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Montag, 21. Juli 2014

Elisabeth - ganz AUG, ganz OHR


                                                                 Elisabeth Arzberger
                                              

Wenn "Perfektion" sich einen Vor-Namen wünschen tät, ich würde "Elisabeth" vorschlagen.
Elisabeth ist eine alte ORF-Journalistinnen Liebe von mir. Das heißt, so wirklich eng waren wir gar nicht befreundet. Und doch - sobald ich ihr in einem der Studiogänge begegnete - hat sie "Freude" in mir ausgelöst. Sie galt als "Aufnahmeperfektionistin" für ihre Sendungen, Tontechniker sprachen nur mit größter Hochachtung von ihr. Aber sie wandelte nicht gemessenen Schrittes durch die Gänge, voll von eigener Wichtigkeit, sie war lustig, lebendig, quirlig, immer an den Anderen interessiert.
Irgendwann ging sie dann plötzlich nach Deutschland, wir verloren uns aus den Augen -
aber WO findet man einander wieder: in den Weiten und Tiefen des Internets, im facebook...

hier lerne ich nun eine Elisabeth kennen die nicht mehr GANZ OHR ist, wie im Radio,
sondern GANZ AUG - ...
wenn ich ihre Bilder sehe, SEHE ich anders -
und immer wieder löst es bei mir den selben Reflex aus: Freude.
Freude an den DINGEN - in die ich durch Elisabeth ein bißchen tiefer blicke
Über sich selbst schreibt sie: 
"37 jahre lang hab ich - zuerst im ORF in Wien, dann beim SWR in Stuttgart - den wunderbarsten beruf der welt gehabt: ich hab radio gemacht! als journalistin, autorin, regisseurin, redakteurin, produzentin. und das allerschönste: ich konnte mit ideen spielen so viel ich wollte... 
etwas, was ich immer noch mache. und so schön meine arbeit war - ich vermisse sie nicht, sondern freu mich, dass ich jetzt andere spielwiesen für ideen hab..."
.
Ja, und ich hab sie gebeten, über diese,ihre Freude zu schreiben, denn das strahlt sie aus

 
über die freude soll ich Dir schreiben…

heute zum beispiel…
noch beim aufwachen bin ich voll der klänge des gestrigen konzerts -
vokalmusik der renaissance… die freude über die musik begleitet mich in den
tag.
das ist eine freude, die mit dem beruf zusammenhängt, den ich beinahe 40
jahre lang ausgeübt hab & in dem die ohren mein wichtigstes ”werkzeug”
waren. aber auch die professionalität und - ja! - auch perfektionismus…
jetzt bin ich amateurin - und das heisst für mich und im vollen wortsinn: ich
kann mir den luxus erlauben, nur das zu tun, was ich liebe. die reine freude!
auch deshalb, weil sich die professionalität und der perfektionismus ja nicht
verflüchtigt haben, sondern mir auch in der photographie grosse freude
bereiten. beim schauen, beim sehen, beim entdecken.
und es spielt keine rolle, dass es xillionen von pflanzenbildern gibt - die
faszination des gartens halte ich immer wieder fest und freue mich drüber.
zu jeder jahreszeit…



die freude an museumsbesuchen verbinde ich seit einiger zeit damit, die

museumsgebäude näher kennenzulernen. kunst zu photographieren
interessiert mich nicht, denn die schau ich mir lieber ”in echt” an, aber ich
finde es ungeheuer spannend, was es in und an den bauten selbst zu
entdecken gibt… spiegelungen und reflexe zum beispiel, wie neulich, als ich im
Hamburger Bahnhof in Berlin war…



oder wunderbare details, die mich in der Pinakothek der Moderne in München
fasziniert haben…



es ist aber auch die freude an ganz banalen dingen, deren schönheit ich

entdecke… ”lange leitung” heisst zum beispiel eine serie, zu der seit jahren
immer wieder neue bilder dazukommen…



die freude auch am spielen - kaputte gläser zum beispiel werden erst entsorgt,
nachdem ich sie vor meine kamera geholt hab…



und auch an rostigen dingen hab ich meine freude…



und, und, und…
und ich freu mich drüber, dass Du mich zum nachdenken über die freude
animiert hast, liebe Ilse…





elisabeth arzberger


und noch etwas : nach dem Beitrag frage ich meine bloggerInnen: gibt es Gedanken, ein Gebet, ein Mantra, ein Gedicht, - das für dich/für sie  hilfreich ist, das man immer wieder hervorholt ..... 
Elisabeth schrieb:
 
"the more articulate you are 
the more dangerous words become" (May Sarton)