgard nicht haben kann. Es gibt kaum etwas, was sie nicht als
Manko bemerkt und hilfreich einspringt. Ich weiß nicht,wie viele alte Damen in ihrem Haus an der Wienzeile sie schon betreut hat bis zu deren Tod, wieviele Ehrenämter sie ausfüllt .... Irmgard sieht einfach - und TUT. Nur ein kleines Geschichterl. Wir sind tratschend unterwegs, da sagt Irmgard: "wart einen Moment, schau da drüben auf der anderen Straßenseite ist ein alter Mann mit zwei großen Einkaufstaschen, der ist ganz erschöpft, der kann nicht mehr weiter..."
und schon ist sie auf der anderen Straßenseite..nimmt dem Mann die schweren Taschen ab ...während ich natürlich auch nachkomme und - naja mehr garstig  - zu dem Mann sage: "warum nehmens nicht ein Einkaufswagerl, wenns so viel schleppen..." Und prompt sagt er "Ja mei Frau wollt mir eh den Wagen mitgeben, aber ICH als Mann geh doch nicht mit so was"
(da hammas...die Männer!! soll er schauen wie er heimkommt...)
Aber Ende des Liedes: Irmgard schleppt ihm die Sachen heim und ich gehe hintennach und keife weiter... seine Ehefrau gibt mir dann recht (..aber natürlich hätte man ihn nicht auf der Straße "verkommen" lassen können)
So viel zu Irmgard - und ihrem GIS Beitrag,
wenn sie sich nur dran halten tät, an das "nicht mehr gar so viel für andere tun"

                                                                              - 24 -

GIS
Keine Angst, ich treibe nicht als ehrenamtliche ExORFistin (Pensionistin gefällt mir immer noch nicht so recht) fällige Rundfunkgebühren ein; ich bringe nur ein paar Fakten auf den Punkt – Eigenschaften,  die nicht nur nach dem gesundheitlichen Schicksalsschlag, sondern vermutlich auch ‚altersbedingt‘ nachgelassen haben: Geduld, Interesse, Spannkraft.

Geduld mit meinen Mitmenschen, aber auch mit mir selbst, wenn sie z.B. durch ‚äußere Umstände‘ wie extremer Lärm, unerträgliche Hitze oder Übermüdung auf eine harte Probe gestellt wird, und es großer Konzentration und Selbstbeherrschung bedarf, sich in selbiger zu üben ohne ‚laut zu werden‘ und ‚die Sache durchzuziehen‘.

Interesse, bzw. Neugier für ‚das Leben der anderen und ihre Sorgen‘. Betrifft es  unmittelbar die wenigen Personen meines Freundeskreises, ja. Wird aber von der zweiten Frau des Cousins der Stieftochter berichtet, sage ich heute ganz offen und ehrlich, das interessiert mich nicht, also nein. Denn nur wenige meiner FreundInnen nehmen Anteil an meinem Leben, geschweige denn, dass sie an meinem Leben teilnehmen. Zu wissen, dass sie in Zeiten der Not an meiner Seite sind, ist beruhigend, doch wäre es erfreulich, hätten sie auch in ‚guten Zeiten‘  ein wenig Zeit für gemeinsame Unternehmungen. Die Bereitschaft von mir dafür besteht. Aber ich habe natürlich leicht reden, ich habe weder pflegedürftige Eltern noch einen kranken Mann zu Hause und auch keine zu beaufsichtigenden Enkelkinder.

Und dann wäre noch S wie Spannkraft, die spürbar nachgelassen hat, wenn es etwa darum geht, mit einer Freundin ein und dieselbe Situation ein weiteres Mal durchzukauen, den selben Ratschlag, der bis dato nicht umgesetzt wurde, zu wiederholen und neuerdings mit plausiblen Argumenten zu untermauern, einer  Freundin als Alternative zum familiären Stress das Wiener Theaterangebot schmackhaft zu machen, anzubieten, alles zu organisieren, was nicht angenommen werden kann, weil im Voraus keine Entscheidungen getroffen werden können, da die nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen  des ‚Herrn des Hauses‘  Vorrang haben, usw., usw.

 Die logische Schlussfolgerung  wäre jetzt, sich dem  Begriff ‚Abhängigkeit‘ zu widmen, aber dazu ein anders Mal.