1.2.2022 Mk.5.1 von Dämonen befreit
Die Geschichte, die wir heute im Evangelium hören, ist eines ganz sicher nicht: eine Reportage. Also ein exakter Bericht über etwas, was sich auf eine ganz bestimmte Art zugetragen hat. Jesus, so erzählt Markus, trifft auf einen gefährlich verrückten Mann, den man ganz von der Gesellschaft ausgesondert hatte. Von Dämonen ist die Rede, deretwegen der Mann Tag und Nacht in Grabhöhlen und auf den Bergen schreit. Jesus aber befiehlt diesen Dämonen, den gequälten Mann zu verlassen und stattdessen in eine Schweineherde zu fahren. Von 2.000 Tieren ist die Rede, die sich dann in einen See stürzen. Der dankbare, überglücklich Geheilte will auf der Stelle mit Jesus mitziehen, aber dieser schickt ihn zu seiner Familie zurück: „erzähle dort, was Gott an dir getan hat“. Die rundherum Dramatik der Geschichte ist ganz sicherlich überzeichnet – aber sie kann uns ganz sicherlich eines sagen: Wir dürfen darauf hoffen, dass Jesus heilt und wir sollen unsere große Dankbarkeit in den normalen Alltag hineintragen und leben.
Bitten wir heute ganz
besonders für alle psychisch kranken Menschen
für alle, die mit sich selbst nicht
zurechtkommen
für die vielen Jähzornigen, Unberechenbaren
für Menschen, die andere oft jahrelang mit
Eifersucht und Hass verfolgen
bitten wir für all die Menschen, die psychisch
Kranke betreuen
die täglich diesen Druck aushalten müssen, im
Spital und
so oft auch in der eigenen Familie, wenn
jemand an Alzheimer leidet
und nicht mehr die Person ist, die sie oder er
einmal für seine Umgebung war
bitten wir für alle, die an den Rand der
Gesellschaft geschoben werden
weil sie nicht richtig funktionieren
die Sandler, die Drogensüchtigen, die Bettler
aber auch Migranten und Flüchtlinge, die oft
nur mehr widerwillig akzeptiert werden
bitten wir auch für uns selbst - auch da gibt
es Gedanken, die einen quälen
Ängste die einen nicht loslassen wollen
auch wir verrennen uns immer wieder in Ideen
sind besessen davon, etwas haben zu müssen
hilf uns, ohne Abhängigkeiten und Zwänge leben
zu können
hilf uns Menschen zu sein, die wie Jesus
andere aus ihrer Trübsinnigkeit,
aus ihrer „Grabeshöhle“ herausholen
lass auch uns böse Geister vertreiben
und stattdessen Hoffnung und Freude geben
Bitten wir, dass auch das Böse und Gestörte in
unserer Welt ein Ende findet
dass junge Menschen sich nicht zum Terror
verführen lassen
dass blutige Machtspiele in der Politik ein
Ende finden
dass die Dämonen von Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit ausgetrieben werden
aber bitten wir auch dafür, dass die Menschen
in unserer Gesellschaft wieder
friedlich zueinander finden
so bitten wir im Namen Jesu.Amen