20.7.2014 16 SJk Mt.13.24 Unkraut,
Senfkorn, Sauerteig
Geduld, Geduld, Geduld – das ist für
mich das Grundthema in allen drei Gleichnissen.
Der Weizen und dazwischen das Unkraut:
no problem, einfach mal schauen, was bis zur „Ernte“
seinen guten Bestand hat. Macht euch
keine Sorgen ob auch alles, was ihr tut, wirklich den höchsten
Kriterien genügt – wie schön kann auch das Unkraut blühen. Wie
oft pflücke ich mir so einen Blumenstrauß von der Wiese, manchmal
sogar noch von einem Acker.
Vieles wird man gar nicht verbrennen
müssen. Gott hat seinen eigenen Blick .. - Geduld
das Senfkorn, dieses Gefühl „ich hab
nicht viel einzubringen ins Leben“, was hab ich schon geleistet,ich
bin ein no-name: was kann ich Gott vorzeigen, was biete ich der
Gesellschaft, so eine kleine Nummer bin ich …. keine Sorge, das
Aller-Allerkleinste: einfach WACHSEN LASSEN … das Senfkorn selbst
weiß gar nichts von seiner Größe, es lässt es geschehen...Geduld
der Sauerteig, wenn mir das Leben
„nicht schmeckt“. Was bringt es schon an Aufregung, alles wie
eingeschlafen, ich ersticke in der Routine, wie oft will man
ausbrechen, einfach so...weil es so sinnlos scheint … aber Geduld:
spür es auf,dieses ganz kleine Bröckerl an Sauerteig - an Freude.
Freude die da ist – Freude, Dankbarkeit...sie können deinem ganzen
Leben wieder Geschmack geben..
Geduld
Rainer Maria Rilke drückt es so
wunderbar aus, in seinem Brief 1903 an einen jungen Schriftsteller:
„haben sie
Geduld
gegen
alles Ungelöste in Ihrem Herzen, versuchen sie, die Fragen selbst
liebzuhaben ...Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen
nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und
es handelt sich darum, alles zu leben. Leben
Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es
zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“
Kommentar für